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Ökostrom-Wechsel: Darauf solltest du achten

Strompreise vergleichen – mach den Strompreis-Vergleich
Foto: Wayhome Studio / stock.adobe.com

Du willst zu Ökostrom wechseln? Großartig! Hier erfährst du, was du beachten musst, damit der Wechsel reibungslos gelingt, mit welchen Anbietern du am meisten bewirkst – und von welchen Tarifen wir dir abraten.

Kurzanleitung: Stromanbieter wechseln: So schnell geht’s

Utopia zeigt dir, wie leicht der Umstieg auf erneuerbare Energien gelingt:

1. Ökostrom-Tarif wählen
→ Wähle einen der Anbieter aus unserer Liste Ökostrom-Vergleich: Was diese 7 Tarife anderen voraus haben. Vorsicht bei konventionellen Preisvergleichssystemen wie Verivox, Check24 & Co.: Dort spielt der echte Impact der Ökostromtarife oft nur eine geringe Rolle, Boni und andere Lock-Hinweise hingegen eine große. Wenn dir der Preis wichtiger ist, dann benutze den Utopia Ökostrom-Rechner. Der Impact der gelisteten Tarife kann weniger hoch sein als bei den oben genannten Tarifen. Trotzdem ist gesichert, dass dein Geld tatsächlich einen Beitrag zu Energiewende leistet und du nicht für ein Greenwashing-Angebot zahlst.

2. Ökostrom-Bedingungen prüfen
→ Es gibt natürlich auch bei Ökostrom-Tarifen Kündigungsfristen, Zahlungsmodalitäten, Preisgarantien, Regionalbezug, Stundentarife und so weiter. Achte bei jedem Stromanbieterwechsel darauf, denn sie alle haben Auswirkungen auf den Preis. So lassen sich Anbieter, die lange (Niedrig-)Preisgarantien bieten, diesen Service an anderer Stelle (z.B. beim Grundpreis) bezahlen.

3. Ökostrom-Antrag stellen
→ Übertrage deine Daten (Stromverbrauch, Stromzählernummer (wichtig!), Adress- und Kontodaten) auf der Website des von dir gewählten Ökostrom-Verkäufers in das Onlineformular ). Den Rest erledigt dein neuer Stromanbieter für dich.

Ausführliche Anleitung: Stromanbieter wechseln – was du beachten musst

Man kann nicht viel falsch machen: So wechselst du in 5 einfachen Schritten zu Ökostrom:

1. Stromrechnung heraussuchen

Such deine letzte Stromrechnung heraus: Du benötigst unter anderem die Angabe deines bisherigen Jahresverbrauchs in Kilowattstunden. Mit diesem bisherigen Jahresverbrauch kannst du später einen Tarifrechner benutzen, um den für dich passenden Ökostrom-Anbieter zu finden. Typisch sind Werte zwischen 1500 (Single) bis 4000 kWh (Familie) pro Jahr.

Auf deiner Stromrechnung sollten auch deine Kundendaten bei deinem aktuellen Stromversorger stehen, die du bei einem Wechsel unter Umständen angeben musst (zum Beispiel deine bisherige Kundennummer).

Schreib von der letzten Stromrechnung außerdem die Nummer deines Stromzählers ab, denn alle Stromlieferanten benötigen diese spätestens beim Umstieg.

2. Öko-Stromanbieter wählen: Impact und Kosten abwägen

Die Wahl des optimalen Stromanbieters hast immer du selbst. Dein Impact fällt aber unterschiedlich groß aus, je nachdem, wen du wählst – dein Geldbeutel spielt dabei ebenfalls eine Rolle:

Großer Impact: „Ich will zu einem Top-Stromanbieter wechseln.“
Wir empfehlen derzeit (Stand 11 /2023) insbesondere 7 Ökostrom-Anbieter. Diese erfüllen anspruchsvolle Kriterien und tragen in höchstem Maß zur Energiewende bei. Details im Beitrag Ökostrom: 7 empfehlenswerte Anbieter:

Mittlerer Impact:
„Ich will besseren Ökostrom, muss aber auch auf den Preis achten.“
Hierfür bieten wir, zusammen mit unserem Partner „Mut zum Wechseln“ einen Strompreis-Vergleich unter https://stromvergleich.utopia.de.

