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Unkraut abflammen: Vor-und Nachteile der Methode

Unkraut abflammen
Foto: CC0 / Pixabay / manfredrichter

Ein ewiges Leid vieler Haus- und Gartenbesitzer:innen ist das Unkraut. Unkraut abzuflammen, kann eine Lösung sein. Wir möchten Vor- und Nachteile dieser Methode aufzeigen.

Unkraut ist bei vielen Grundbesitzer:innen nicht gerne gesehen. Daher versuchen sie, das unerwünschte Grünzeug mit verschiedenen Methoden loszuwerden. Vor allem in den Fugen zwischen Terrassenfliesen oder gepflasterten Wegen stört Unkraut, da es die Fliesen überwuchern oder gar beschädigen könnte. Als eine wenig anstrengende und sehr effektive Methode zur Bekämpfung von Unkraut zwischen den Fugen von gepflasterten Flächen hat sich das Unkrautabflammen bewährt. Wie diese Methode funktioniert und ob sie empfehlenswert ist, erfährst du hier. 

Unkraut abflammen: Das Wichtigste in Kürze

Wenn du Unkraut abflammen möchtest, gilt es einiges zu beachten. Es gibt speziell für diesen Zweck sogenannte Unkrautbrenner. Die für den Hausgebrauch zugelassenen Brenner arbeiten jedoch nicht mit Feuer, sondern mit einem heißen Gasgemisch, Infrarotstrahlung, heißem Wasserdampf oder heißer Luft.

Mit einem Unkrautbrenner funktioniert das Abflammen von Unkraut so:

  1. Du erhitzt das Unkraut schockartig auf etwa 110 Grad Celsius.
  2. Dadurch gerinnen die Proteine in den Pflanzenzellen, wodurch diese aufplatzen.
  3. Das führt dazu, dass die Pflanze vertrocknet und du sie anschließend einfach entfernen kannst.

Die speziellen Unkrautbrenner sind für das Abflammen von Unkraut erlaubt. Das Bundesnaturschutzgesetz regelt jedoch, wo genau beziehungsweise wo diese Brenner nicht zum Einsatz kommen dürfen.

Du darfst Unkrautbrenner nicht für folgende Areale verwenden: 

  • Wiesen
  • Feldraine/Hochraine (Begrenzungen von landwirtschaftlichen Gebieten, in denen oft Biotope vorliegen)
  • ungenutzte Grünflächen
  • Böden unter Hecken
  • Böden an Hängen

Darüber hinaus besagt das Bundesnaturschutzgesetz, dass du die Brenner bei Hitze und Brandgefahr nicht verwenden darfst. 

Unkraut abflammen: Die Vor- und Nachteile

Mit der Harke und den Händen dauert es zwar länger – es ist allerdings am nachhaltigsten.
Mit der Harke und den Händen dauert es zwar länger – es ist allerdings am nachhaltigsten.
(Foto: CC0 / Pixabay / summa)

Wenn du darüber nachdenkst, Unkraut abzuflammen, solltest du diese Vor- und Nachteile der Methode bedenken: 

Das sind die Vorteile:

  • Es ist ungiftig für dich selbst und die umliegende Natur. Du hinterlässt beim Abflammen von Unkraut keine umweltschädlichen Rückstände (wie Chemikalien).
  • Es geht recht schnell und hilft effektiv gegen Unkraut. 
  • Es ist rückenschonend, da du die Arbeit im Stehen verrichten kannst. 

Das sind die Nachteile:

  • Wenn du Unkraut abflammst, kannst du auch andere Pflanzen treffen und vernichten, die eigentlich kein Unkraut sind. Gleiches gilt leider für Insekten.
  • Die Methode ist energieaufwändig und aufgrund des CO2-Ausstoßes nicht gerade klimafreundlich. 
  • Mithilfe des Brenners erwischst du nur selten die Wurzeln und sie verbleiben in der Erde. Dadurch kann die Pflanze jedoch erneut austreiben.
  • Die Anschaffung eines solchen Brenners ist recht kostenintensiv. Zudem laufen die Brenner mit Gas, sodass auch Gaskartuschen einen Kostenfaktor darstellen. 

Wie du Unkraut richtig abflammst

Nach dem Ablammen entfernst du das Unkraut unkompliziert.
Nach dem Ablammen entfernst du das Unkraut unkompliziert.
(Foto: CC0 / Pixabay / photoAC)

Trage festes Schuhwerk und eine lange Hose, wenn du Unkraut abflammst. Handschuhe und Sicherheitsbrille sind eine gute Ergänzung. An dem Tag sollte es trocken sein und im Bestfall auch am Vortag nicht geregnet haben, sonst müsstest du unnötig viel Gas verwenden. Auch windstill sollte es sein.

