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Wäschetrockner: Unterschied von Wärmepumpen- und Kondenstrockner

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Foto: CC0 / Pixabay / stevepb

Der Wäschetrockner mit Wärmepumpe ist eine Weiterentwicklung des Kondenstrockners. Ihr größter Vorteil ist, dass sie wesentlich weniger Strom benötigen. Wie ein Wärmepumpentrockner und ein Kondenstrockner funktionieren, erfährst du hier.

Im Allgemeinen erfolgt das Trocknen der Wäsche im Wäschetrockner in zwei Heizstufen. Die Feuchtigkeit wird durch Verdampfen entfernt. In der ersten Phase wird die Wäsche bei voller Heizleistung getrocknet. Danach wird die Heizleistung je nach Art des Trockenprogramms gemindert. Wie viel Strom dafür benötigt wird, hängt jedoch von der Art des Trockners ab.

So funktioniert ein Kondenstrockner (Kondensationstrockner)

Kondenstrockner haben einen hohen Energieverbrauch.
Kondenstrockner haben einen hohen Energieverbrauch.
(Foto: Colourbox)

Ein Hauptmerkmal des Kondensationstrockners ist, dass sich die Luft in ihm in einem nahezu geschlossenen Kreislauf befindet. So funktioniert der Trockenvorgang im Kondenstrockner:

  1. Nachdem die Wäsche geschleudert wurde, wird die kühle, feuchte Luft im Trockner erwärmt. Da warme Luft mehr Feuchtigkeit aufnehmen kann als kalte, sinkt durch diesen Vorgang die relative Luftfeuchtigkeit.
  2. Die warme Luft wird von einem Ventilator durch die feuchte Wäsche geblasen. Dadurch verdunstet ein Teil von deren Feuchtigkeit und wird von der Luft aufgenommen.
  3. Die Luft wird in den Kondensator geblasen, der sich unter der Wäschetrommel befindet. Das ist eine Art Kammer, in der sich Leitungen befinden, die durch Metallbleche voneinander getrennt werden. In diesen Leitungen fließen abwechselnd die warme Luft aus dem Trockner und kühle Umgebungsluft, die durch ein Gebläse in den Kondensator geleitet wird. Durch die Metallwände wird Wärme aus der warmen Trocknerluft auf die Umgebungsluft übertragen. So wird die Trocknerluft abgekühlt.
  4. Die abgekühlte Trocknerluft kann nicht mehr so viel Feuchtigkeit aufnehmen. Die überschüssige Feuchtigkeit kondensiert deshalb und wird in einer Wanne hinter dem Kondensator gesammelt.
  5. Jetzt geht der Kreislauf von vorne los: Die kalte Trocknerluft wird erneut erwärmt und so weiter. Die erwärmte Umgebungsluft aus dem Kondensator wird wieder an die Umgebung abgegeben und das Kondenswasser wird nach jedem Zyklus in einen Behälter gepumpt. Dieser befindet sich meist hinter der Bedienungsoberfläche und du musst ihn regelmäßig leeren.

Der große Nachteil von Kondenstrocknern ist, dass sie sehr viel Strom zum Erwärmen der Trocknerluft benötigen. Mit etwa vier Kilowattstunden Strom pro Trockenvorgang erreichen diese Geräte höchstens die Effizienklasse B. Der im folgenden erklärte Kondenstrockner mit Wärmepumpe dagegen erreicht Klasse A oder höher.

So funktioniert ein Kondenstrockner mit Wärmepumpe

  • Auch hier wird nach dem Schleudervorgang erwärmte Luft durch die Wäsche geblasen, damit die Feuchtigkeit verdunstet und von der Luft aufgenommen wird.
  • Anschließend strömt die warme Luft in den Verdampfer der Wärmepumpe. Dort wird sie abgekühlt, sodass die Feuchtigkeit aus der Luft kondensiert und sich im Verdampfer absetzt.
  • Wie im herkömmlichen Kondenstrockner wird das Kondenswasser abgeführt und gesammelt.
  • Die Wärme, die beim Abkühlen der Luft frei wird, geht auf das sogenannte Kältemittel der Wärmepumpe über. Dies ist ein Gas, beispielsweise Propan, welches durch die Wärmezufuhr verdampft. Der Dampf wird anschließend durch einen Kompressor komprimiert.
  • Die abgekühlte Luft gelangt in den anderen Teil der Wärmepumpe, den Kondensator. Hier wird die im Kältemittel gespeicherte Wärme wieder an die Luft abgegeben. Die erwärmte Luft wird anschließend für den nächsten Durchgang verwendet.

Während die Luft im Kondenstrockner mit viel Energieaufwand erwärmt werden muss, wird bei der Wärmepumpe nur Energie für den Kompressor benötigt. Allerdings dauert der Trockenvorgang etwas länger.

Ein weiterer Nachteil ist, dass es keine Kältemittel für Wärmepumpen gibt, die wirklich ideal sind. Das erwähnte Propan hat den Vorteil, dass es kein Treibhausgas und nicht umweltschädlich ist. Dafür ist es leicht entzündlich. Dieses Problem besteht bei den ebenfalls häufig verwendeten Fluorkohlenwasserstoffen (FKW) nicht. Sie sind jedoch umweltschädlich und verstärken den Treibhauseffekt, wenn sie in die Atmosphäre gelangen.

Deshalb ist es bei Wärmepumpen-Trocknern besonders wichtig, dass sie richtig entsorgt werden. Häufig gibt es Rücknahmeangebote von Herstellern oder kommunale Sammelstellen.

Empfehlenswert: Kondenstrockner mit Wärmepumpe

Am ökologischsten ist nach wie vor das Trocknen an der Leine.
Am ökologischsten ist nach wie vor das Trocknen an der Leine.
(Foto: CC0 / Pixabay / wilhei)

Ein Wärmepumpen-Trockner ist zwar in der Anschaffung teurer, hat aber geringere Betriebskosten. Am besten für die Umwelt ist ein Trockner der Effizienzklasse A+++. Laut Stiftung Warentest gibt es solche Trockner inzwischen auch für erschwingliche Preise. Mit ein paar kleinen Tricks kannst du beim Trocknen noch mehr Strom sparen:

  • Reinige das Flusensieb des Trockners regelmäßig.
  • Schleuder die Wäsche schon in der Waschmaschine mit hoher Drehzahl. Je weniger Feuchtigkeit am Ende durch Verdampfung entfernt werden muss, desto besser.
  • Achte beim Kauf des Trockners darauf, dass er einen Feuchtigkeitsmesser hat. Dieser zeigt dem Trockner an, wann die Wäsche trocken genug ist und er sich abschalten kann.
  • Grundsätzlich solltest du sowohl die Waschmaschine als auch den Trockner immer voll beladen.

Schlussendlich verbraucht ein Trockner aber auch mit all diesen Tipps immer noch viel Strom. Falls du deinen Strom klimaneutral selbst produzierst, ist das kein Problem. Ansonsten ist es natürlich am klima- und umweltfreundlichsten, wenn du deine Wäsche auf der Leine an der frischen Luft trocknen lässt.

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