Plastik ist überall – bei jedem Einkauf im Supermarkt landet viel davon im Einkaufswagen. Wir haben einfache Tipps, wie du Verpackungen vermeidest und so den Müll zumindest ein bisschen reduzierst.
Rethink Plastic: Um die weltweite Vermüllung aufzuhalten, brauchen wir einen anderen Umgang mit Kunststoffen. Deshalb schauen wir in den Utopia-Themenwochen genauer hin: Wie können wir Plastik nicht nur vermeiden, sondern nachhaltiger herstellen, nutzen, wiederverwenden und entsorgen?
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Klar: Bioläden, Wochenmärkte oder Unverpackt-Läden sind die einfachere Wahl für den plastikfreien Einkauf. Die meisten von uns kaufen aber trotzdem im Supermarkt ein – und kommen oft mit einem Berg an Verpackungsmüll nach Hause. Dabei ist es gar nicht so schwer, auch dort Plastik und andere Verpackungen zu reduzieren.
1) Spar dir To-Go-Produkte
Fertigsalat, Obstsalat und Müsli to go: Mit To-go-Produkten kaufen wir in der Regel jede Menge Verpackungsmüll. Tests finden in vorgeschnittenem Obst & Co. zudem oft jede Menge Keime. Und: Die kleinen Portionen sind oft deutlich teurer als größere Packungen – ein gutes Geschäft für die Hersteller, ein weniger gutes für uns und vor allem die Umwelt.
Ein ganzer Salatkopf oder frisches Obst macht weniger Müll, ist günstiger und mehr als ein paar Minuten kostet dich die Zubereitung auch nicht.
Verpackung vermeiden im Supermarkt: 2) Mehrweg- statt Einwegflaschen
Bei Getränken wie Säften und Softdrinks gibt es häufig die Option, Mehrwegflaschen anstelle von Einwegflaschen oder -packungen zu kaufen. Im Gegensatz zu Einwegflaschen werden Mehrwegflaschen nicht nach einmaligem Gebrauch geschreddert, sondern wieder befüllt.
Mehrwegplastikflaschen erkennst du am dickeren, festeren Kunststoff; Saft bekommt man meist auch in Pfand-Glasflaschen. Tipp: Achte beim Kauf von Saft auf regionale Herkunft und Bio-Qualität.
3) Verpackungsmüll vermeiden: Pfandglas statt Plastikbecher oder Tetrapak
In den meisten Kühltheken gibt es Joghurt, Quark und Sahne nicht nur in bunten kleinen Plastikbechern, sondern auch in etwas größeren Pfandgläsern oder -flaschen. Das vermeidet Plastikmüll und die Gläser können immer wieder verwendet werden. Auch Haferdrinks gibt es inzwischen oft in Pfandflaschen.
Seit einiger Zeit gibt es in immer mehr Supermärkten außerdem Nüsse, Kerne, Gewürze, Tees und viele weitere Lebensmittel in Pfandgläsern, die wie die bekannten Joghurtgläser aussehen.
4) Verpackung im Supermarkt vermeiden: lieber frisch als fertig
Tütensuppen, Mikrowellen-Lasagne, Tiefkühl-Paella: Fertiggerichte sind meist in Plastik, Alu und/oder Pappe verpackt. Übrigens sind auch Konservendosen innen oft mit Kunststoffharzen beschichtet, welche zudem BPA abgeben.
Wer möglichst auf Fertigessen verzichtet und frisch kocht, spart viel Verpackungsmüll – und ernährt sich außerdem gesünder, denn in Fertiggerichten stecken oft zweifelhafte Zusatzstoffe.
Einige Rezeptideen:
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5) Schluss mit Plastikwasser
Für alle, die noch immer Wasser in Plastikflaschen nach Hause schleppen: In fast allen Regionen Deutschlands ist das Leitungswasser bedenkenlos trinkbar und mitunter sogar von besserer Qualität als abgefülltes Wasser. Wer Kohlensäure im Wasser möchte, ist mit einem Wassersprudler gut beraten.
Plastikflaschen werden zwar recycelt, aber die Wiederverwertung von Kunststoff ist nur begrenzt möglich, so dass trotzdem Plastikmüll anfällt. Eine wieder verwendbare Trinkflasche dagegen kannst du jahrelang verwenden, überall mit Wasser füllen und sie sieht auch noch schick aus.
6) Echtes Brot spart Verpackungen ein
In Plastik eingeschweißte „Aufbackbrötchen“ und Brotscheiben haben mit echtem Brot nicht viel zu tun. Sie sind in der Regel in Massenfertigung industriell hergestellt, künstlich haltbar gemacht und teils wieder aufgebacken.
