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Urban Farming: Vor- und Nachteile von Landwirtschaft in der Stadt

urban farming
Foto: CC0 / Pixabay / markusspiske

Urban Farming ist seit einiger Zeit voll im Trend. Welche Vor- und Nachteile hat urbanes Gärtnern und welche Beispiele gibt es schon – in Deutschland und der Welt?

Was ist Urban Farming eigentlich?

Eine genaue Definition von Urban Farming gibt es bisher nicht. Es bezieht sich auf jegliches Gärtnern im städtischen Raum, das Lebensmittel produziert. 

Urban Farming hat die unterschiedlichsten Ausprägungen: vom kleinskalierten Urban Gardening auf Freiflächen bis hin zu schon fast industriellen Ausmaßen in Hochhäusern oder dergleichen. Du findest Urbane Landwirtschaft beispielsweise:

  • auf Hausdächern
  • auf Brachflächen
  • an Hauswänden (Vertical Farming)
  • in Hochhäusern – von Gemüseanbau bis zur Schweinezucht (Indoor Farming)
  • auf jeglichen Grünflächen der Stadt

Urban Farming ist eigentlich sogar ein relativ alte Technik, Lebensmittel zu produzieren. Seit der Industrialisierung und der Urbanisierung mussten sich Menschen in den wachsenden Städten ernähren und bauten ihre Lebensmittel zunächst in ihrer unmittelbaren Umgebung an. Entweder im hauseigenen Garten, kommunalen Gärten, Schrebergärten oder anderen Flächen in der Stadt. Als immer mehr Menschen in die Städte zogen, hörten die Bürger:innen langsam damit auf, ihre Lebensmittel selbst anzubauen – und kauften sie stattdessen ein.

Was bedeutet Urban Farming für Beteiligte?

Urban Farming sieht nicht nur hübsch aus, sondern bringt auch Gemeinschaft.
Urban Farming sieht nicht nur hübsch aus, sondern bringt auch Gemeinschaft.
(Foto: CC0 / Pixabay / wohnblogAt)

Sowohl die Stadt, als auch die Bewohner:innen profitieren von Urban Farming:

  • Soziales: Wenn du Anbauflächen gemeinsam mit anderen nutzt, lernst du neue Leute kennen.
  • Bildung: Durch Urban Farming lernen Konsument:innen, Lebensmittel wieder wertzuschätzen.
  • Partizipation: Gestalte einen Teil deiner Stadt mit.
  • Mobilisierung: Urban Farming hat das Potential, Sinne für sozial-ökologische Krisen zu schärfen.

Wenn in einer Stadt viele Menschen ihre eigene Nahrung anbauen, hat das auch Vorteile für die Umwelt: Die vielen Pflanzen können helfen, die Artenvielfalt etwa von Insekten zu erhalten. Außerdem binden die vielen Grünflächen in der Stadt CO2 und sorgen so auch für bessere Luft. 

Hinter Urban Farming steckt jedoch nicht nur grüner Sonnenschein:

  • Pflege und Verantwortlichkeit: Urbanes Gärtnern verlangt Pflege und Verantwortliche. Mit einfachem Guerilla Gardening ist es leider nicht getan.
  • Missbrauch des Konzeptes: Mit dem Aufkommen von Schweinehochhäusern oder dergleichen merkst du schon, dass solch ein Konzept auch nach hinten losgehen kann und anstatt Mensch und Tier zu helfen zu noch mehr Elend führen kann. Allerdings könnte diese Art von Nutzung durch gesetzliche Regelungen ausgehebelt werden.
  • Technische Lösung für ein soziales Problem: Insbesondere Indoor Farming birgt die Gefahr, dass es als eine einfache Lösung angesehen werden könnte, um die Ernährungssicherheit in Städten zu gewährleisten. Das könnte von tierferliegenden strukturellen Problemen wie den herrschenden Machtverhältnissen ablenken.

Positivbeispiele für Urban Farming

Seit 2009 gibt es in Berlin die Prinzessinnengärten. Durch die Initiative bekam die Gemeinschaftsgärten-Bewegung viel Aufmerksamkeit und hat dadurch eventuell sogar den Durchbruch in Deutschland geschafft. Auf den ehemaligen Brachflächen am Moritzplatz in Berlin Kreuzberg findest du die Urban Farm. Das Prinzip: Gärtnern für alle.

Durch die Coronapandemie hat sich bei vielen Stadtbewohner:innen der Wunsch nach einer eigenen Grünfläche verstärkt. In Frankfurt gibt es zum Beispiel die GemüseheldInnen, die mit gemeinsamem Gärtnern etwas gegen die Klimakrise beitragen will.

In Großbritannien hat sich gleich ein ganzes Netzwerk von Aktivist:nnen gegründet. Das Incredible Edible Network unterstützt unter anderem Gruppen und Gemeinden beim Herausbilden ihrer Urban Farming Konzepte und Projekte. 

Das allerbeste Beispiel für Urban Farming findest du in Kuba. In Havanna versorgen sich die Bewohner:innen größtenteils selbst – und das auch noch staatlich geregelt.

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