VW ID Buzz: Der erste elektrische Bulli Von Relana Waldner Kategorien: Mobilität & Verkehr Stand: 21. März 2022, 16:57 Uhr Foto: Volkswagen AG Hast du schon länger überlegt, dir einen Campervan zuzulegen, aber der CO2-Ausstoß der Busse hat dich abgeschreckt? Dann könnte der neue VW ID Buzz vielleicht etwas für dich sein. Wir stellen dir die Vor- und Nachteile des elektrischen Bullis vor. Der neue VW ID Buzz von Volkswagen stellt eine abgasfreie Alternative zum VW-Bus mit Dieselmotor dar. Er wird ab September 2022 auf dem europäischen Markt erhältlich sein. Bei dem Bus handelt es sich um den ersten batterieelektrischen Bus von VW. Der VW ID Buzz: Allgemeine Eigenschaften Den VW ID Buzz soll es in elf verschiedenen Farben geben. (Foto: Volkswagen AG ) Der VW ID Buzz ähnelt den Volkswagen-Modellen ID.3 und ID.4, unterscheidet sich von ihnen aber durch eine höhere Sitzposition. Er wird 4,72 Meter lang sein und einen Achsenabstand von 2,99 Metern haben. Seine Stirnfläche hat eine Höhe von 1,94 Metern und 1,99 Meter Breite. In elf verschiedenen Farbvarianten wird es den Bus geben – darunter ein Uni-Lack, verschiedene Metallic-Lacke sowie eine Zweifarbenlackierung und eine Perleffektlackierung. Der VW ID Buzz hat einen Heckantrieb und einen Wendekreis von etwa elf Metern. Die Felgen des VW ID Buzz können je nach Ausstattung zwischen 18 und 21 Zoll variieren. Bei Nässe soll der Bus keine Probleme haben, da die Reifen gut greifen und er sich präzise lenken lässt. Batterie und Motor: Zu Anfang wird es den Bus mit einer 82-kWh-Batterie geben, die den 150-kW-Elektromotor versorgt und in der Hinterachse integriert ist. Die Reichweite des Motors beträgt 500 Kilometer. Ab dem dritten Quartal 2023 wird es dann auch eine Version des Busses mit einem 52-kWh-Akku und einer 300-kW-Reichweite geben. Die Höchstgeschwindigkeit des Busses beträgt 145 Stundenkilometer und ist elektronisch abgeregelt. Da der Bus über einen Elektromotor verfügt, soll beim Fahren im Vergleich zum Dieselmotor kein Rumpeln zu hören sein. Auch der Motor ist leiser und filigraner gebaut als der Verbrennermotor des T6, des aktuellsten VW-Bus-Modells. Außerdem besitzt der Bus eine bessere Federung, die ebenfalls geräuschdämmend wirkt. Ladeleistung: Die Ladeleistung der Batterie beträgt bei Wechselstrom 11 kW und kann mit geeigneten Adaptern auf bis zu 170 kW gesteigert werden. Bei einer solchen Steigerung ist die Batterie des Busses nach 30 Minuten von fünf auf 80 Prozent geladen. Der Bus verfügt außerdem über eine Plug-and-Charge-Software, die so gut wie den ganzen Ladevorgang für dich übernimmt. Das heißt, du musst deinen Elektrovan einfach nur einstecken und die Vorgänge von der Authentifizierung bishin zur Bezahlung werden für dich übernommen. Aufgrund eines We-Charge-Vertrags mit nicht nur einem, sondern mehreren Partnern bietet sie viele Lademöglichkeiten. Die Ladebuchse befindet sich am Kotflügel der Fahrerseite. Preis: Der Preis des Busses wird zu Anfang bei etwa 60.000 Euro liegen und soll nach Abzug der Förderprämie rund 45.000 Euro betragen. Der endgültige Preis ist dann abhängig von der Batterieleistung. Diese technische Ausstattung wird der VW ID Buzz haben Ein Parksystem und andere Automatisierungen gehören zur Ausstattung des VW ID Buzz. (Foto: Volkswagen AG ) Der VW ID Buzz kann bei voller Ausstattung über mehr als 30 Assistenzsysteme verfügen – darunter zum Beispiel den inkludierten modularen Infotainment-Baukasten (kurz: MIB), welcher das Infotainment deines Vans übernimmt. Infotainment bedeutet, dass du auf diesem das Radio und die sonst üblichen Dinge bedienen kannst. Dieser ist im Inneren des Busses zu finden und es gibt ebenfalls ein zweites Display, das Navigationssystem. Dieses wird in zwei unterschiedlichen Versionen angeboten, entweder mit einem Zehn- oder Zwölf-Zoll-Display. Zur technischen Ausstattung zählt auch die Fahrautomatisierung. Sie sorgt zum Beispiel dafür, dass der Tempomat die Geschwindigkeitsbegrenzungen einhält. Auch bei regnerisch-stürmischem Wetter soll diese Automatisierung einwandfrei funktionieren. Außerdem besitzt der VW ID Buzz ein Parksystem, das automatisches Ein- und Ausparken ermöglicht. Neben diesen Systemen wird der Bus auch eine Car-2-X-Funktion haben, die