Torffreie Erde selber machen: Anleitung für nachhaltige Erde Von Sven Christian Schulz Kategorien: Haushalt & Wohnen Stand: 23. Mai 2021, 14:00 Uhr Foto: Sven Christian Schulz / Utopia Wer torffreie Erde selber machen will, kann dazu Kompost, Sand, Lehm und andere Stoffe verwenden. Wir zeigen, welche Mischungen für selbstgemachte Erde sinnvoll sind und für welche Pflanzen sie sich eignen. Es gibt viele gute Gründe, torffreie Erde zu verwenden: Im Torf ist viel klimaschädliches CO2 gespeichert, das beim Abtragen freigesetzt wird. Der Torfabbau gefährdet zudem die Artenvielfalt und zerstört die Lebensräume vieler Tiere. Für den Balkon und Garten solltest du deshalb torffreie Erde verwenden, die du sogar sehr günstig selber machen kannst. Je nach Verwendungszweck (zum Beispiel Gemüsepflanzen, Kräuter, Sukkulenten) kannst du die Erde den Pflanzen anpassen. Wie genau, zeigen wir dir in diesem Artikel. Torffreie Erde selber machen: Basis-Anleitung für Gartenerde Torffreie Erde selber machen: Lehm, Kompost und Gartenerde. (Foto: Sven Christian Schulz / Utopia) Erde aus dem Geschäft enthält fast immer Torf. Nur Bio-Gartenerde ist in der Regel torffrei. Du kannst deine Gartenerde aber auch selber machen. Laut NABU (PDF) benötigst du dafür: 30 Liter Erde 20 Liter Kompost, am besten aus Grünschnitt 5 Liter Lehm Anleitung: Vermenge alle drei Bestandteile gut miteinander. Anschließend kannst du sie auf deinem Gartenbeet ausbringen. Wo gibt es die Zutaten für die Erde? Erde und Kompost: Du kannst Erde aus dem eigenen Garten, vom eigenen Kompost oder vom Kompostwerk in deiner Region nehmen. Oft gibt es auch beim Entsorgungsunternehmen Erde aus den Kompostierungsanlagen zu kaufen. Lehm: Den natürlichen und nachhaltigen Baustoff erhältst du in jedem Baumarkt. Er besteht aus Ton, Kies, Sand und Schluff. Torffreie Erde für Gemüse: Pflanzenerde und Anzuchterde selber machen Anzuchterde selber machen: Sand und Kompost. (Foto: Sven Christian Schulz / Utopia) Je nach Verwendungszweck kannst du deine torffreie Erde noch optimieren. Hier zwei Beispiele für Pflanzenerde und Anzuchterde: 1. Pflanzenerde zum Anbau von Gemüse: Urgesteinsmehl: Zwei Handvoll Urgesteinsmehl liefern Mineralien und senken den pH-Wert des Bodens. Hornspäne: Zwei Handvoll Hornspäne geben dem Boden eine Extraportion Stickstoff. Dies ist besonders beim Pflanzen von Starkzehrern wie Kartoffeln, Tomaten und Kohl wichtig. Die Hornspäne und das Urgesteinsmehl solltest du erst ganz zum Schluss über das Beet geben und ganz leicht unter die oberste Erdschicht mischen. 2. Anzuchterde selber machen: Sand: Der Sand macht die Erde leichter und lockerer, sodass die kleinen Pflanzen besser mit Sauerstoff versorgt werden. Kompost: Eine zusätzliche Portion ausgereifter Kompost bringt mehr Nährstoffe ins Beet. Vermische ein Viertel der Basis-Gartenerde (Anleitung oben) mit einem Viertel Kompost und zwei Vierteln Sand (1:1:2). Größere Kompostbestandteile kannst du mit einer Harke aussieben. Noch besser gelingt das mit einem Erdsieb. Für Kräuter: Erde ohne Torf selber machen Für Kräutererde viel Sand verwenden! (Foto: Sven Christian Schulz / Utopia) Kräuter musst du nährstoffarm anbauen, damit sie nicht verkrauten. Nur Dill und Petersilie haben einen etwas höheren Bedarf an Nährstoffen. Für alle anderen Kräuter kannst du folgende Mischung verwenden, um deine eigene Kräutererde herzustellen: ein Teil Basis-Gartenerde (siehe Anleitung oben) ein Teil Kompost zwei Teile Sand Für Zimmerpflanzen: Erde selber mischen Für Zimmerpflanzen solltest du noch Kokosfasern in die Erde mischen. Sie speichern Wasser und geben es langsam wieder ab. Außerdem sorgen sie für eine gute Durchlüftung des Bodens. Die genaue Mischung einer Erde für Zimmerpflanzen hängt von der jeweiligen Pflanze ab: Zimmerpflanze mit hohem Nährstoffbedarf: Kokosfasern und Kompost im Verhältnis 1:1. Zimmerpflanze mit geringem Nährstoffbedarf: Kokosfasern und Kompost im Verhältnis 4:1. Bei Pflanzen mit hohem Nährstoffbedarf solltest du auch noch etwas Hornspäne hinzugeben. Hinweis: Leider sind Kokosfasern alles andere als nachhaltig. Zwar handelt es sich zunächst um eine Alternative zum klimaschädlichen Torf, doch für den Anbau von Kokospalmen müssen Teile des Regenwaldes in Asien und Südamerika abgeholzt werden. Es gibt aber auch Kokoserde mit GEPA-Zertifizierung („Kokoblock“). Mehr zum Thema bei Utopia: Basilikum pflanzen: Zeitpunkt, Standort und die richtige Pflege Samenfestes Saatgut: Das steckt dahinter Kokoserde: Wie sinnvoll ist die exotische Alternative für Erde? ** mit ** markierte oder orange unterstrichene Links zu Bezugsquellen sind teilweise Partner-Links: Wenn ihr hier kauft, unterstützt ihr aktiv Utopia.de, denn wir erhalten dann einen kleinen Teil vom Verkaufserlös. Mehr Infos. War dieser Artikel interessant? 15 3 Vielen Dank für deine Stimme! Diese Artikel könnten dich auch interessieren Umweltfreundliche Tragetaschen: Die besten Plastik-Alternativen Wirtschaften im Kreislauf: Was Unternehmen tun – und was du tun kannst Klimafreundlich, umweltneutral & Co. – das steckt hinter den Kompensationsarten Dekarbonisierung: Was steckt dahinter? 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