Utopia Image

Steinkraut pflanzen, pflegen und vermehren: Anleitung und Tipps

steinkraut
Foto: CC0 / Pixabay / matthiasboeckel

Steinkraut bildet dichte Polster aus, die weiß, gelb oder violett blühen. Es benötigt nur wenig Pflege und lässt sich in den meisten Gärten problemlos ansiedeln. Hier erfährst du, wie du Steinkraut pflanzt, pflegst und vermehrst.

Das Steinkraut ist ein Kreuzblütler, der in Mittel- und Südeuropa sowie in Kleinasien verbreitet ist. Seinen Namen hat das Steinkraut aufgrund seiner Vorliebe für nährstoffarmen, kalkhaltigen Boden bekommen: In der Natur ist es deshalb häufig in Felsspalten anzutreffen. Auch in Mauerritzen oder zwischen Steinplatten siedelt sich die Pflanze an. Sie ist deshalb auch gut geeignet, wenn du einen Steingarten anlegen möchtest.

Steinkraut: Allgemeine Merkmale

Zu den Steinkräutern gehören verschiedene Arten, die sich auch äußerlich voneinander unterschieden. Beliebt sind zum Beispiel das Felsen-Steinkraut oder das Bergsteinkraut. Alle teilen sich den botanischen Namen Alyssum. Je nach Sorte bilden sie weiße, gelbe oder violette Blüten aus, die angenehm duften. Auch die Wuchshöhe unterscheidet sich teils erheblich. Durchschnittlich werden die Stauden zwischen 20 und 40 Zentimeter hoch. Es gibt aber Ausnahmen wie das Kleinblättrige Felsenkraut, das nur eine Höhe von zehn Zentimetern erreicht.

Steinkräuter zählen zu den Polsterstauden, weil sie einen dichten Pflanzenteppich bilden, der Ähnlichkeit mit einem Polster oder einem Kissen hat. Die Blütezeit der meisten Sorten dauert von April bis Juni. Trotz äußerlicher Verschiedenheiten stellen sie ähnliche Ansprüche an ihren Standort und ihre Pflege. Das Steinkraut ist grundsätzlich eher pflegeleicht und verlangt Gärtner:innen nicht viel Arbeit ab.     

Steinkraut pflanzen: Standort und Boden

Das Steinkraut fühlt sich auf trockenen und nährstoffarmen Böden wohl.
Das Steinkraut fühlt sich auf trockenen und nährstoffarmen Böden wohl.
(Foto: CC0 / Pixabay / Hans)

Wenn du Steinkraut im eigenen Garten anpflanzen möchtest, solltest du bezüglich Standort, Boden und Zeitpunkt einige grundlegende Hinweise beachten:

  • Wichtig ist vor allem, dass der Standort sonnig gelegen ist. Wie alle Polsterstauden benötigen auch Steinkräuter viel Sonnenlicht, um ihre Blütenpolster auszubilden.
  • Aus der Natur ist das Steinkraut an trockene und gut durchlässige Böden gewöhnt. Am besten gedeiht es auf humosem und sandigem Lehmboden, der ansonsten nährstoffarm ist. Ein hoher Kalkanteil ist ebenfalls von Vorteil.
  • Wenn du im Garten eher schweren Boden hast, kannst du ihn an die Bedürfnisse des Steinkrauts anpassen, indem du etwas Sand oder Kies untermengst. So wird er durchlässiger und weniger anfällig für Staunässe
  • Steinkraut kannst du sowohl im Frühjahr als auch im Herbst direkt aussäen.
  • Es ist winterhart und übersteht so auch die kalte Jahreszeit gut.
  • Der beste Zeitpunkt für die Aussaat liegt zwischen Ende April und Mitte Mai oder im November.

3 Pflanz-Methoden: So gehst du vor

Steinkraut wächst auch in Mauerritzen.
Steinkraut wächst auch in Mauerritzen.
(Foto: CC0 / Pixabay / congerdesign)

Wenn du Steinkraut pflanzen möchtest, kannst du es entweder direkt aussäen, selbst vorziehen und die vorgezogenen (oder gekauften) Jungpflanzen dann in die Erde setzen.

Steinkraut direkt aussäen

  1. Lockere die Erde am Standort gut auf.
  2. Ziehe Pflanzrillen mit einem Abstand von etwa 20 Zentimetern in die Erde
  3. Säe die Samen in die Rillen und bedecke sie mit Erde. Sie sollten etwa einen halben Zentimeter tief in der Erde sitzen.
  4. Gieße das Saatgut zum Schluss gut an.

Eine Alternative zur Direktsaat ist es, vorgezogene Jungpflanzen ins Beet zu setzen. Diese bekommt du entweder im Gartenfachhandel oder kannst sie aus Saatgut selbst vorziehen. Möglich ist das ab März.