Fahrer:innen über Warn- und Gefahrenmeldungen im Nahbereich informiert. Dieses System warnt zum Beispiel vor Hindernissen und hilft beim Spurwechsel sowie in Gefahrensituationen. Auch ein Licht-Warn-System soll es geben, das über ein in der Windschutzscheibe verbautes Lichtband funktioniert. Ein weiteres erhältliches System ist der Travel Assist. Bei diesem greift der Van auf Schwarmdaten zurück und benutzt diese, um dich bei der Lenkung zu untersützen. Das bedeutet, dass der Van zum Beispiel das Abstandhalten zu anderen Fahrzeugen übernimmt. Vor- und Nachteile des VW ID Buzz Der neue VW ID Buzz kann mit Ökostrom betrieben werden. (Foto: Volkswagen AG ) Die Vorteile: Der VW ID Buzz verfügt also über einige praktische Eigenschaften. Ein bautechnischer Vorteil des Busses ist, dass er in Größe und Design sportlich und kompakt ist. Das macht die Navigation um einiges einfacher, als wenn er größere Maße hätte. Aus nachhaltiger Hinsicht spricht vor allem für den Bus, dass er batteriebetrieben ist und keinen Dieselmotor besitzt. Er wird also ohne Sprit betrieben und der damit verbundene CO2-Ausstoß fällt weg, sofern er mit Ökostrom fährt. Die Ökobilanz des VW ID Buzz ist damit tendenziell besser als die eines herkömmlichen Busses. Da der Bus batteriebetrieben ist, musst du ihn regelmäßig laden, damit er über genug Energie verfügt. Das Positive am VW ID Buzz ist der bereits erwähnte We-Charge Vertrag. In der Theorie bedeutet er, dass du dein Auto bei vielen unterschiedlichen Partnern laden kannst. Die Nachteile: Der große Pluspunkt bei E-Automobilität ist der fehlende unmittelbare CO2- und Feinstaubausstoß. Dabei ist allerdings auch zu bedenken, wie die Batterie für den Bus hergestellt wird, denn die Herstellung von Lithium-Akkus ist mit hohen negativen Umweltauswirkungen verbunden. Alles Wissenswerte über den Abbau von Lithium erfährst du hier: Lithium-Abbau: Das solltest du darüber wissen. Die Infrastruktur für Elektroauto-Ladestationen ist im Vergleich zu Tankstellen noch nicht so gut ausgebaut. Zudem kann die Ladedauer je nach Station und Adapter stark variieren. Du solltest also in der Regel immer etwas Zeit zum Laden deines Autos einplanen. Ein letzter kritischer Punkt ist der preisliche Aspekt. Mit seinem Preis von circa 60.000 Euro ist der Bus eindeutig nicht für jeden erschwinglich. Auch nach Abzug der Förderprämie ist der Bus noch ziemlich teuer – ein vergleichbares konventionelles Fahrzeug kannst du oft schon für die Hälfte oder noch weniger Geld erwerben. Der VW ID Buzz wird also zunächst nur für die Menschen verfügbar sein, die über ausreichend Geld verfügen und nicht unbedingt für die breite Masse. Wie sieht der E-Camper-Markt im Allgemeinen aus? E-Camper wie den VW ID Buzz haben sich noch nicht durchgesetzt. (Foto: CC0 / Pixabay / distelAPPArath) Im Allgemeinen ist der E-Camper-Markt derzeit noch ziemlich klein. Es gibt zwar noch andere Firmen außer Volkswagen, die sich auf diesem Markt ausprobieren, aber es sind insgesamt relativ wenige. Die Entwicklung geht auch international eher langsam voran – ganz im Gegensatz zum Elektroauto-Markt. Weitere Firmen, die E-Camper entwickeln, sind folgende: Mercedes: Die Firma arbeitet ebenfalls an einem elektronischen Campervan, der mit dem VW ID Buzz vergleichbar ist. Preislich wird er diesen jedoch wohl noch übersteigen. Nissan: Auch Nissan hat ein Modell mit Elektroantrieb, das sich zum Campervan umbauen lässt. Bestellbar ist dieses Modell aber nur in Spanien, was dann noch mit Importkosten verbunden ist. LEVC: Die britische Firma LEVC hat einen Campervan vorgestellt, der jedoch ein Hybrid sein soll. Genauere Details hat die Firma noch nicht kommuniziert. Auch wann das Modell auf den Markt kommen soll, ist noch unbekannt. Dethleffs: Ähnlich wie LEVC setzt auch die Firma Dethleffs auf Hybridmodelle statt reiner Elektromodelle. Du wirst dort also nur fündig, wenn du diesen Abstrich in Kauf nimmst. Abschließend wird also klar, dass der Elektro-Camper-Markt noch überschaubar und nicht sehr stabil ist. Wenn du nicht über das nötige Geld verfügst, wird es wohl auch eher schwierig, einen solchen Camper zu bekommen. Vielleicht wird sich der Markt aber in Zukunft noch erweitern. 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