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Triphala: Wissenswertes zur ayurvedischen Kräutermischung

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Foto: CC0 / Pixabay / sarangib

Triphala ist in der ayurvedischen Medizin lange als Heilmittel bei Darmbeschwerden bekannt. Wir zeigen dir, welche Wirkstoffe die Kräutermischung hat, wofür sie traditionell eingesetzt wird und welche Wirkungen tatsächlich nachgewiesen sind.

Triphala ist eine traditionelle „Kräutermischung“ aus dem Ayurdaya, die seit über 1000 Jahren in Indien medizinische Anwendung findet. Sie besteht aus drei Kräutern bzw. Früchten verschiedener Bäume, die in Südostasien heimisch sind:

  • Amalaki,
  • Bibhitaki
  • und Haritaki.

In der traditionellen ayurvedischen Medizin wird Triphala vor allem gegen Darmbeschwerden und als Abführmittel eingesetzt. Zudem soll die Mischung auch vor Karies schützen und Krebs vorbeugen. Wir zeigen dir, welche Wirkstoffe Triphala hat, wie die Mischung traditionell eingesetzt wird und welche Wirkungen tatsächlich nachgewiesen sind.

Ayurveda ist das älteste medizinische System der Welt. Auch bei uns ist es schon seit einiger Zeit im Trend und hat sogar festen Einzug in die hiesige Heilkunde gehalten. Wenn du mehr über Ayurveda und ayurvedische Ernährung erfahren möchtest, findest du weitere Informationen in unserem Ratgeber:

Triphala und seine Bestandteile

Die Amla-Beere erfreut sich traditioneller Beliebtheit in der indischen Küche, Medizin und Schönheitspflege.
Die Amla-Beere erfreut sich traditioneller Beliebtheit in der indischen Küche, Medizin und Schönheitspflege. (Foto: CC0 / Pixabay / sarangib)

Triphala besteht aus drei Kräutern – genau genommen drei Früchten – die an verschiedenen in Südostasien verbreiteten Bäumen wachsen. Sie stammen alle aus der Familie der Myrobalanen, einer Gattung der Flügelsamengewächse, die vor allem in tropischen Gebieten gedeihen. Die einzelnen Früchte haben folgende Eigenschaften:

  • Amalaki (Emblica officinalis): Die Frucht des Amla-Baumes, die Amla-Beere, ist auch als „indische Gansbeere“ bekannt. In der indischen Medizin und Schönheitspflege ist sie aufgrund ihres hohen Gehalts an Vitamin C, Aminosäuren, Mineralien und Fettsäuren beliebt. Das aus der Beere gewonnene Amla-Öl macht die Haare gesünder, beschleunigt den Haarwuchs und bekämpft Haarparasiten und Pilze. Die Beere ist aber auch essbar, zum Beispiel als Bestandteil verschiedener Gemüsegerichte und süß oder sauer eingelegt. In der ayurvedischen Medizin soll sie gegen Verstopfungen helfen und mit ihren Antioxidantien Krebs vorbeugen. In vitro konnten Forscher den krebsvorbeugenden Effekt bei Gebärmutter- und Gebährmutterhalskrebs sogar nachweisen – am Menschen bisher jedoch noch nicht.
  • Bibhitaki (Baherabaum – Terminalia bellirica): Bibhitaki ist der Sanskrit-Name eines Baumes, der besonders häufig in Südostasien zu finden ist. Die Frucht des Baumes gilt in der ayurvedischen Medizin seit Langem als Mittel gegen bakterielle und virale Infektionen. Vor allem ihre Tannine und Polyphenole sollen für diese Wirkung verantwortlich sein. Auch gegen einen hohen Blutzuckerspiegel sollen die enthaltene Gallussäure und Ellagsäure helfen, weshalb die Frucht auch gegen Diabetes eingesetzt wird. Sie soll außerdem entzündungshemmend sein. Früher wurden die Samen der Früchte üblicherweise auch als Würfel beim Glücksspiel verwendet.
  • Haritaki (Schwarze Myrobalane – Terminalia chebula): Die Schwarze Myrobalane wächst sowohl im Nahen Osten als auch in Indien, China und Thailand. Die Pflanze heißt auf Sanskrit „Haritaki“ – ihre grünen Früchte sind Bestandteil der Triphala-Mischung. Im Ayurveda steht diese Frucht hoch im Kurs und gilt auch als „König der Medizin“. Sie soll gegen eine ganz Reihe von Beschwerden helfen: Asthma, Herzkrankheiten, Magengeschwüre und andere Magen-Darm-Krankheiten. Wie Bibhitaka enthält sie Tannine und Flavonoide, Gallus- und Ellagsäure. Auch sie wirkt darum unter anderem entzündungshemmend, antioxidativ und blutzuckersenkend. Vorwiegend hilft Haritaki wie die anderen Bestandteile auch nachweislich bei Verstopfung.

