Waldorfspielzeug fördert das freie und kreative Spiel deines Kindes. Wir zeigen dir wie du, zum Beispiel für den Adventskalender oder zum Geburtstag, fünf solcher Spielzeuge selbst basteln kannst.
Was ist das Besondere an Waldorfspielzeug?
Weniger ist mehr – das ist das Motto für Spielzeug in der Waldorfpädagogik. Waldorfspielzeug lässt viel Raum für Fantasie und freies Spiel. Es besteht aus natürlichen Materialien und Formen. Das Kind spielt nicht, was das Spielzeug ihm vorgibt, sondern bestimmt, was das Spielzeug in seinem Spiel sein soll. So wird Kreativität, Naturverbundenheit und Eigenständigkeit gefördert.
1. Gehäkelte Schneckenbänder aus Garn(resten)
Mit diesen Waldorfspielzeug kann dein Kind das Ab- und Aufrollen üben oder frei mit den Bändern tanzen und spielen. Du kannst die Schneckenbänder individuell gestalten, entweder mit mehreren Farben aus Garnresten oder unifarben. Für das Häkeln eines Bandes benötigst du:
- Baumwollgarn (ca. 25 g)
- Häkelnadel in der Stärke 3,75
- Wollnadel
- Schere
- Maßband
- Zuerst machst du eine Schlaufe.
- Danach setzt du acht Luftmaschen und häkelst sieben feste Maschen auf die Luftmaschen.
- Nun wendest du den Strang wieder und häkelst weitere sieben feste Maschen.
- Dieses Hin und Her wiederholst du bis dein Band ca. einen Meter lang ist.
- Die Garnenden fädelst du am Schluss auf die Nadel und ziehst sie in das Band ein.
Hinweis: Bitte lass dein Kind nur unter Aufsicht mit den Bändern spielen. Es könnte sich unbeaufsichtigt das Band um den Hals legen.
2. Schleier für kleine Prinzessinnen und Prinzen
Ein Schleier fördert das kreative Spiel deiner Tochter oder deines Sohnes. So kann dein Kind mit der Verkleidung in eine beliebige Rolle schlüpfen. Für die Schleier brauchst du folgendes Material:
- Märchenwolle (Filzwolle online** bei Avocadostore), alternativ: Wolle und Strickliesel
- Filznadel
- Schere
- Tuch
- Garn
- Nähnadel
- Stecknadeln
- Dekoration zum Besticken (Blumen, Sterne, Perlen)
- Nimm, je nach Kopfumfang deines Kindes, einen handelsüblichen Strang der Märchenwolle.
- Teile den Strang Wolle in drei gleichmäßige Teile der Länge nach.
- Knote das obere Ende der Wollstränge zusammen.
- Flechte die Märchenwolle gleichmäßig.
- Das Ende der Wolle knotest du ebenfalls zusammen. Bedenke bitte, dass nicht zu viel Wolle an den Enden übrig bleibt, sonst wird der Verschluss sehr wulstig.
- Lege die Enden übereinander und wickel die Wollenden umeinander.
- Stich mit einer Filznadel immer wieder vorsichtig in die zusammengelegten Enden hinein bis sie sich miteinander verfilzt haben. Du merkst mit jedem Stich wie sich die Wolle mehr miteinander verbindet.
- Nähe zur Sicherheit die Enden noch mit Nadel und Faden zusammen.
- Fädel einen langen Faden doppelt auf die Nadel auf.
- Wie bei einer Gardine fädelst du das Tuch auf den doppelt gelegten Faden auf.
- Raffe das Tuch und fixiere es an der hinteren Hälfte des Schleiers. Am besten markierst du die Stellen bis wohin der Schleier angenäht werden soll mit Stecknadeln.
- Nähe den Schleier am geflochtenen Wollkranz gut mit der Hand fest.
- Drehe den Kranz einmal um, sodass der angenähte Schleier an der Innenseite sitzt.
- Jetzt nähst du nach Belieben deine Dekoration vorne auf den Kranz.
Tipp: Statt Märchenwolle kannst du auch mit Wollgarn und einer Strickliesel drei Stränge herstellen, die du dann zu einem Kranz flechtest.
