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Wallboxen im Test: Die besten Ladestationen für dein E-Auto

Wallbox-Test: Die besten E-Auto-Ladestationen für Zuhause
Foto: CC0 Public Domain / Unsplash – Eren Goldman

Eine Wallbox macht E-Auto-Fahrer:innen unabhängig von öffentlichen Ladestationen, oft lädt man damit auch günstiger. Wir zeigen, welche Modelle im Wallbox-Test von Stiftung Warentest besonders gut abschneiden.

Rasenmäher raus, E-Auto rein – so einfach geht das Laden von einem Elektroauto leider nicht. Elektroautos benötigen ein Ladekabel mit 11 bis 22 Kilowatt Ladeleistung, drei- bis sechsmal mehr wie der Strom, der aus der heimischen Steckdose kommt. Wer zuhause sein E-Auto laden möchte, braucht daher eine spezielle Ladestation, die sogenannte Wallbox.

Stiftung Warentest hat zwölf Wallboxen getestet und zehn davon für “gut” befunden. Besonders erfreulich: Der Testsieger ist am günstigsten.

Wallboxen können sich schnell rechnen

Eine eigene Wallbox ist nicht nur bequem, sie bietet unter Umständen auch rechnerische Vorteile. So bieten fünf der Modelle aus dem Wallboxen-Test eine Drosselung der Ladeleistung an. Der Ladevorgang dauert dann wesentlich länger (für einen Akku mit 50 Kilowattstunden zum Beispiel die ganze Nacht anstatt unter fünf Stunden), doch dafür schont das langsame Laden laut Stiftung Warentest den Akku des Autos – und damit dessen Lebensdauer.

Obwohl die Wallboxen aus dem Test mit 675 Euro bis 1.570 Euro nicht gerade günstig sind und zudem noch Kosten für einen Installationsbetrieb anfallen, können sich die Kosten laut der Stiftung Warentest im Vergleich zum Tanken eines Verbrenners “schnell” lohnen. Im Vergleich zu öffentlichen Ladestationen fährt man meist etwas günstiger. Der durchschnittliche Strompreis liegt aktuell bei rund 34 Cent pro Kilowattstunde, an öffentlichen Ladesäulen können es aber weit über 40 Cent pro Kilowattstunde sein. Insgesamt hat man ein E-Auto mit 50 Kilowattstunden Ladekapazität für um die 19 Euro an der eigenen Wallbox voll aufgeladen.

Besonders lohnend können eigene Wallboxen für Personen sein, die viel fahren und daher häufig laden müssen oder für solche, die günstigen Ökostrom selbst erzeugen und zum Beispiel aus einer eigenen Photovoltaik-Anlage beziehen können.

Ökologischer Vorteil: Wenn du Ökostrom nutzt, weißt du, dass dein E-Auto auch wirklich grün unterwegs ist!

Wallboxen-Test: Testsieger der Stiftung Warentest

Es gibt im Wallbox-Test der Stiftung Warentest zwei Testsieger und insgesamt zehn empfehlenswerte Modelle. Diese sind:

go-eCharger HOMEfix 11 kW

Wallbox go-e Charger Homefix
Wallbox go-e Charger Homefix (Foto: © go-e)

Die nur 2 Kilogramm leichte Wallbox ist nicht nur der Testsieger bei Stiftung Warentest, sondern auch beim ADAC. Die Ladestation überzeugt mit einer “sehr guten” Sicherheit und einer “sehr guten” Funktion und Zuverlässigkeit. Zudem hat sie eine “sehr gute” App. Über die App lässt sich das Laden per Smartphone starten und man kann über das Handy den Ladestand einsehen. Positiv ist auch, dass sich der Stromfluss drosseln lässt – so spart man an der Belastung vom eigenen Stromnetz. Der Stromverbrauch im Standby ist allerdings nur “befriedigend”. Hier verbraucht go-eCharger 3,4 Watt.

Nachhaltigkeits-Pluspunkt: Das junge Unternehmen go-e entwickelt und produziert in Österreich.

