Tomaten zu pikieren ist nicht schwer, wenn du ein paar Dinge beachtest. Mit etwas Fingerspitzengefühl legst du damit den Grundstein für kräftige Pflanzen und eine gute Ernte.
Das Wort „pikieren“ stammt aus dem Französischen und lässt sich mit „stechen“ oder „piksen“ übersetzen. Das Grundprinzip: Die jungen Tomatenpflanzen brauchen Luft und Licht um zu wachsen. Wenn du sie pikierst, pflanztst du sie in einen eigenen Topf um. Dort haben sie genug Platz, um kräftige Wurzeln auszubilden. Pikierte Tomaten müssen nicht mit den anderen Keimlingen um Nährstoffe konkurrieren.
Tomaten pikieren: Der richtige Zeitpunkt
Etwa drei Wochen nach der Aussaat kannst du deine Tomaten-Keimlinge pikieren. Dies erkennst du daran, dass sich nach den Keimblättern das erste richtige Blattpaar zeigt.
Zum Pikieren deiner Tomaten benötigst du:
- saubere Töpfchen mit maximal zehn Zentimetern Durchmesser und Löchern im Boden. So vermeidest du Staunässe. Die Töpfe bekommst du zum Beispiel in Gärtnereien oder gebraucht online. Teilweise werden die Töpfe im Internet sogar verschenkt.
- ein geeignetes Substrat, zum Beispiel torffreie Anzuchterde. Die Erde für deine Tomatenpflänzchen sollte locker, feucht und nährstoffarm sein. Du kannst biologische Aussaat- oder spezielle Tomatenerde verwenden. Ein wenig gedüngt darf das Substrat auch schon sein. Auch Kokoserde ist eine Möglichkeit. Leider hat sie lange Transportwege hinter sich und ist deswegen wenig nachhaltig. Du solltest auf jeden Fall zumindest auf eine GEPA-Zertifizierung achten.
- ein geeignetes Werkzeug. Du musst kein spezielles Pikierstäbchen aus dem Fachhandel verwenden. Ein sauberer Stift oder Löffel eignen sich auch sehr gut.
Tipp: Auch das gesäuberte untere Drittel von Tetra Paks eignet sich gut als Anzuchttopf. Kaufe Tetrapacks aber nicht extra, um die als Pflanzbehältnis zu verwenden. Denn die Verpackungen sind nicht besonders umweltfreundlich. Mehr dazu: Umweltfreundliche Getränkekartons – Verbrauchertäuschung?
Das Pikieren: hier ist Fingerspitzengefühl gefragt
Wenn du alle neuen Töpfchen vorbereitet und zu drei Vierteln mit deinem Substrat gefüllt hast, kannst du loslegen:
- Lockere als erstes das Substrat um die Jungpflanze mit Hilfe deines Pikierwerkzeuges auf.
- Nun kannst du das kleine Pflänzchen vorsichtig herausheben. Achte darauf, die Wurzeln möglichst wenig zu verletzen.
- Überprüfe, ob jede deiner Jungpflanzen gesund ist. Gesunde Pflanzen haben weiße und kräftige Wurzeln. Sind sie aber braun und dünn, ist dies ein Anzeichen dafür, dass zu viel gegossen wurden. Solche Pflanzen solltest du aussondern, da sie wahrscheinlich nicht gut wachsen werden.
- Setze das Pflänzchen in die Mitte seines neuen Topfes. Du kannst Tomaten dazu anregen, kräftiger zu wurzeln, indem du sie tiefer einsetzt als zuvor. Dein Pflänzchen kannst du nun bis etwa eineinhalb Zentimeter unter seinen Keimblättern in die Erde setzen.
- Nun kannst du deinen Sämling vorsichtig angießen. Sprühe ihn am besten nur mit einer Sprühflasche an. So schwemmst du deine Jungpflanze nicht versehentlich weg.
- Gehe vorsichtig vor und topfe ein Pflänzchen nach dem anderen um. So vermeidest du, dass die Sämlinge zu sehr austrocknen.
In den folgenden Tagen darfst du deine Tomatenpflanzen nicht dem direkten Sonnenlicht aussetzen. Du solltest sie regelmäßig, aber sparsam gießen und düngen. Schon bald werden sich die nächsten Blattpaare zeigen.
Nach 20 bis 30 Tagen kannst du deine Jungpflanzen ins Freiland aussetzen. Wähle dazu einen Tag, an dem das Wetter gleichmäßig und mild ist. Nun solltest du sie bald ausgeizen. Hier erfährst du, wie das Ausgeizen funktioniert.
utopia.de/bestenlisten/der-beste-bio-duenger
Weiterlesen auf Utopia.de
- Dieser kompostierbare Pflanzentopf soll Plastiktöpfe ersetzen
- Alte Tomatensorten: Für mehr Vielfalt und Geschmack
- Brennnesseljauche selber machen: Anleitung für den Dünger und Pflanzenschutz
War dieser Artikel interessant?