Vegane Weißwurst? Eine spannende Alternative des bayerischen Traditionsgerichts! Wir haben die fleischfreie Version der Firma Greenforce aus München getestet.
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Weißwürste sind lecker – aber in puncto Nachhaltigkeit und gesunder Ernährung quasi ein No-Go. Die vor allem im Süden Deutschlands beliebten Würste basieren auf Kalb- und Schweinefleisch und enthalten viel Fett. Umso erfreulicher ist die Tatsache, dass es inzwischen auch vegane Weißwürste zu kaufen gibt, zum Beispiel von Rügenwalder Mühle und von Greenforce.
Das Münchener Startup Greenforce hat sich mit veganen Fleisch-, Fisch- und Ei-Alternativen mittlerweile einen Namen gemacht. Zum Oktoberfest 2022 brachte das Unternehmen eine vegane Weißwurst an den Start – auf der Basis von Erbsenprotein. Inzwischen gibt es die vegane Wurst in vielen Zelten und Ständen.
Uns hat interessiert: Wie schmeckt die vegane Weißwurst? Kann sie in Sachen Geschmack und Konsistenz mit der traditionellen Wurst mithalten? Und was ist drin in der Veggie-Wurst?
Wie schmeckt die vegane Weißwurst?
Bei unserem firmeninternen Test haben wir die Weißwurst klassisch, d.h. mit Brezn und süßem Senf verköstigt.
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Schon beim ersten Blick fällt auf: Die vegane Wurstalternative kommt im traditionellen Gewand daher, in einer blau-weiß karierten Plastikverpackung, und ähnelt optisch den gewöhnlichen Weißwürsten aus dem Supermarkt. Die Zubereitung ist denkbar einfach: 15 Minuten im heißen (nicht kochenden!) Wasser ziehen lassen, fertig.
In Bayern wird die Weißwurst traditionell aus der Pelle (Haut) „gezuzelt“. Das ist bei der veganen Weißwurst nicht möglich, sie wird ohne Haut hergestellt – eine Tatsache, die bei unserem Test zu unterschiedlichen Meinungen führt: Die einen sind glücklich, gleich mit dem Verzehr loslegen zu können. Den anderen fehlt die traditionelle Wursthaut.
Wie schmeckt die Greenforce-Weißwurst aber nun? Verblüffend echt – das war der häufigste Kommentar der Tester:innen: „Die Wurst schmeckt nicht nach Erbse, sondern nach Wurst“. „Erschreckend echt“. „Für vegan ist die Wurst ganz weit oben“. „Sehr nah dran“.
Wir waren uns einig: Die Wurst schmeckt definitiv weniger fettig, sie ist aber gut gewürzt und hat den typischen Geschmack nach frischer Petersilie.
Das Gefühl beim Hineinbeißen ist zwar ein bisschen anders, aber die Konsistenz „passt“, wie man in Bayern sagt (auch wenn einzelne Tester:innen fanden: „Ein bisschen zu weich“). Wobei wir festgestellt haben: Der Wurst tut es gut, eher vor Ablauf der empfohlenen 15 Minuten aus dem Wasserbad befreit zu werden. Schwimmt sie länger im Wasser, wird sie leicht matschig.
Woraus besteht die vegane Weißwurst?
Der Blick auf die Zutatenliste zeigt: Die Wurst besteht in erster Linie aus Wasser, Erbsenprotein und Kokosfett. Darüber hinaus enthalten sind: Verdickungsmittel: Methylcellulose, Carrageen, Konjak, Petersilie, Speisesalz, Hefeextrakt, Dextrose, Gewürze, Gewürzextrakte, Raucharoma und Säureregulatoren (Calciumlactat, Natriumacetate). Sie ist frei von künstlichen Aromen, enthält keine Laktose, kein Gluten und kein Soja. Hergestellt wird die Weißwurst in Deutschland, die Erbsen kommen aus Frankreich.
In der veganen Weißwurst stecken 76 Prozent weniger Fett und damit 62 Prozent weniger Kalorien als in einer Weißwurst auf Basis von Fleisch, so der Hersteller der Veggie-Wurst. 100 Gramm Wurst enthalten 104 Kilokalorien und 6 Gramm Fett. Eine vegane Weißwurst wiegt 50 Gramm.
Vegane Weißwurst & Co. auf dem Oktoberfest
In sieben Zelten und Ständen gibt es beim Oktoberfest 2024 die pflanzlichen Produkte von Greenforce, wie zum Beispiel veganen Leberkäse, Pflanzerl, Currywurst und die vegane Weißwurst:
- Armbrust-Schützen-Festzelt
- Fisch-Bäda-Festzelt
- Fischer-Vroni
- Hofbräu-Festzelt
- Käfer-Wiesn-Schänke
- Kufflers Weinzelt
- Ochsenbraterei
Utopia meint: Eine gute Alternative zur klassischen Weißwurst
Für alle, die den Geschmack und die Tradition von Weißwürsten mögen, aber Tiere und die Umwelt schonen möchten, kann die vegane Weißwurst eine echte Alternative sein. Sie ist sogar ein kleiner Schritt hin zu mehr Nachhaltigkeit auf Veranstaltungen wie dem Oktoberfest. Aber nicht nur das: Sie zeigt, dass es inzwischen möglich ist, vegane Fleischalternativen so herzustellen, dass sie sehr nahe an das Original herankommen.
Noch schöner wäre es allerdings, wenn die Wurst Bio-zertifiziert wäre und wenn der Hersteller statt Kokosfett heimisches Pflanzenfett einsetzen würde. Immerhin: Auf unsere Nachfrage antwortet das Unternehmen: „Aktuell beziehen wir das Kokosöl von den Philippinen, aber wir arbeiten gerade daran, zukünftig gar nicht mehr auf Tropenfette angewiesen zu sein. Zudem haben wir ein Zertifikat, was uns gewährleistet, dass unser Lieferant keine Affen bei der Ernte der Kokosnüsse einsetzt.“
Übrigens: Seit kurzem gibt es die vegane Weißwurst von Greenforce zum selber Mixen für zu Hause.
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