Steinkraut selbst vorziehen

  1. Befülle kleine Töpfe oder Schalen mit Anzuchterde. Säe pro Topf mehrere Samen aus, bedecke sie leicht mit Erde und drücke sie an.
  2. Stelle die Anzuchttöpfe dann an einem hellen Ort auf, zum Beispiel auf einer Fensterbank mit viel Lichteinstrahlung. Ideal ist eine Temperatur zwischen 18 und 20 Grad Celsius.
  3. Halte die Erde gleichmäßig feucht. Dazu benutzt du am besten einen Zerstäuber.
  4. Nach sieben bis zehn Tagen sollten die Samen bereits keimen. Wachsen mehrere Jungpflanzen zu dicht beieinander, kannst du sie gegebenenfalls vereinzeln.

Die vorgezogenen Jungpflanzen kannst du ab Mitte Mai oder im November ins Freiland setzen. Dabei gehst du folgendermaßen vor:

Steinkraut einpflanzen:

  1. Lockere die Erde am Standort gut auf.
  2. Hebe Pflanzlöcher für die Jungpflanzen aus, die den Wurzelballen bequem aufnehmen können. Achte dabei unbedingt auf einen ausreichenden Abstand: Zwischen den einzelnen Pflanzen sollte er etwa 30 Zentimeter betragen. Pro Quadratmeter kannst du so etwa acht Stauden pflanzen. 
  3. Setze die Jungpflanzen in die Pflanzlöcher. Schließe den Abstand zwischen dem Rand des Loches und dem Wurzelballen mit Erde. Drücke die Erde vorsichtig fest.
  4. Gieße die Jungpflanzen zum Abschluss gut an.  

Die richtige Pflege für Steinkräuter

Das Felsen-Steinkraut bildet bei richtiger Pflege einen gelben Blütenteppich aus.
Das Felsen-Steinkraut bildet bei richtiger Pflege einen gelben Blütenteppich aus.
(Foto: CC0 / Pixabay / Nennieinszweidrei)

Einmal angepflanzt, kommt das mehrjährige Steinkraut mit sehr wenig Pflege aus:

  • Weil es an nährstoffarme Böden gewöhnt ist, musst du die Pflanzen in der Regel nicht düngen. Lediglich bei älteren Pflanzen kann sich ein wenig organischer Dünger gelegentlich positiv auswirken. Ein guter Zeitpunkt dafür ist der März. Verwende aber nicht zu viel Dünger: Er regt vor allem das Wachstum der Triebe an, was auf Kosten der Blütenfülle gehen kann.
  • Auch gießen musst du das Steinkraut nicht allzu häufig, weil es mit trockenem Boden grundsätzlich gut zurechtkommt. Über längere Hitzeperioden im Sommer hinweg solltest du die Pflanzen aber alle ein bis zwei Tage mit zusätzlichen Wassergaben unterstützen. 
  • Nach der Blüte ist es im Herbst sinnvoll, das Steinkraut auf etwa ein Drittel seiner Wuchshöhe zurückzuschneiden. So behält es seine kompakte Form und kann im Frühjahr wieder neue Blüten austreiben. Während der Blütezeit kannst du außerdem regelmäßig verwelkte Blüten entfernen. 
  • Den Winter übersteht das Steinkraut problemlos. Zusätzliche Schutzmaßnahmen gegen Frost musst du nicht ergreifen. 

Steinkraut vermehren: Diese Möglichkeiten hast du

Steinkraut kannst du aus Samen oder durch Stecklinge vermehren.
Steinkraut kannst du aus Samen oder durch Stecklinge vermehren.
(Foto: CC0 / Pixabay / Carola68)

Durch Teilung lässt sich das Steinkraut nicht vermehren – seine tiefreichende Pfahlwurzel reagiert darauf zu empfindlich. Es gibt zwei andere Möglichkeiten:

  • Vermehrung aus Samen: Im Herbst nach der Blütezeit kannst du die Samen des Steinkrauts einsammeln und trocknen. Bewahre sie über den Winter kühl und trocken auf. Im kommenden Frühjahr kannst du sie dann wie oben beschrieben in Anzuchtschalen oder direkt ins Beet säen, um neue Steinkraut-Pflanzen zu erhalten.
  • Vermehrung durch Stecklinge: Auch aus Stecklingen kannst du neue Jungpflanzen heranzüchten. Die beste Zeit dafür ist der Frühsommer. Zur Vermehrung eignen sich insbesondere die sogenannten Grundstecklinge, also Schösslinge, die sich neben den Haupttrieben der Pflanze bilden. Schneide sie nah am Ansatz ab und stecke sie in einen Topf mit Anzuchterde. Anschließend pflegst du sie wie Jungpflanzenkeimlinge.  

Weiterlesen auf Utopia.de:

** mit ** markierte oder orange unterstrichene Links zu Bezugsquellen sind teilweise Partner-Links: Wenn ihr hier kauft, unterstützt ihr aktiv Utopia.de, denn wir erhalten dann einen kleinen Teil vom Verkaufserlös. Mehr Infos.

War dieser Artikel interessant?

Vielen Dank für deine Stimme!

Verwandte Themen: