Der Wahl-O-Mat zeigt dir, welche Partei deinen eigenen politischen Ansichten am nächsten kommt. Wir zeigen dir, wie du ihn verwendest und erklären Vor- und Nachteile.
Am 26. September 2021 ist Bundestagswahl und mit ihr bekommt auch der Wahl-O-Mat wieder mehr Aufmerksamkeit. Das ist ein seit 2002 bestehendes Angebot der Bundeszentrale für politische Bildung. Dieser gibt dir einen umfassenden Überblick über die Positionen der Parteienlandschaft in Deutschland. Klicke dich bei der Anwendung des Wahl-O-Maten durch Thesen zu der Wahl.
Besonders interessant ist, dass die Thesen des Wahl-O-Maten von 20 ausgewählten jungen Wähler:innen zusammen mit Politikwissenschaftler:innen, Statistiker:innen und Politikexpert:innen entwickelt werden. Bewerben können sich alle Wähler:innen bis 26 Jahren auf der Internetseite der Bundeszentrale für politische Bildung. Der Bewerbungsprozess startet je nach Wahl zu unterschiedlichen Zeiten.
Für den Wahl-O-Maten werden zunächst etwa 80 Thesen entwickelt, die die Parteien anschließend beantworten müssen. Die Parteien haben dann drei Wochen Zeit, um die Thesen zu beantworten und sie zu begründen. Nun gehen die Antworten zurück und werden von Politikwissenschaftler:innen geprüft. So wird vermieden, dass eine Begründung vom eigentlichen Parteienprogramm abweicht. Sollte das der Fall sein, darf die jeweilige Partei noch einmal Stellung zu der jeweiligen These beziehen.
Danach werden die finalen Thesen ausgewählt. Diese bestehen zum Beispiel aus den wichtigsten Themen der Wahl und aus den Thesen, die die unterschiedlichen Standpunkte der Parteien besonders deutlich machen.
Etwa drei Wochen vor der Wahl geht der Wahl-O-Mat dann online und ist auf der Seite der Bundeszentrale für politische Bildung abrufbar.
Der Wahl-O-Mat: So geht’s
Der Wahl-O-Mat zeigt als Frage-und-Antwort-Tool anhand von 38 Thesen, welche Partei den eigenen politischen Positionen am nächsten ist.
- Klicke dich durch Thesen, die du mit „stimme zu“, „stimme nicht zu“, „neutral“ oder „These überspringen“ beantworten kannst. So werden die eigenen Antworten mit den Positionen der Parteien verglichen.
- Wenn du alle Thesen beantwortet hast, kannst du die Thesen anklicken, die dir besonders wichtig sind. Diese These zählt dann doppelt. Das kann zum Beispiel Klimaschutz sein.
- Wähle nun die Parteien aus, die für dich interessant sind und die in deine Auswertung mit einfließen sollen. Du kannst auch alle Parteien gleichzeitig auswählen.
- Der Wahl-O-Mat zeigt dir alle Parteien geordnet nach der eigenen Position an. Durch ein Balkendiagramm wird angezeigt, wie sehr die Position der jeweiligen Partei mit deinen Einstellungen übereinstimmt. Schau dir außerdem das unter den Parteien stehende Parteienprofil an.
- Untersuche, um ganz sicher zu sein, dein Ergebnis. Das kannst du tun, indem du die Positionen und Gewichtung anpasst und dabei beobachtest, wie sich die Änderungen auf das Ergebnis auswirken können.
Auch noch interessant:
Nutze den „Parteienvergleich“ des Wahl-O-Mat. So kannst du sehen, bei welchen Thesen die Parteien übereinstimmen oder sich widersprechen. Zudem kannst du unter „Begründung zu den Thesen“ sehen, wie die Parteien ihre Antwort begründen.
Vorteile des Wahl-O-Mat
Der Wahl-O-Mat hat einige Vorteile:
- Er ist leicht zu bedienen und die Anwendung macht Spaß.
- Laut der Bundeszentrale für politische Bildung erkennen circa 70 Prozent der Nutzer:innen durch den Wahl-O-Mat die unterschiedlichen Positionen der Parteien.
- Viele Menschen kennen den Wahl-O-Mat, weshalb politische Diskussionen angeregt werden können. Weiterhin kann der Wahl-O-Mat dafür sorgen, dass Nutzer:innen motiviert werden, sich auch weiterhin politisch zu informieren.
- Es werden etwa 60 Prozent der Nutzer:innen, die vorher nicht wählen wollten, durch den Wahl-O-Mat motiviert, zur Wahl zu gehen.
- Über 90 Prozent der Nutzer:innen mit klarer politischer Positionierung finden sich genau oder in etwa bei der von ihnen präferierten Partei wieder. Die Anwendung des Wahl-O-Mat ist also recht genau.
Nachteile des Wahl-O-Mat
Neben den Vorteilen des Wahl-O-Mats gibt es aber auch einige Nachteile:
- Die Nutzung des Wahl-O-Mats kann unter Umständen die nähere Beschäftigung mit den Parteien verhindern. Nicht alle Nutzer:innen haben Lust, sich anschließend noch die Begründungen der Parteien durchzulesen. Nutzer:innen könnten sich so also „blind“ auf das jeweilige Ergebnis verlassen. Trotzdem ist das Konzept des Wahl-O-Mat schlüssig. Er soll vielmehr als Anstoß für unentschlossene Wähler:innen gelten. Abnehmen kann der Wahl-O-Mat die Entscheidung aber nicht.
- Einige Thesen können unter Umständen nicht einfach mit „stimme zu“, „stimme nicht zu“ oder „neutral“ beantwortet werden. Das wird aber durch die anschließende Begründung der Parteien ausgeglichen. Jedoch wird die Begründung nicht von allen Nutzer:innen gelesen.
Weiterlesen auf Utopia.de:
- Wieder online: Der Wahl-O-Mat zur Bundestagswahl 2021 – und Alternativen
- Bundestagswahl: Das sagen die Parteien zu den wichtigsten Umweltthemen
- Wahlprogramme 2021: Das wollen die Parteien für den Klimaschutz tun
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