Vorteil: Alle Anbieter, die in unserem Stromvergleich auftauchen, müssen mindestens eines der renommierten Siegel Grüner Strom oder ok-power bzw. ok-power-plus führen, die dem Anbieter einen echten Mehrwert für die Energiewende bescheinigen. Unser Preisvergleich hilft dir, unter allen Anbietern den günstigen herauszufinden.

Fragwürdiger Impact:
„Ich will Ökostrom, aber möglichst einfach.“
Eine Idee ist hier, einfach auf den Ökostromtarif deiner Stadtwerke umzusteigen. Das ist meist wunderbar einfach – und besser als nichts. Aber: Der günstigste Weg ist das nicht immer. Und: Der Ökostrom erfüllt häufig nur Minimalkriterien, dein Impact wird also geringer. Es gibt aber auch Ausnahmen, also gute und bessere Stadtwerke-Angebote. Utopia rät: Prüfen, welche Kriterien deine Stadtwerke erfüllen; achte dabei auf Tarife mit den Ökostrom-Labels Grüner Strom oder ok-power.

Geringer bis gar kein Impact:
„Ich will zu Öko-Strom wechseln, aber möglichst billig.“
Dafür kannst du irgendeinen Preisvergleich im Internet anwerfen. Vorteil: Sehr viele Anbieter. Nachteil: Wenig strenge Kriterien; so findest du dort auch Atom-/Kohlestrom-Tochterfirmen, teils getarnt über wohlklingende Namen. Wechselst du zu solchen, fließt dein Geld weiter an Nuklear- und Kohle-Konzerne – dadurch bewirkst du weniger. Und Vorsicht: „Du sparst 800 Euro“ und ähnliche Hinweise auf Vergleichsportalen solltest du dir ganz genau anschauen; es kommt hier genau auf die angebotenen Konditionen (Boni? Preisgarantie? Vertragslaufzeit?) an.

Ebenfalls gut zu wissen: Bei Super-Billig-Anbietern kam es in der Vergangenheit immer wieder zu Problemen wie unzulässigen Kündigungen oder unzulässigen Preiserhöhungen. Dagegen kannst du dich (etwas) schützen, indem du größere und etabliertere Anbieter bevorzugst.

Am besten nutzt du gleich unseren Strompreisvergleich – du kannst ihn sofort mit deiner Postleitzahl und deinem Jahresverbrauch ausprobieren:

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Ökostromtarife finden

3. Rahmenbedingungen des Stromwechsels prüfen

Wenn du einen Anbieter gefunden hast, der deinen Vorstellungen entspricht, prüfe die Kündigungsfristen (monatlich, jährlich, zweijährlich), die Zahlungsmodalitäten (sie sollten über die Länge der Vertragslaufzeit bzw. wenigstens 12 Monate oder bis zum Jahresende gelten), Strom-Preisgarantien und mögliche Einsparungen durch Vorkasse, Online-Abrechnung und ähnliches.

Achtung: Lass dich nicht verführen, nur wegen einer einmaligen Bonus-Zahlung zu einem fragwürdigen Tarif oder Stromanbieter zu wechseln, der nicht ausdrücklich den Ausbau erneuerbarer Energiequellen fördert. Den einmaligen Bonus ziehen dir solche Anbieter auf andere Weise aus der Tasche (indem sie zum Beispiel nach kurzer Zeit die Strompreise erhöhen).