Besser, du kaufst frisches Brot bei der echten Bäckerei. Vorteil: Dort packt man dir auf Wunsch das Brot in einen mitgebrachten Stoffbeutel und du trägst keinen Plastikmüll nach Hause. Weiterer Pluspunkt: Frisches Brot von der Bäckerei schmeckt auch besser.
Mehr dazu: Woran erkennt man wirklich gutes Brot?
7) Unnötige Quetschies und Kindergetränke
Obstbrei im Quetschbeutel, gezuckerte Drinks und Säfte im Plastik-Trinkpack – solche Produkte sind nicht nur überflüssig und oftmals ungesund, sie hinterlassen auch im Verhältnis zum Inhalt absurd viel Abfall.
Und so schwer ist es nun auch nicht, etwas frisches Obst zu pürieren oder Saft in eine Trinkflasche abzufüllen…
Verpackung vermeiden: 8) Verkneif dir Spontankäufe
In fast allen Supermärkten und Discountern gibt es regelmäßig Aktions- und Sonderangebote: zum Beispiel Kleidung, Küchenutensilien oder Deko, die genau genommen kein Mensch braucht, vieles davon aus Kunststoff und/oder in Plastik und Pappe verpackt.
Halte dich von solchen Angeboten am besten fern – das spart nicht nur Verpackungsmüll, sondern auch Geld und Ärger, denn langlebig sind solche Billigwaren oft nicht.
9) Weniger Reinigungsmittel
Badreiniger, Glasreiniger, WC-Reiniger, Küchenreiniger, Kalkentferner, Hygienespray, Weichspüler: Die Reinigungsmittelregale in den Supermärkten und Drogeriemärkten suggerieren, man bräuchte für jeden Bereich ein extra Produkt. So sammeln sich schnell jede Menge mehr oder weniger giftiger Mittel in vielen bunten Plastikflaschen in unserem Haushalt an.
Viele davon sind überflüssig: Diese 5 Hausmittel ersetzen fast alle Putzmittel.
10) Meide Mehrfachverpackungen und Einzelportionen
Um Verpackungsmüll zumindest zu reduzieren, verzichte wenn möglich auf Mehrfachverpackungen. Süßigkeiten zum Beispiel werden oft doppelt und dreifach verpackt.
Eine große Packung Gummibärchen ergibt am Schluss deutlich weniger Plastikmüll als eine Tüte voll einzeln verpacktem Süßkram. Viele Mini-Frischkäse oder Cornflakes-Packungen produzieren mehr Abfall als eine große. Seifen und Duschgels gibt es oft in Nachfüllpackungen, die weniger Müll produzieren als einzeln gekaufte Produkte.
11) Verpackung vermeiden: Frischetheke statt Kühlregal
Fertig abgepackte Käse- oder Wurstscheiben und teils auch Feinkostwaren haben neben dem anfallenden Plastikmüll noch einen Nachteil: Sie werden tendenziell schneller schlecht. Kauf deinen Bio(!)-Käse lieber am Stück an der Frischetheke, dort wird er in Papier oder zumindest in weniger Plastik verpackt. Viele Supermärkte sind inzwischen auch bereit, Käse oder auch Oliven & Co. in mitgebrachte Behälter zu füllen.
Tipp: Käse hält zuhause im Kühlschrank länger, wenn er nicht luftdicht verpackt ist.
12) Was ist mit Obst und Gemüse in Plastik?
Obst und Gemüse liegt im Supermarkt oft in Plastik verpackt im Regal – traurigerweise betrifft das insbesondere Bio-Obst und -Gemüse. In dem Fall sind Wochenmärkte, Bio-Supermärkte oder Unverpackt-Läden tatsächlich die bessere Alternative.
Tipp: Wieder verwendbare Beutel und Netze für Obst und Gemüse ersetzen zumindest die kleinen Papier- und Plastiktütchen in der Gemüseabteilung.
Extra-Tipp, um Verpackung zu vermeiden: Supermarkt ist nicht alles
Einfacher als im normalen Supermarkt ist der verpackungsreduzierte Einkauf grundsätzlich meist in Bio-Supermärkten und Reformhäusern, auf dem Wochenmarkt, in Unverpackt-Läden und Hofläden – bestimmt gibt es auch in deiner Nähe eine Möglichkeit, zum Beispiel frisches Obst und Gemüse ohne Plastik zu bekommen.
Rethink Plastic: Um die weltweite Vermüllung aufzuhalten, brauchen wir einen anderen Umgang mit Kunststoffen. Deshalb schauen wir in den Utopia-Themenwochen genauer hin: Wie können wir Plastik nicht nur vermeiden, sondern nachhaltiger herstellen, nutzen, wiederverwenden und entsorgen?
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