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Stimmt es wirklich, dass Kaffee den Körper entwässert?

kaffee entwässert
Foto: CC0 / Pixabay / ArturoAez220

Dass Kaffee entwässert, ist eine verbreitete Behauptung. Er soll so dazu beitragen können, dem Körper überschüssiges Wasser zu entziehen. Aber hat er diese Wirkung tatsächlich?

Kaffee hat viele nützliche Eigenschaften: Er macht wach, regt die Verdauung an und kann in moderaten Mengen gesundheitsfördernde Wirkung haben. Wie viele Tassen Kaffee pro Tag gesund sind, ist allerdings individuell verschieden und hängt von den persönlichen Voraussetzungen ab.

Neben seinen tatsächlichen Wirkungen werden dem koffeinhaltigen Getränk aber zugleich viele unbestätigte Funktionen zugeschrieben. Beispielsweise soll Kaffee auch entwässern – aber stimmt das wirklich?   

Entwässern: Was bedeutet das eigentlich?

Den Körper zu entwässern bedeutet, ihm überschüssiges Wasser zu entziehen, das sich vor allem im Gewebe angesammelt hat – zum Beispiel in den Beinen, den Oberarmen oder im Bauchbereich. Normalerweise scheiden wir Wasser, das unser Körper nicht benötigt, einfach wieder aus.

Unter bestimmten Umständen kann es sich aber auch in Form sogenannter Ödeme einlagern. Das kommt etwa bei Schwangeren, bei Personen in den Wechseljahren und bei älteren Menschen vor. Die betroffenen Körperpartien können dann anschwellen, sich unangenehm anfühlen und auch ein Risiko für das Herz-Kreislauf-System darstellen.

In solchen Fällen können entwässernde Maßnahmen sinnvoll sein, damit der Körper das überschüssige Wasser wieder ausscheidet. Auch die Ernährung kann dazu einen Beitrag leisten, denn bestimmte Lebensmittel wirken sich entwässernd aus. Dazu zählen laut dem Medizinportal Onmeda beispielsweise Gurken, Ananas oder Spargel. Kann man also auch mit Kaffee entwässern?

Warum Kaffee nicht entwässert

Beim Entwässern hilft Kaffee zum Frühstück nur unwesentlich.
Beim Entwässern hilft Kaffee zum Frühstück nur unwesentlich.
(Foto: CC0 / Pixabay / congerdesign)

Die Annahme, dass Kaffee entwässert, beruht auf einem einfachen Missverständnis: Das darin enthaltene Koffein wirkt harntreibend, sorgt also dafür, dass der Körper mehr Urin produziert. Wer viel Kaffee trinkt, verspürt also schneller und häufiger ein Bedürfnis, auf die Toilette zu gehen.

Das bedeutet laut der Verbraucherzentrale NRW allerdings nicht, dass man bei diesen Toilettengängen erheblich mehr Wasser ausscheidet als gewöhnlich. Dass Kaffee entwässert, stuft sie deshalb als einen Mythos ein. Kaffeetrinker:innen scheiden bis zu 84 Prozent der Flüssigkeit, die sie am Tag zu sich nehmen, im Tagesverlauf wieder aus. Das ist aber nur unwesentlich mehr als bei Menschen, die reines Wasser trinken: Auch sie verlieren während des Tages 81 Prozent der aufgenommenen Flüssigkeit wieder. 

Statt Kaffee: Diese Getränke entwässern

Wenn du mit deiner Ernährung dazu beitragen möchtest, den Körper zu entwässern, ist Kaffee also nicht die beste Wahl. Es gibt aber andere Getränke, die aufgrund ihrer Inhaltsstoffe entwässernd wirken und die du zusätzlich zu Obst- und Gemüsesorten wie Gurken und Ananas in deinen Speiseplan einbauen kannst, um eingelagertes Wasser abzubauen.

Bestimmte Kräutertees wie Brennnesseltee können dabei hilfreich sein, was an den enthaltenen Flavonoiden liegt. Sie haben eine wassertreibende Wirkung. Wie du den Tee selbst zubereitest und welche gesundheitlichen Vorzüge, kannst du hier nachlesen:

Auch Birkensaft enthält Flavonoide und hat darum entwässernde Wirkung. Mehr zu dem traditionellen skandinavischen Getränk erfährst du hier:

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