4. Antrag auf Stromlieferung stellen

Auf der Website des gewählten Ökostrom-Anbieters überträgst du deine Daten (Stromverbrauch, Zählernummer, Kundendaten) in das Onlineformular, meist „Antrag zur Stromlieferung“ genannt. Schick diesen nach sorgfältiger Prüfung samt einer Kopie deiner letzten Stromrechnung und der Angabe deiner Stromzählernummer an den Betreiber.

Den Rest erledigt dein neuer Stromanbieter für dich, auch die Kündigung bei deinem bisherigen Lieferanten. Vertragslaufzeiten bei deinem alten Anbieter musst du natürlich einhalten.

5. Stromanbieterwechsel: Die eigentliche Umstellung

Bis zur eigentlichen Umstellung können 2 Wochen bis 2 Monate vergehen (mit Kündigungsfristen beim alten Anbieter entsprechend länger). Keine Sorge: In dieser Zeit geht bei dir nie das Licht aus, denn anders als bei Internet oder Telefon stellen Gesetze die dauerhafte Stromversorgung sicher. Dein bisheriger Anbieter wird kurz vor dem Umschalten noch den Zählerstand abfragen. Auf dessen Basis erhältst du dann eine Endabrechnung deines alten Anbieters, die du sicherheitshalber noch einmal überprüfen solltest.

Das war’s. Glückwunsch: Nun hast du nachhaltigen Strom! Dein Beitrag fließt jetzt in saubere Energieerzeugung und fördert – sofern du den richtigen Tarif gewählt hast – auch noch aktiv den Ausbau der erneuerbaren Energien. Du hast dich nicht nur gegen Kohle und Atom entschieden, sondern auch für eine klimafreundliche Zukunft für alle!

Stromanbieter wechseln: Was sonst noch zu beachten ist

Was bedeuten Mindestvertragslaufzeit und Kündigungsfrist beim Stromanbieterwechsel?

Die Mindestvertragslaufzeit bestimmt, wie lange ein Vertrag kürzestmöglich laufen wird: Eine Kündigung wird also frühestens zum Ende der Mindestvertragslaufzeit wirksam. Zu beachten ist dabei auch die Kündigungsfrist, die festlegt, wie lange es dauert, bis eine Kündigung wirksam wird. Beträgt die Mindestvertragslaufzeit ein Jahr und die Kündigungsfrist 3 Monate, muss du spätestens 3 Monate vor Ende der Mindestvertragslaufzeit kündigen; nur dann kannst du den Stromanbieter wechseln. Das gilt erst recht, wenn sich die Vertragslaufzeit am Ende des Vertragsjahrs automatisch verlängert.

Utopia rät: Achte tendenziell auf max. 1 Monat Kündigungsfrist sowie auf möglichst kurze Vertragslaufzeiten. Und wenn du einen Jahresvertrag abgeschlossen hast: Setz dir eine Erinnerung an das Vertragsende in den Kalender, um den laufenden Vertrag gegebenenfalls rechtzeitig kündigen zu können.

Kann ich bei einer Preiserhöhung eine Sonderkündigung durchführen?

Ja. Bei einer Preiserhöhung kannst du dein Recht auf Sonderkündigung nutzen, um zu einem günstigeren oder nachhaltigeren Stromanbieter zu wechseln. Dies gilt unabhängig von der Vertragslaufzeit.

Wichtig: Du musst selbst kündigen (siehe nächster Absatz); die Sonderkündigung kann nicht jener Stromlieferant durchführen, zu dem du wechselst. Und: Es lohnt ein Blick in die AGBs, ob dort Details geregelt werden, die zu berücksichtigen sind.

Wie kann ich den Stromanbieter kündigen?

Bevor du den Stromanbieter wechseln kannst, musst du den alten per Brief oder per Mail kündigen. Oder du nutzt die Möglichkeit, deinen neuen Anbieter den Vertrag für dich kündigen zu lassen (funktioniert nicht bei Sonderkündigungen!). Bei Briefen empfiehlt es sich, ein Einschreiben zu verschicken. Per Mail Strom zu kündigen geht zwar neuerdings, aber es fehlt oft die Empfangsbestätigung.