Triphala: Anwendung und Wirkung

Triphala ist vor allem bei Darmbeschwerden wirksam.
Triphala ist vor allem bei Darmbeschwerden wirksam. (Foto: CC0 / Pixabay / silviarita)

Triphala kannst du auf verschiedene Weise einnehmen, zum Beispiel als Kapsel, Puder oder in flüssiger Form. Je nachdem, unter welchen Beschwerden du ledest, eignen sich unterschiedliche Anwendungsformen. Verschiedene Studien haben die medizinischen Auswirkungen untersucht.

  • Als Getränk zum Einnehmen: 1 Glas warmes Wasser mit einem Teelöffel Triphalapuder und einem Teelöffel Honig gut umrühren und zwischen den Mahlzeiten trinken. So wirkt die Mischung am besten und beeinträchtigt die Verdauung deines Essens nicht zu sehr.
  • Als Mundspülung: Füge ca. einen Teelöffel Triphalapuder in ein Glas abgekochtes Wasser und spüle deinen Mund wiederholt gründlich aus.
  • Eine ideale Menge sind 500 Milligramm bis ein Gramm pro Tag. Nur bei sehr starken Verstopfungen wurde die Menge in manchen Experimenten erhöht.

Triphala beziehungsweise seine Bestandteile verfügen über verschiedene Inhaltsstoffe, deren positive Wirkungen zum Teil nachgewiesen sind. Zwei große Meta-Studien aus dem Journal of Alternative and Complementary Medicine (2017) und dem Chinese Medicine Journal (2018) trugen folgende Effekte zusammen:

  • Abführende Wirkung: Triphala wirkt nachweislich besonders abführend. Für diese Wirkung ist es seit hunderten von Jahren bekannt. Genau deshalb solltest du aber auch aufpassen, niemals zu viel der ayurvedischen Kräutermischung zu dir zu nehmen.
  • Antioxidativ & Krebsvorbeugend: Das Chinese Medicine Journal wies verschiedene antioxidative Polyphenole wie z.B. Flavonoide in Triphala nach, die gegen Krebs helfen können. Bei Mäusen half Triphala nachweislich  gegen Magenkrebs und in vitro ließ sich sogar ein positiver Effekt bei Prostata- und Damkrebs nachweisen.
  • Gut gegen Karies: Durch eine gründliche Mundspülung mit Triphala kannst du Plaque reduzieren und Gaumenentzündungen vorbeugen.
  • Gut für Darmbakterien: Die Wirkstoffe von Triphala wirken sich förderlich auf die Vermehrung gesunder Darmbakterien aus (Bifidobacteria und Lactobazillus). Gleichzeitig mindern sie das Wachstum schädlicher Darmbakterien. Das Chinese Medicine Journal macht verschiedene Säuren wie Gallsäure, Chebulsäure und Ellagsäure dafür verantwortlich. Sie wirken antibakteriell und fungizid, weshalb sie auch bei Reizdarm helfen sollen.
  • Blutzuckerspiegelsenkend & fettreduzierend: Triphala soll laut einer Studie an Mäusen Triglyceride im Blut senken und viszerales Bauchfett reduzieren. Die Mäuse nahmen allein durch die Zugabe von Triphala bei einer fettreichen Ernährung merklich ab.

Achtung! Worauf du bei der Einnahme von Triphala achten solltest:

  • Zu häufiger Konsum kann dazu führen, dass du zu viele Nährstoffe ausspülst und deinen Elektrolythaushalt durcheinander bringst.
  • Kinder und Schwangere sollten Triphala nicht einnehmen. Es liegen noch keine klaren Erkenntnisse dazu vor, wie sich die Mischung auf diese Gruppen auswirkt. Unter Umständen könnte ihr Effekt zu stark.
  • Triphala kann aufgrund des Abführ-Effekts die Wirksamkeit von Medikamenten schwächen.

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