Spaghetti bei Öko-Test: Diese Supermarkt-Eigenmarken enttäuschen Von Benita Wintermantel und Lena Rauschecker Kategorien: Ernährung Stand: 7. November 2024, 08:19 Uhr Foto: CC0 Public Domain / Pixabay, Hansuan_Fabregas Licht und Schatten beim Spaghetti-Test von Öko-Test. Die gute Nachricht lautet: Mehr als zwei Drittel aller getesteten Produkte bekam im Test ein „sehr gut“. Ausgerechnet einige günstige Supermarkt-Eigenmarken fallen negativ auf – mit Pestizid- und Mineralölrückständen. Heute Spaghetti aglio e olio, morgen gibt es die beliebten Teigwaren mit Bolognese oder alla napoletana – mit fruchtiger Tomatensoße. Die „Schnürchen“-Nudeln sind äußerst vielseitig und stehen bei Groß und Klein ganz oben auf der Pasta-Hitliste und entsprechend oft auf dem Speiseplan. Da ist es wichtig, dass die heiß geliebten Spaghetti frei von gefährlichen Schadstoffen sind. Öko-Test hat deshalb 36 klassische Spaghetti aus Hartweizengrieß – 19 davon mit Bio-Siegel – von Super- und Drogeriemärkten, aus Discountern und Bioläden im Labor untersuchen lassen. Getestet wurden die Nudeln auf Pestizide und Wachstumsregulatoren, auf Mineralölbestandteile, das Schwermetall Cadmium sowie Schimmelpilzgifte. Öko-Test prüfte die Nudeln erstmalig für die Ausgabe 03/2024. Nun sind die Testergebnisse im Vegetarisch & Vegan-Spezial abrufbar. Haben die Hersteller zwischenzeitlich Änderungen am Produkt vorgenommen oder sich neue wissenschaftliche Erkenntnisse ergeben, ließ Öko-Test die Spaghetti neu testen. Spaghetti bei Öko-Test: Bio ist nicht immer besser Die gute Nachricht für Pasta-Fans lautet: Die allermeisten Nudeln sind frei von Schadstoffen. Von 36 getesteten Spaghetti-Produkten bekamen ganze 28 die Note „sehr gut“. Deutlich schlechter fielen jedoch die Ergebnisse für einige Spaghetti mit Bio-Siegel aus: Hier fanden die Tester:innen die höchsten Mineralöl-Gehalte, Schimmelpilzgifte und den höchsten Glyphosat-Gehalt. Aber: Auch bei den Bio-Spaghetti überzeugt Dreiviertel mit „sehr gut“. Verlierer im Test: Welche Bio-Spaghetti enttäuschen Während 15 der 19 Bio-Spaghetti im Test „sehr gut“ abschneiden, sind drei Bio-Nudeln nur „befriedigend“, eine weitere nur noch „ausreichend“. Die „Bio Sonne Bio-Nudeln Spaghetti“ von Norma beispielsweise enthielten gesättigte Mineralölkohlenwasserstoffe (MOSH/MOSH-Analoge) in einer Konzentration, die Öko-Test als „erhöht“ einstuft. MOSH können sich im Fettgewebe einlagern, mit bisher noch unbekannten Auswirkungen. Auch die “Cucina Nobile Spaghetti” von Aldi Nord und die „Globus Pasta al Bronzo Spaghetti“ von Globus sind mitMineralölrückständen belastet. Das überrascht, denn meist sind Mineralölrückstände in Produkten mit hohem Fettanteil (beispielsweise Olivenöl, Margarine oder Butter) ein Problem. Öko-Test meinte dazu im März 2024: „Üblicherweise sind Teigwaren nicht in der Höhe belastet“. Öko-Test Spaghetti: Alle Testergebnisse als ePaper kaufen In der Neuauflage des Tests sind die Mineralölrückstände immerhin nur noch „erhöht“ und nicht mehr so „stark erhöht“ wie im Frühjahr. Erfreulich auch: Edeka hat seinen Lieferanten für die Bio-Spaghetti gewechselt. Bei der Öko-Test-Untersuchung heißt das: statt „mangelhaft“ ist die Pasta jetzt „sehr gut“. Öko-Test: Schimmelpilze in Spaghetti Und was ist mit Schimmelpilzgiften in den getesteten Spaghetti? Immerhin die Hälfe der Produkte enthalten Schimmelpilzgifte „in Spuren“, bei einem Bio-Produkt (Riesa Bio Spaghetti) fand das Labor „erhöhte“ Werte an Schimmelpilzgiften, was zu einer Abwertung auf die Gesamtnote („befriedigend“) führte. Bei dem Schimmelpilzgift handelt es sich um HT2-Toxine, die zellgiftig wirken und das Immunsystem schädigen. Glyphosat im Spaghetti-Test nachgewiesen Schimmelpilzgifte: leider bei einigen Spaghetti ein Problem (Foto: CC0 Public Domain / Pixabay, congerdesign) Im Spaghetti-Test vor drei Jahren fanden die Tester:innen jede Menge Pestizide. Der aktuelle Test fiel diesbezüglich deutlich erfreulicher aus: Nur in acht von insgesamt 36 getesteten Produkten konnte das Labor Pestizidspuren nachweisen. Bitter: Ausgerechnet in einer Bio-Eigenmarke (K-Bio Spaghetti von Kaufland) stießen die Tester:innen auf Spuren des Unkrautvernichters Glyphosat. Das Totalherbizid zerstört den Lebensraum von Insekten und Vögeln und gilt laut der Internationalen Agentur für Krebsforschung (IARC) als „wahrscheinlich krebserregend“. Das Fazit von Öko-Test lautet: „Wer Bio kauft, erwartet Lebensmittel ohne Pestizide – und ganz bestimmt ohne Glyphosat.“ Glyphosatrückstände sind aber keinesfalls ein Problem, das nur auf Bio-Spaghetti zutrifft, auch zwei konventionelle Nudelmarken enthielten Glyphosat, darunter wieder Kaufland mit seinen „K- Classic Spaghetti“. Testsieger: die besten Spaghetti Die Bestnote „sehr gut“ vergab Öko-Test unter anderem für folgende Produkte: Alnatura Spaghetti (Alnatura): „sehr gut“, 1,29 Euro je 500 Gramm De Cecco Bio Spaghetti n°12 (De Cecco): „sehr gut“, 2,59 Euro je 500 Gramm Dm Bio Spaghetti No 3 (Dm): „sehr gut“, 0,85 Euro je 500 Gramm Rummo Bio Spaghetti N°3: „sehr gut“, 1,95 Euro je 500 Gramm Barilla Spaghetti N°5 (Barilla): „sehr gut“, 2,09 Euro je 500 Gramm Penny Spaghetti (Penny): „sehr gut“, 0,79 Euro je 500 Gramm Alle Details findest du im Öko-Test Spezial Vegetarisch & Vegan sowie online auf oekotest.de. https://utopia.de/ratgeber/nudeln-kochen-so-gelingt-die-pasta-am-besten_82760/ ** mit ** markierte oder orange unterstrichene Links zu Bezugsquellen sind teilweise Partner-Links: Wenn ihr hier kauft, unterstützt ihr aktiv Utopia.de, denn wir erhalten dann einen kleinen Teil vom Verkaufserlös. Mehr Infos. War dieser Artikel interessant? 272 7 Vielen Dank für deine Stimme! 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