Schlechte Angewohnheiten wie etwa Rauchen oder Nägelkauen loszuwerden, ist gar nicht so einfach. Eine australische Psychologin ist jedoch überzeugt, dass eine einfache Formel helfen kann.
Man nimmt sich vor, abends keine Süßigkeiten mehr zu essen oder nicht mehr so viel Zeit am Smartphone zu verbringen – und tut es am Ende doch. Schlechte Angewohnheiten aufzugeben erfordert Disziplin und fällt vielen extrem schwer.
Die Psychologin Amantha Imber aus Melbourne glaubt jedoch, eine Lösung für das Problem gefunden zu haben. Imber zufolge muss man einfach nur laut aussprechen, dass man eine Angewohnheit nicht tut. Also zum Beispiel: „Ich esse kein Fastfood“ oder „Ich kaue keine Nägel.“ Solche Sätze kann man sowohl in Gesprächen mit anderen sagen, als auch alleine zu sich selber.
Das Gehirn überlisten
Imbers Technik klingt vielleicht erst einmal enttäuschend – ihre Erklärung erscheint jedoch logisch: Das Problem bei schlechten Angewohnheiten sei, dass sie tief in unserem Gehirn verankert seien und damit quasi zu unserem „Standart-Verhalten“ gehören. Um sie aufzugeben, müsse sich das Gehirn extrem stark anstrengen. In der Regel sei es leichter, wieder zum Standard-Verhalten zurückzukehren – und damit auch zur schlechten Angewohnheit.
Hier kommt nun Imbers Trick ins Spiel: Indem man sagt, dass man eine bestimmte Angewohnheit nicht tut, übernehme man die Kontrolle über sein Verhalten. Man überlistet gewissermaßen das eigene Bewusstsein, um das alte Standard-Verhalten zu überwinden.
Die Macht von Sprache
Wichtig sei dabei die richtige Wortwahl: Schlecht seien Sätze mit dem Verb „können“ – also etwa: „Ich kann keine Pommes zu meinem Burger essen.“. Viel wirkungsvoller sei die Aussage „Ich esse keine Pommes.“ Mit der Zeit verinnerliche man das Gesagte und es falle leichter, die schlechte Angewohnheit aufzugeben.
Die Psychologin hatte vergangenes Jahr in der australischen Nachrichtensendung „Today“ über das Thema gesprochen, die britische Nachrichtenseite „The Independent“ berichtete anschließend über die Sendung. The Independent zufolge empfahl Imber außerdem, für Veränderungen vor allem die Zeit am Morgen zu nutzen. In der Früh sei die Willensstärke am größten.
Wer die Technik mal ausprobieren möchte, könnte zum Beispiel folgende Sätze versuchen:
- „Ich kaufe keine Fertigprodukte.“
- „Ich esse keine Schokolade mit Palmöl.“
- „Ich trinke kein Wasser aus Plastikflaschen.“
- „Ich nutze kein Einwegplastik.“
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