3. Walddorfspielzeug Kometball aus Stoff(resten)
Der Kometball mit einem Schweif aus Stoffresten eignet sich gut zum Werfen üben. Dafür benötigst du:
- 2 quadratische Stücke Baumwollstoff (Unterstoff: 23x23cm, Oberstoff: 24x24cm)
- Stoffreste für den Schweif(von 30 bis 45cm lang, ca. 1 bis 3cm breit)
- Füllwolle
- Stoffschere
- Garn
- Nähnadel
- Forme die Füllwolle zu einem Ball mit einem Umfang von ca. 23 Zentimetern.
- Lege das erste, kleinere Stoffquadrat um den Ball und knote es mit Garn am unteren Ende zusammen. Dabei legst du die langen Enden des Stoffes über die kurzen Seiten, sodass die Wolle vollständig mit dem Stoff bedeckt ist.
- Als nächstes stellst du den Schweif aus langen Stoffresten her. Nähe dazu die einzelnen Stränge am oberen Ende zusammen. Die Stoffreste können verschiedene Längen und Breiten haben.
- Nähe dann die Stoffreste am Ball fest. Dazu legst du das zusammengenähte Ende der Stoffreste in den Stoffwulst, der unterhalb des Balls entstanden ist. Mit Nadel und Faden vernähst du die Stoffreste und den Stoffwulst gut miteinander.
- Lege nun das zweite, größere Stoffquadrat um den Ball und binde es unten mit einem Band zusammen, sodass die Naht zwischen dem Ball und dem Schweif gut verdeckt ist.
4. Selbst gebastelte Filzkrone
Die Filzkrone fördert, wie der Schleier, das kreative Rollenspiel. Du kannst sie gut als Nikolaus- oder Geburtstagskrone verschenken. Zur Herstellung des Waldorfspielzeugs brauchst du:
- Filzplatte A3, 3 mm dick
- Stoffschere
- Bleistift
- Vorlage für die Krone
- Nähnadel
- Garn
- Gummizug (ca. 10 cm lang)
- Miss den Kopfumfang deines Kindes, so dass die Krone später gut auf dem Kopf sitzt.
- Lege die Vorlage für die Krone auf die Filzplatte und male sie mit dem Bleistift ab.
- Schneide die Krone aus.
- Schlage das Gummiband vor dem Nähen ca. einen Zentimeter an jeder Seite ein, dann kannst du die Krone später weiter machen. So wächst sie mit deinem Kind mit.
- Nähe den Gummizug an die Rückseite der Krone, sodass beide Enden verbunden werden.
- Zum Schluss kannst du die Krone nach Belieben dekorieren (Blumen, Sterne).
5. Waldorfspielzeug: Steckbetten für Puppen
Das Steckbett wird der Puppe deines Kindes süße Träume bescheren. Es eignet sich prima für das letzte Türchen im Adventskalender, besonders wenn dein Kind zu Weihnachten die passende Puppe geschenkt bekommt. Für die niedlichen Steckbetten für Puppen bis zu 30 Zentimeter Länge benötigst du folgendes Material:
- 2 Stoffstücke á 70x25cm oder ein Stück Stoff á 70x50cm
- Stoffschere
- Nähmaschine
- Füllwolle
- Nähnadel
- Garn
- Stecknadeln
- vier Baumwoll-Bänder, jeweils 25cm lang
- Schneide den Stoff zurecht und lege ihn Rechts auf Rechts.
- Nähe mit ca. 0,3 cm Rand an den Seiten entlang. Lass eine Seite offen.
- Drehe den Stoff um und gib die Füllwolle hinein.
- Vernähe die vierte Seite mit zwei der Bänder. Dazu legst du die Bänder jeweils mit einem Ende zwischen die beiden Stoffstücke an jeder Seite und nähst langsam mit einem Geradstich, so dass das Band gut hält.
- Lege das Steckbett nun so übereinander, dass ein Kopfende von 15 Zentimetern Länge bleibt.
- Für die beiden Bänder an der Seite des Bettes markierst du an jeder Seite bei 15 Zentimetern die Stellen, an denen du die Bänder festnähen möchtest.
- Jetzt nähst du die Bänder mit Nadel und Faden an.
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