Und so gehst du vor:

  1. Räume alles, was leicht entflammbar ist, beiseite.
  2. Kehre die gesamte Fläche; insbesondere trockenes Laub oder dergleichen sollte nicht nahe dem Arbeitsbereich liegen.
  3. Bereite den Brenner mit Gasflasche laut Herstellerangaben vor und prüfe, dass kein Gas austritt. Stelle die Flamme so ein, dass das Unkraut ordentlich abgeflammt wird und es sich leicht lösen lässt.
  4. Führe die Flamme langsam entlang der Fuge, in der sich das Unkraut sammelt.
  5. Gehe systematisch die jeweilige Fläche ab und stelle dabei die Gasflasche immer so ab, dass du sie mit dem Schlauch nicht umreißen kannst. Versichere dich außerdem, dass du mit dem Brenner nicht zu nah an die Gasflasche kommst.
  6. Kehre zum Schluss alle Überreste zusammen.

Unkraut auf andere Weise loswerden

Rindenmulch hat noch mehr Vorteile als Unkraut fernzuhalten.
Rindenmulch hat noch mehr Vorteile als Unkraut fernzuhalten.
(Foto: CC0 / Pixabay / manfredrichter)

Aus ökologischer Sicht ist das Abflammen von Unkraut ein zweischneidiges Schwert: Einerseits entstehen CO2-Emissionen, wenn du Unkraut abflammst – andererseits kannst du mithilfe dieser Methode auf Pestizide (in diesem Fall Herbizide) verzichten. Laut dem Bund Naturschutz verteilen Hobbygärtner:innen allein in Deutschland über 500 Tonnen Herbizide in privaten Gärten. Es gibt für den privaten Pestizideinsatz keine behördlichen Kontrollen und eine Überdosierung kann schnell passieren. Das kann der eigenen Gesundheit, der Tierwelt und der Natur schaden und das solltest du unbedingt vermeiden. 

Trotzdem solltest du Unkraut nur dann abflammen, wenn es wirklich nötig ist. Es gibt neben dem Abflammen und dem Einsatz von Pestiziden noch andere Möglichkeiten, um Unkraut zu entfernen:

  • Ganz klassisch: Du könntest das Unkraut jäten. Zum Beispiel sammelst du vor der Blütezeit die Blüten des Unkrauts ein, damit die Samen nicht streuen und du eine Ausbreitung verhinderst oder eindämmst.
  • Du könntest Samen von bienenfreundlichen Hungerblümchen, Mastkraut oder Fetthenne gezielt in den Fugen oder an den unkrautgefährdeten Orten aussäen, um unerwünschte Wildarten zu unterdrücken. Diese trittfesten Pflanzen sehen so schön aus, dass du sie gar nicht aus den Fugen entfernen möchtest – und sie halten anderes Unkraut fort. 
  • Ebenfalls eine Möglichkeit, um Unkraut zu vernichten, ist der Hochdruckreiniger. Dafür gibt es spezielle Aufsätze, um so dem Unkraut zu Leibe zu rücken. Allerdings verbrauchst du dabei Wasser.
  • Unter Sträuchern hilft eine Bodenbedeckung durch zum Beispiel Rindenmulch. Dieser verhindert meist ein Durchkommen von Unkraut, fungiert als natürlicher Dünger und speichert Feuchtigkeit.
  • Beim Rasen solltest du auf eine durchsetzungsfähige Rasensorte setzen. Das „Deutsche Weidelgras“ beispielsweise setzt sich oft so stark durch, dass kein Platz für Unkraut bleibt.

Unkraut ist auch nützlich

Sogenanntes Unkraut bietet Lebensraum und Futter für viele Tiere.
Sogenanntes Unkraut bietet Lebensraum und Futter für viele Tiere.
(Foto: CC0 / Pixabay / Ralphs_Fotos)

Wildpflanzen, zu denen auch Unkraut gehört, haben aus ökologischer Sicht eine große Bedeutung. Sie sind Heimat und auch Nahrungsquelle für verschiedene Tierarten. Die verschiedenen Insekten und Tiere, die von Unkraut profitieren, können zudem Nützlinge in unserem Garten sein. Bevor du aufkommendes oder vorhandenes Unkraut vernichten willst, solltest du dich fragen, ob das Unkraut wirklich so störend ist oder deinen Garten nicht sogar bereichert. Mehr dazu erfährst du beispielsweise hier: Giersch, Löwenzahn & Co.: 10 Unkräuter, die man essen kann.

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Überarbeitet von Katharina Wehlmann

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