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Veganer Strom: So wird er erzeugt

Foto: CC0 / Pixabay / RoyBuri

Veganer Strom ist eine echte Marktlücke und der vielleicht beste Ökostrom. Das Besondere: Vögel und Fische sollen bei der Stromproduktion nicht sterben. Immer wieder passiert es, dass die Tiere in ein Windrad fliegen oder im Wasserkraftwerk umkommen.

Veganer Strom: Mehr als nur ein Marketing-Gag

Veganer Strom klingt zunächst nach einem Scherz, schließlich enthält Strom keine tierischen Bestandteile. Doch bei genauerem Hinsehen wird klar, warum veganer Strom eine nachhaltige Form der Stromproduktion ist:

  • Atomstrom: Die Abwärme der Atomkraftwerke erwärmt das Wasser der Flüsse. Das kann bei ansonsten schon hohen Temperaturen zu einem großen Fischsterben führen.
  • Kohlestrom: Für Energie aus Steinkohle und Braunkohle ist ein großer Eingriff in die Natur nötig. Beim Abbau der Kohle geht der Lebensraum vieler Tiere verloren.
  • Windenergie: Windkraft zählt zwar zu den Erneuerbaren Energien, doch die Rotoren sind eine Gefahr für Fledermäuse, Greifvögel und Seevögel. Wenn sie von einem Rotorblatt getroffen werden, endet das meist tödlich.
  • Wasserkraft: Energie aus Wasserkraftwerken ist die günstige Form, um Ökostrom zu gewinnen. Allerdings wird für den Bau von Wasserkraftwerken fast immer in den Lauf von Flüssen eingegriffen. Die Turbinen können zur Gefahr für die Fische werden. Außerdem erreichen viele Fische nicht mehr ihre Laichplätze.

Übrig bleibt noch Solarenergie: Denn von Solaranlagen sterben keine Tiere und der Eingriff in den Lebensraum der Tiere ist äußerst gering. Die Photovoltaik-Anlagen zählen inzwischen zu den günstigsten Formen der Stromproduktion, allerdings lassen sie sich nicht steuern. Denn zum Zeitpunkt der größten Nachfrage (18.00 bis 21.00 Uhr) scheint die Sonne an vielen Tagen im Jahr gar nicht mehr.

Auch im Winter ist die Sonne nicht so stark und die Anlagen produzieren nicht so viel Strom. Es geht aber auch gar nicht darum, zu jeder Zeit Solarstrom zur Verfügung zu stellen. Vielmehr soll – wie bei Ökostrom – der Anteil an Solarenergie erhöht werden. Unterm Strich kauft ein veganer Stromanbieter daher so viel Solarstrom ein, wie ein Kunde im Jahr verbraucht.

Anbieter von veganem Strom in Deutschland

Veganer Strom: Solaranlagen nur dort, wo keine Tiere leiden
Veganer Strom: Solaranlagen nur dort, wo keine Tiere leiden
(Foto: CC0 / Pixabay / skeeze)

Der Stromanbieter VeganStrom ist aktuell der einzige Anbieter, der veganen Ökostrom anbietet. Das geschieht in Kooperation mit PETA. VeganStrom sitzt in Berlin und nutzt Photovoltaik-Anlagen, sodass keine Tiere zu Schaden kommen.

Derzeit kannst du dort zwischen drei Tarifen mit unterschiedlich langer Preisbindung wählen.

Allerdings gibt es auch Kritik an veganem Strom: Udo Sieverding, Energieexperte der Verbraucherzentrale NRW, empfindet veganen Strom als „Augenwischerei“. Dem Manager Magazin sagt er: „Einige Kunden bekommen den schönen Solarstrom, doch Strom aus anderen Quellen wird ja dennoch benötigt. Den müssen dann andere Kunden nehmen“. Veganer:innen staubsaugen also mit dem schönen Solarstrom und andere mit Ökostrom aus Wasserkraftanlagen. Die Menge an Solar- und Wasserkraftenergie bleibt gleich – sie verteilt sich nur unterschiedlich.

Trotzdem kann es sein, dass eine erhöhte Nachfrage auch zu grünerem Strom führt.

Fazit: Veganer Strom hat Potenzial

Veganer Strom ist gut gemeint, reicht aber noch nicht
Veganer Strom ist gut gemeint, reicht aber noch nicht
(Foto: CC0 / Pixabay / Antranias)

Utopia meint: Solarenergie ist die wohl tierfreundlichste Form unter den Erneuerbaren Energien. Allerdings machen es fehlende Speichertechnologien nötig, auch auf Wind- und Wasserkraftwerke zu setzen. Eine höhere Nachfrage an veganem Strom sorgt aber nicht zwangsläufig dafür, dass mehr Solarstrom produziert wird. Dafür müssten die Stromproduzenten vielmehr neue Solaranlagen bauen. Denn bisher kommt der Solarstrom aus dem normalen Ökostrom-Mix und sorgt somit dafür, dass der Ökostrom von anderen Anbietern weniger vegan wird – also vor allem aus Wind- und Wasserkraftanlagen stammt.

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