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Stiftung Warentest: Diese 4 Wärmepumpen-Modelle im Test sind empfehlenswert

Wärmepumpen im Test
Foto: © stock.adobe.com / bancha

Wärmepumpen heizen umweltschonend und effizient – das bestätigt die Stiftung Warentest in ihrem ersten Wärmepumpen-Test: Alle getesteten Geräte können ein Einfamilienhaus beheizen, vier von sechs Geräten sind gut. Sie unterscheiden sich vor allem in der Effizienz.

Die Stiftung Warentest hat erstmals Luft-Wasser-Wärmepumpen getestet. Diese Wärmepumpen-Art nutzt Wärmeenergie aus der Außenluft; sie kommt in Deutschland am häufigsten zum Einsatz. Das Urteil der Tester:innen: Technisch ausgereift sind alle Geräte.

Wärmepumpen-Test bei Stiftung Warentest: Die wichtigsten Ergebnisse

  • Vier Modelle sind „gut“.
  • Testsiegerin ist die Wärmepumpe von Viessmann (Vitocal 250-A AWO-E-AC 251.A10).
  • Ebenfalls gut sind die getesteten Wärmepumpen von Wolf (CHA-10/400V), Stiebel Eltron (WPL-A 07 HK 230 Premium) und Vaillant (Arotherm plus VWL 105/6 A S2).
  • Die Geräte von Daikin und Mitsubishi schneiden im Gesamturteil befriedigend ab.

„Die gute Nach­richt: Alle getesteten Wärmepumpen können ein bestehendes Einfamilien­haus beheizen – je besser das Haus gedämmt ist, desto effizienter heizen die Pumpen und desto größer die Wohn­fläche, die sie warm bekommen,“

schreibt Stiftung Warentest.

Die größten Unterschiede zwischen den untersuchten Modellen zeigen sich demnach in Effizienz und Stromverbrauch. Hierauf lag auch das Haupt-Augenmerk des Tests. Fazit: Mit besonders effizienten Geräten kann man mehrere hundert Euro im Jahr sparen.

Wärmepumpen im Test: Unterschiede bei der Effizienz

Oft werden Wärmepumpen vor allem als klimaschonende Heiztechnologie für Neubauten mit Fußbodenheizungen verstanden – auch wenn längst Studien und Fachleute darauf hinweisen, dass sie sich auch für viele Altbauten eignen.

Laut Stiftung Warentest sind nicht nur alle getesteten Wärmepumpen in der Lage, Bestandsgebäude zu heizen, sondern mit Einschränkungen sogar schlecht gedämmte Altbauten mit klassischen Heizkörpern.

Die wichtigste Frage: Wie viel Strom benötigen die Heizungssyteme im Betrieb, um die gewünschte Wärmeenergie zu erzeugen? Um die Energieeffizienz zu testen, hat Stiftung Warentest die Außengeräte der Wärmepumpen – also den Teil, der normalerweise neben dem Haus aufgestellt wird – Temperaturen von plus 12 bis minus 15 Grad ausgesetzt. Gemessen wurde dann, mit wie viel Strom die Geräte eine Vorlauftemperatur von 55 Grad erreichen.

Beispielhaft kommen die Tester:innen zu dem Ergebnis:

  • In einem mittelmäßig gedämmten Haus mit 140 Quadratmetern Wohnfläche braucht die effizienteste Pumpe weniger als 5.000 Kilowattstunden (kWh) pro Jahr.
  • Das am wenigsten effiziente Gerät braucht dagegen über 6.500 kWh.

Geht man von einem Strompreis von 40 Cent/kWh aus, kann man mit dem effizienteren Gerät 600 Euro im Jahr sparen. Laut dem Vergleichsportal Verivox liegt der aktuelle Durchschnittspreis für Neukund:innen bei rund 26 Cent/kWh (Stand: 01.02.2024), damit spart die effiziente Pumpe immer noch rund 390 Euro im Jahr ein.

Notenabzug wegen klimaschädlicher Kältemittel

Wärmepumpen funktionieren über ein im Gerät zirkulierendes Kältemittel, das – stark vereinfacht – Wärmeenergie von außen aufnimmt und nach innen abgibt. Viele der üblicherweise verwendeten Kältemittel sind enorm klimaschädlich, sollten sie in die Umwelt gelangen.