Wichtig:

  1. Der Stromanbieter muss dich eindeutig identifizieren können, also muss deine Postadresse rein, deine Kundennummer, deine Vertragsnummer. Das gilt für Brief wie Mail gleichermaßen. Achte darauf, bei einer Mail-Kündigung die gleiche E-Mail zu verwenden, mit der du bei dem Anbieter registriert bist. Gib am besten mehrere Kontaktmöglichkeiten an (Telefonnummer, E-Mail, Adresse).
  2. Fordere eine Kündigungsbestätigung mit Termin ein, zum Beispiel innerhalb von 14 Tagen. Wenn du dann innerhalb von 14 Tagen keine Bestätigung erhalten hast, musst du nachfassen. Daraus ergibt sich auch, dass du eine solche Kündigung nicht kurz vor knapp abschickst, sondern vielleicht sogar einen Monat, bevor die Kündigungsfrist am Ende des Vertragsjahres erreicht ist.

Wir haben Vorlagen für Eon kündigen, Eprimo kündigen, Vattenfall kündigen. Dort findest du weitere Tipps und Vorlagen, die du für deinen Stromanbieterwechsel anpassen kannst.

Soll ich zu einem Stromanbieter mit Prämie, Bonus oder Geschenk wechseln?

Vergleichsportale werben für den Stromanbieterwechsel gerne mit enormer „Ersparnis“ und geben dabei teils mehrere Hundert Euro an. Diese Angaben beruhen mitunter auf absurden Annahmen. Die Wahrheit: Ob du wirklich etwas sparen kannst, hängt davon ab, welchen Stromtarif du gerade nutzt und zu welchem Anbieter du wechseln willst. Und: Niemand hat was zu verschenken. Jedes Geschenk, jede Prämie zahlen am Ende doch die Kund:innen.

Muss für den Stromwechsel jemand in meine Wohnung kommen?

Nein. Wenn du den Stromanbieter wechseln willst, musst du lediglich (mal) vor Ort sein, um deinen Stromzähler abzulesen. Aber niemand kommt vorbei und „schaltet etwas um“.

Kann ich bei einem Umzug den Stromanbieter wechseln?

Du kannst bei einem Umzug den Stromanbieter wechseln und auch hier von einem Sonderkündigungsrecht Gebrauch machen. Allerdings gibt es hier einige Details zu beachten: Du musst dem Stromanbieter 6 Wochen vor dem Umzug informieren. Du musst in den AGBs checken, ob der Umzug dort womöglich anders geregelt ist. Und: Das Sonderkündigungsrecht gilt nur, wenn der Stromanbieter nicht an den Ort liefert, wo du hinziehst, oder der Strom dort teurer wäre als zuvor.

Wie schnell geht die Stromumstellung?

Zum einen gelten natürlich Mindestvertragslaufzeit und Kündigungsfristen, siehe oben. Abgesehen davon kann die Umstellung 2 Wochen bis 2 Monate dauern. Kalkuliere mal mit 3 Wochen.

Droht beim Anbieterwechsel ein Stromausfall?

Nein, ein Stromausfall droht nie. Erfahrungen wie beim Wechseln von Handy- oder Internetanbieter sind auf Strom nicht übertragbar, das stellen spezielle Gesetze sicher. Zum anderen ist der Strombezug vor allem eine rechnerische Angelegenheit: Es geht weniger darum, woher der Strom zu dir fließt (= immer vom nächsten Produktionsort), sondern darum, an wen dein Geld geht (= lieber nicht an Klimakiller-Konzerne).

Weiterlesen auf Utopia.de

Wann ist ein guter Zeitpunkt, um zu einem Ökostromanbieter zu wechseln? Was muss man beachten, um mit seinem Stromtarif einen Impact zu haben? Und wie weit ist Deutschland inzwischen bei der Energiewende? Das Antworten gibt’s in dieser Folge des Utopia Podcasts.

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