Sisal ist eine Naturfaser aus der Agavenpflanze. Hauptsächlich lassen sich Seile, Teppiche und rustikale Möbel aus der Faser herstellen. Wie nachhaltig Sisal ist und was du sonst noch zu der Naturfaser wissen solltest, liest du in diesem Artikel.
Sisal ist die bekannteste Bezeichnung für eine Naturfaser, die aus den Blättern der Agave hergestellt wird. Aus derselben Pflanze lässt sich auch der beliebte Zuckerersatz Agavendicksaft gewinnen. Andere geläufige Namen für die Naturfaser sind Siseil oder Sisalhanf.
Die Pflanze stammt ursprünglich aus Süd- und Mittelamerika. Dort wurde sie allerdings ausschließlich verwendet, um ein traditionelles Getränk herzustellen. Erst als die Pflanze im 19. Jahrhundert nach Europa gelangte, begannen Menschen damit, Fasern aus der Agave zu gewinnen.
Vielseitige Erzeugnisse aus Sisal
Die robuste Naturfaser bietet einige Vorteile:
- hohe Belastbarkeit
- einfach zu färben
- kein Problem mit wechselnder Luftfeuchtigkeit
- recycelbar
- antistatisch (lädt sich nicht elektrisch auf)
- wärmeisolierend
Zu den am häufigsten produzierten Produkten aus Sisal gehören unter anderem:
- Seile
- Garne
- Teppiche
- Körbe
- rustikale Möbel
- Füllungen für Matratzen und Polstermöbel
- Dämmmaterial
Sisal im Nachhaltigkeits-Check
Bei Sisal handelt es sich um ein reines Naturprodukt. Aber ist es deshalb auch automatisch nachhaltig?
Der größte Produzent von Sisal ist Brasilien. Daher legt die Naturfaser häufig weite Strecken zurück, bevor du sie erwerben kannst. Aber auch Spanien und Portugal kultivieren Agave in großem Stil und erzeugen Sisal daraus. Liegt dir Nachhaltigkeit am Herzen, solltest du sicherstellen, dass die Naturfaser aus dem europäischen Raum stammt. So vermeidest du unnötige Transportwege und reduzierst deinen CO2-Fußabdruck.
Da die Faser sehr steif ist und sich nicht spinnen lässt, ist sie nicht für feine Textilien geeignet. Manchmal wird die Faser chemisch behandelt, um sie flexibler und spinnbar zu machen. Produkte aus Sisal, die sehr feinmaschig aufgebaut sind, oder sich weich anfühlen, sind zwangsläufig stark behandelt. Solche Produkte solltest du meiden, wenn du Umweltbelastung durch Chemikalien vermeiden möchtest. Mittlerweile wird Sisal auch verwendet um Kunststofffasern zu stabilisieren. Sind die Fasern gemischt, muss der Hersteller das angeben.
Natürliches Sisal erkennst du an seiner groben, steifen und robusten Textur. Die Fasern sind langlebig, wenn natürliches Sisal zu Schaden kommt, dann weil es mit der Zeit brüchig wird, so eine Studie.
Einige Verkäufer bieten schadstoffgeprüfte Sisalprodukte an. So kannst du chemische Belastung ganz ausschließen. Als reines Naturprodukt ist Sisal komplett recycelbar.
Alternative Naturfaser zu Sisal sind beispielsweise Hanf oder Flachs, die auch in Deutschland angebaut und produziert werden. Auch Jute ist eine gute Alternative für die grobe Naturfaser.
Tipp: Reinige Produkte aus Sisal mit einer weichen Bürste. Da die Oberfläche sehr porös ist, solltest du zu viel Reibung vermeiden. Auch Wasser ist nicht besonders gut geeignet, da die Faser sich bei zu viel Flüssigkeit zusammenzieht und unschöne Flecken zurückbleiben.
Weiterlesen auf Utopia.de:
- NCP-Siegel (Nature Care Product Standard): Das Zertifikat für Naturprodukte
- Hanf: der nachhaltige Rohstoff der Zukunft?
- Jute: Das steckt hinter der Naturfaser
War dieser Artikel interessant?