Den alten Bettgefährten einfach in die Tonne kloppen? Leider nicht so einfach! Warum du deinen ausgedienten Vibrator nicht einfach in den Hausmüll werfen darfst. Und wie du ihn trotzdem diskret entsorgen kannst, erklären wir dir hier.
Auch wenn ihr viele schöne Stunden miteinander verbracht habt, irgendwann hat der alte Vibrator einfach ausgedient. Vielleicht gibt es einen Neuen, der mehr Tricks draufhat, vielleicht hat der Alte aber auch nur einen Motorschaden und ist nicht mehr zu retten.
Stellt sich die Frage: Wohin mit dem alten Vibrator? Wenn es dir wie den meisten geht, wirst du eine diskrete Entsorgung bevorzugen. Da liegt der Gedanke nahe, das ausgediente Sexspielzeug einfach zusammen mit dem Restmüll in einen undurchsichtigen Müllsack zu stecken und diesen in die Restmülltonne zu werfen.
Vibrator loswerden – gar nicht so einfach
Doch genau das ist verboten – und kann sogar teuer werden. Zumindest dann, wenn dich jemand dabei erwischt, wie du deinen Ex-Liebhaber über die Restmülltonne entsorgen willst.
Denn: Ein Vibrator ist Elektroschrott. Laut Gesetz sind das grundsätzlich alle Geräte mit fest eingebauter Elektronik. Das betrifft natürlich auch Vibratoren (im Gegensatz etwa zu einem Dildo aus Silikon). Weil sie wertvolle Metalle enthalten, sieht der Gesetzgeber vor, dass auch elektronische Sextoys nicht einfach mit dem Restmüll verbrannt werden dürfen.
Bis zu 2.500 Euro Bußgeld möglich
Die illegale Entsorgung von Elektroschrott an der falschen Stelle – zum Beispiel im Hausmüll – kann je nach Bundesland sogar ein Bußgeld nach sich ziehen. In Hessen beispielsweise können für ein falsch entsorgtes Elektrogerät zwischen 150 und 2.500 Euro fällig werden. Viel Geld für ein Bettspielzeug, das im Handel selten mehr als 50 Euro kostet.
Wohin dann mit dem alten Vibrator?
- Die naheliegendste Lösung ist der Gang zum nächsten Wertstoff- oder Recyclinghof, wo das gute Stück abgegeben werden kann.
- Auch fast alle Elektrogeschäfte sind zur kostenlosen Rücknahme verpflichtet.
- Inzwischen geht es sogar noch viel einfacher, denn: Seit Sommer 2022 muss sogar jeder normale Super-, Bau- oder Drogeriemarkt kleine Elektroaltgeräte wie einen ausgedienten Vibrator laut Gesetz kostenfrei zurücknehmen. (Zumindest dann, wenn der Super- oder Drogeriemarkt eine Verkaufsfläche von mindestens 800 Quadratmetern hat und mehrmals im Jahr Elektrogeräte anbietet. Das trifft beispielsweise auf jeden Aldi und Lidl zu, aber auch auf viele Rossmann- oder dm-Filialen sowie auf alle Baumärkte.)
- Für die Rückgabe in den genannten Geschäften ist es nicht erforderlich, dass du dein Elektrokleingerät dort gekauft hast. Du bist auch nicht verpflichtet, ein neues Gerät zu kaufen, um das alte dort abgeben zu können.
Alten Vibrator kostenlos an Online-Händler schicken
Wenn dir der Gedanke unangenehm ist, deinen alten Vibrator einer fremden Person in die Hand zu drücken, kannst du ihn auch einigermaßen diskret per Post entsorgen.
Das geht sogar ganz ohne Versandkosten: Amazon beispielsweise ist – wie viele andere Onlinehändler auch – verpflichtet, alte Elektrokleingeräte kostenfrei anzunehmen und fachgerecht zu entsorgen. Hier findest du das Formular, um kleineren Elektroschrott (wie einen Vibrator) über eine UPS-Versandstelle an Amazon schicken*. Auch dieser Service ist per Gesetz kostenfrei, und du musst auch hier kein Neu-Spielzeug erwerben, um die Rückgabe nutzen zu können.
* Das Feld „Amazon-Bestellnummer Ihres Neuproduktkaufs“ im Formular einfach freilassen.
Anderes Sexspielzeug wegwerfen
Wer vor vergleichbaren Erotik-Entsorgungs-Problemen steht, findet hier weitere Tipps:
- Nicht-elektronische Sexspielzeuge aus Glas oder Silikon (z.B. Dildos, Liebeskugeln) dürfen in den Restmüll.
- Gleiches gilt für Potenzmittel wie Viagra und Verhütungsmittel wie die Pille, die als Arzneimittel in den Restmüll gehören.
- Auch aufblasbare Gummipuppen gehören in den Hausmüll und nicht in den Gelben Sack.
- Handelt es sich um eine lebensechte Sexpuppe aus Silikon und anderen Materialien, ist sie zu sperrig für den Hausmüll. Sie wird oft vom Hersteller oder vom Fachhandel zurückgenommen. Wenn nicht, muss sie über den Sperrmüll entsorgt werden.
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