Kleinere Schürfwunden kannst du problemlos zu Hause selber behandeln. Wir zeigen dir, wie du sie richtig versorgst, damit sie schneller heilen.
Schürfwunden entstehen, wenn die oberen Hautschichten verletzt oder abgerieben werden. Vor allem beim Sport, wenn Stürze oder Zusammenstöße passieren, sind diese keine Seltenheit. Oft gerät beim Fallen auf harten Boden Schmutz in die Wunde, weshalb du diese auf jeden Fall versorgen solltest.
Schürfwunden behandeln: Die Erstversorgung
Wenn du dir eine Schürfwunde zugezogen hast, solltest du diese auf jeden Fall behandeln. Sei dabei vorsichtig und gründlich, sodass sich die Verletzung nicht verschlimmert. So sollte die Erstversorgung aussehen:
- Schaue dir die Wunde zuerst an: Wenn sie sehr großflächig ist oder sich größere Fremdkörper wie zum Beispiel Steinchen oder gar Scherben darin befinden, solltest du sie lieber von Fachpersonal behandeln lassen.
- Befindet sich nur ein wenig Dreck in der Wunde, kannst du sie selbst behandeln. Als Erstes solltest du deine Hände waschen und dann die Schürfwunde mit klarem, lauwarmem Wasser säubern. Kleine Partikel entfernst du vorsichtig mit einer sauberen Pinzette.
- Klebe zuletzt ein Pflaster auf die aufgeschürfte Stelle, sodass sie vor äußeren Einflüssen geschützt ist. Übrigens: Viele Menschen setzen auf frische Luft bei der Heilung. Das Pflaster sorgt jedoch für eine feuchte, warme Umgebung, welche förderlich für die Wunde ist. Diesen Effekt hatte der britische Mediziner George Winter bereits in den 60er Jahren nachgewiesen.
Wichtig: Zur Desinfektion von Schürfwunden spalten sich die Meinungen: Wenn deine Wunde nicht stark verschmutzt ist, schafft der Körper die Heilung kleiner Verletzungen normalerweise auch alleine. Sollte sich viel Dreck in der Schürfwunde oder sogar Splitter darin befinden, dann wird ein:e Ärzt:in sich darum kümmern und sie gegebenenfalls auch desinfizieren.
Schürfwunden behandeln: Die richtige Pflege
Schürfwunden heilen meist recht schnell. Mit Hausmitteln kannst du die Wundheilung zusätzlich beschleunigen, sobald die Wunde nicht mehr blutet und oberflächlich geschlossen ist. Folgende Tipps und Tricks haben sich bewährt:
- Kokosöl soll entzündungshemmend wirken und laut einer Studie die Barrierefunktion der Haut verbessern. Trage dazu zwei- bis dreimal täglich eine ganz dünne Schicht mit sauberen Fingern auf die Wunde auf. Aus Kokosöl kannst du auch eine entzündungshemmende Salbe herstellen.
- Auch Aloe vera fördert die Heilung der Haut. Auf diesen Effekt deutet die Auswertung mehrerer Studien hin. Wenn du eine eigene Pflanze zu Hause hast, kannst du einfach ein Blatt abschneiden, das Gel herausdrücken und auf die Wunde auftragen. Ansonsten bekommst du Aloe vera Gel auch in der Apotheke. Aloe vera Gel deiner Pflanze kannst du aber auch einfrieren und bei Bedarf anwenden.
Übrigens hat Honig eine antibakterielle Wirkung. Trotzdem ist Haushaltshonig nicht zur Wundversorgung geeignet, weil er unter anderem mit Pestiziden und Sporen belastet sein kann. Es gibt medizinischen Honig, der sich in Studien als wirksames Wundheilungsmittel erwiesen hat.
Wichtig: Beobachte deine Wunde genau. Wenn sie plötzlich wieder schmerzt, heiß wird oder gerötet ist, könnte sie entzündet sein. Die Ursache dafür könnte sein, dass nicht der gesamte Schmutz entfernt wurde oder noch ein Fremdkörper darin steckt. Suche in diesem Fall unbedingt eine:n Ärzt:in auf.
Diese Dinge solltest du bei Schürfwunden vermeiden
Natürlich gibt es auch Dinge, die den Heilungsprozess deiner Haut verlangsamen und vermieden werden sollten. Bei der Behandlung von Schürfwunden solltest du dies beachten:
- Wenn die Heilung einsetzt, beginnt die Haut zu jucken. Egal, wie unangenehm das ist – du solltest auf keinen Fall den Wundschorf abkratzen. Denn dann kann es zu einer erneuten Blutung kommen und die Heilung beginnt wieder von vorne. Kühle die Stelle stattdessen zum Beispiel mit einem kalten Löffel, in ein Tuch geschlagene Eiswürfel oder einem Kühlpad.
- Eine unausgewogene, vitaminarme Ernährung verlangsamt den Heilungsprozess zusätzlich. Ein starkes Immunsystem hilft, kleinere Wunden von innen heraus zu bekämpfen.
Noch ein Tipp: Wenn sich dein Kind eine Schürfwunde zuzieht, solltest du nicht pusten. Dadurch können Bakterien und Keime aus deinem Speichel in die Wunde gelangen.
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Überarbeitet von Lea Hermann
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