Nachhaltig und gut für die Gesundheit: Das stromerzeugende Fitnessrad von der Initiative „Billions in Change“ soll innerhalb einer Stunde so viel Energie produzieren, wie eine Familie für einen Tag braucht. Zielgruppe sind Entwicklungsländer.
Das „Free Electric Bike“ von der Initiative „Billions in Change“ will eine stabile Stromversorgung der Menschen in Entwicklungsländern ermöglichen. Und zwar in Eigeninitiative der einzelnen Familien – mit einem stromerzeugenden Fahrrad. Dahinter steckt einer der reichsten Inder, der schon früh in die USA ausgewandert ist und dort Milliardär wurde. Mit seiner Fahrrad-Entwicklung will er den Menschen in seiner Heimat etwas zurückgeben.
Billions of Change: Free Electric Bike produziert Strom
1,3 Milliarden Menschen haben keine Elektrizität zur Verfügung. Sie leben in Regionen, die vom Stromnetz abgeschnitten sind oder können sich eine Stromversorgung schlichtweg nicht leisten. Sie haben kein Licht, keinen Fernseher, der gesellschaftliche und politische Teilhabe ermöglicht, und sie müssen ihr Wasser auf offenem Feuer abkochen. Der US-Milliardär Manoj Bhargava, gebürtig aus Indien, will das ändern und hat ein Fahrrad entwickeln lassen, das Strom erzeugt: 60 Minuten in die Pedale treten erzeugt genug Energie für 24 Stunden. Gleichzeitig lässt sich auf dem Fahrrad die eigene Fitness trainieren.
So funktioniert es: Durch die Bewegung der Pedale gerät der Turbinengenerator in Bewegung und lädt einen 12-Volt-Akku auf. Die so erzeugte und gespeicherte Energie lässt sich flexibel nutzen – zum Beispiel für eine Glühlampe. Wie viele Energie das „Free Electric Bike“ genau produziert, erklärt die Organisation zwar nicht. Die Leistung dürfte aber etwa 200 Watt sein. Damit würde man in einer Stunde 0,2 Kilowattstunden erzeugen.Das ist nicht viel und reicht in der Tat nur für einen Haushalt in Entwicklungsländern, die einen geringen Stromverbrauch haben.
Fitness-Fahrrad soll Strom und einen Weg aus der Armut erzeugen
Energie ist für den Milliardär Bhargava der Schlüssel für einen Weg raus aus der Armut: Durch die gewonnene Energie können die Menschen etwa ihr Handy aufladen und sich über das Internet weiterbilden. Es ermöglicht gesellschaftliche und politische Partizipation und wirtschaftlichen Fortschritt, da die Menschen nun kleine Maschinen betreiben können. Die Vision: Wenn jede Familie eines Dorfes eine Stunde in die Pedale tritt, kann ein ganzes Dorf mit Energie versorgt werden.
In Industrienationen wie Deutschland ist Energieknappheit kein Thema. Wohl aber das Problem, dass immer mehr Menschen unter Fettleibigkeit leiden. Daher sieht Milliardär Bhargava auch in Industriestaaten sinnvolle Verwendung für das stromerzeugende Fahrrad. Es schärft außerdem ein Bewusstsein dafür, wie wertvoll Energie ist und dass wir keine Energie verschwenden sollten.
Die ersten Strom-Fahrräder sind im Einsatz
Die ersten 25 Prototypen des Fahrrads sind bereits in Indien im Einsatz. In einfachen Haushalten, kleinen Geschäften, Krankenhäusern und Schulen stehen die Fahrräder und werden dort von den Menschen im Alltag getestet.
Inzwischen werden die Fahrräder auch über das Internet verkauft. Sie kosten zwischen 200 und 250 Euro – der Preis deckt gerade einmal die Kosten für den Bau der Fahrräder. Bhargava will in den nächsten Jahren 10.000 Fahrräder in Indien verkaufen und hat angekündigt, 90 Prozent seines Vermögens für wohltätige Zwecke zu spenden.
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