Das Funktionsprinzip der Wärmepumpe
Das Funktionsprinzip der Wärmepumpe (Foto: © Bundesverband Wärmepumpe (BWP) e.V.)

Stiftung Warentest kritisiert: In den Wärmepumpen von Daikin und Mitsubishi zirkuliert als Kältemittel das potenziell klimaschädliche R32. R32 hat die 675-fache Treibhauswirkung von CO2. Dabei ist R32 bereits deutlich weniger klimaschädlich als andere eingesetzte Kältemittel.

Doch es geht besser: Die getesteten Wärmepumpen von Viessmann und Wolf kommen auf eine bessere Energieeffizienz als die oben genannten Geräte und nutzen dafür das klimaschonendere Propan (R290). Stiebel Eltron nutzt R454C. Das Kälte­mittel hat die 148-fache Treib­haus­wirkung von CO2.

Vier von sechs Wärmepumpen im Test sind so leise wie möglich

Bei Luft-Wasser-Wärmepumpen wird die Außenluft mittels Ventilator angesaugt. Das verursacht Geräusche – ein häufig genanntes Argument gegen Wärmepumpen. Stiftung Warentest berücksichtigt daher auch die Betriebsgeräusche der getesteten Geräte. Vier der sechs getesteten Wärmepumpen schneiden in der Geräuschprüfung gut ab, zwei befriedigend:

  • Viess­mann, Stiebel Eltron, Vaillant und Mitsub­ishi schneiden in der Geräusch­prüfung gut ab. Sie vermeiden Lärm, so gut es derzeit tech­nisch möglich ist.
  • Wolf und Daikin schneiden bei der Schallbelastung befriedigend ab.

„Vor dem Einbau sollte man aber prüfen, wie viel Abstand die Pumpe zum Nachbargrundstück halten muss und wie sie ausgerichtet ist“, rät Testleiter Peter Schick. „Schallschutzhauben können Geräusche dämpfen, Standfüße Vibrationen mindern.“ Die Geräte haben zwar in der Regel einen leiseren „Silent Mode“, den man etwa in der Nacht verwenden kann. Doch dieser mindert die Effizienz der Wärmepumpe.

Den vollständigen Wärmepumpen-Test gibt es in der Oktober-Ausgabe der Zeitschrift test und unter www.test.de/waermepumpen

Wärmepumpen sind teuer – Effizienz lohnt sich

Wärmepumpen sind eine teure Anschaffung. Umso mehr lohnt es sich, in möglichst effiziente Geräte zu investieren. Der aktuelle Test zeigt, dass man so mehrere hundert Euro im Jahr sparen kann. Je nach Anschaffungskosten kann sich der Preis so auch schneller amortisieren.

Die getesteten Wärmepumpen haben „Brutto-Listen­preise“ zwischen etwa 9.000 und 20.000 Euro: Die Testsiegerin bei Stiftung Warentest, die Wärmepumpe von Viessmann, hat einen Listenpreis von 18.700 Euro. Das Modell von Wolf ist laut Stiftung Warentest mit 19.400 Euro gelistet, die von Stiebel Eltron mit 19.700 Euro und jene von Vaillant mit 16.900 Euro. Das Schlusslicht im Test (Mitsubishi) ist mit 9.050 Euro Listenpreis das günstigste Modell, das Modell von Daikin liegt bei 14.900 Euro.

Wichtig: Diese Listenpreise können nur zur ganz groben Orientierung dienen. Der tatsächliche Kaufpreis, den der Installationsbetrieb zahlt, kann abweichen, obendrauf kommen dann noch Kosten für den Einbau.

In der Tendenz sind die effizienteren Geräte – die damit langfristig günstiger sind – in der Anschaffung offenbar teurer. Es lohnt sich also in jedem Fall, staatliche Förderungen zu prüfen.

Installationsbetriebe für Wärmepumpe finden

Es kann schwierig sein, Monteur:innen für eine Wärmepumpe im Umkreis zu finden. Dann können Portale wie Aroundhome oder Heizungsfinder sinnvoll sein. Dort bekommst du unverbindliche Angebote von verschiedenen Installationsbetrieben in deiner Nähe.

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