Preis: ca. 675 Euro

Kaufen: bei Mobilityhouse, Mediamarkt, Saturn oder Amazon

Wallbox Chargers Commander 2

Wallbox im Test: Commander 2 von Wallbox Chargers
Wallbox im Test: Commander 2 von Wallbox Chargers (Foto: © Wallbox Chargers)

Die Commander 2 von Wallbox Chargers ist die einzige Ladestation im Wallboxen-Test mit einem Touchscreen. Dafür kostet sie auch deutlich mehr. Laut dem spanischen Unternehmen wurde das 11 kW-Modell aus dem Test inzwischen durch ein 22 kW-Modell ersetzt. Der Commander 2 mit 11 kW ist allerdings noch im Handel erhältlich. Die Wallbox schnitt gut ab bei der eigenen App, bei der Sicherheit und in der Handhabung. Praktisch ist hier besonders, dass sich die Wallbox sowohl über die App als auch über eine RFID-Karte sowie ein Passwort starten lässt. So kann man die Ladestation gut mit jemandem teilen und ist trotzdem gut vor unerwünschten Fremdnutzer:innenn geschützt.

Preis: ca. 1.300 Euro (teilweise deutlich reduziert)

Kaufen: bei Mobilityhouse, Saturn, Mediamarkt oder Amazon

ABB Terra AC

Wallbox im Test: ABB Terra AC
Wallbox im Test: ABB Terra AC (Foto: © ABB)

Die Wandladestation vom schweizerischen Unternehmen Terra AC gibt es mit 11 kW und 22 kW. Zu den Vorteilen gehört, dass sich der Ladestrom drosseln lässt und die Wallbox per App und RFID-Karte gestartet werden kann.

Preis: ca. 900 Euro

Kaufen: bei Mobilityhouse oder Amazon

ABL eMH2 22 kW

Wallbox ABL eMH2 22kW
Wallbox ABL eMH2 22kW (Foto: © ABL)

Der deutsche Hersteller ABL entwickelt und fertigt alle seine E-Ladelösungen in Deutschland. Sowohl bei der elektrischen Sicherheit als auch bei der Zuverlässigkeit erhielt die ABL Wallbox im Test ein “sehr gut”. Allerdings hat die Wallbox keine App. Starten lässt sich die Wallbox kontaktlos über eine RFID-Karte, die man zum Beispiel am Schlüsselanhänger befestigen kann. Zudem gibt es einen mechanischen Diebstahlschutz über eine Sicherheitsschraube. Das Ladekabel ist fest montiert und mit 6,4 Metern sehr lang. Der Preis ist vergleichsweise hoch.

Preis: ca. 1.500 Euro

Zu kaufen: Online bei Mobilityhouse oder Manomano

Easee Home 22 kW

Wallbox Easee Home 33kW
Wallbox Easee Home 33kW (Foto: © Easee AS)

Auf dem 5. Platz im Wallboxen Test der Stiftung Warentest liegt Easee Home. “Sehr gut” ist hier der Stromverbrauch im Standby. Während die schlechtesten Modelle rund 21 Euro im Jahr fürs bloße “rumhängen” verbrauchen, liegen die Kosten hier bei unter 5 Euro. Zudem waren die Tester:innen sehr zufrieden mit der Datensicherheit und dem Datensendeverhalten der App.

Preis: ca. 850 Euro

Kaufen: bei Tink, Euronics oder Amazon

LRT Emobility Home Essential+ 11 kW

Wallbox LRT Emobility Home Essential
(Foto: © LRT eMobility)

Mit nur 0,9 Watt im Standby-Modus ist die LRT Wallbox vorbildlich. Hier liegen viele Modelle bei über 5 Watt fürs Nichtstun. Wie alle anderen Modelle konnte die Wallbox im Test alle fünf Testautos problemlos und leicht aufladen und auch in den weiteren Testkriterien überzeugen. Allerdings gibt es weder eine App noch eine Kontaktstelle für eine RIFT-Karte. Die Wallbox muss also immer manuell am Gerät eingestellt werden und auch nur hier kann man den Ladestand ablesen.

Preis: ca. 1.000 Euro

Kaufen: bei Obi

Weitere “gut” bewertete Wallboxen aus dem Test

  • Innogy eBox smart
  • Heidelberg Wallbox Energy Control
  • Keba KeContact P30 x-series
  • Mennekes Amtron Charge Control 11

Für wen eignet sich eine Wallbox?

Ideal ist natürlich eine eigene Garage oder ein eigener Stellplatz. Wallboxen können auch im Freien installiert werden. Als Mieter:in musst du deine:n Vermieter:in vorher um Erlaubnis fragen. Sofern du einen Stellplatz mitgemietet hast, hast du gute Chancen, da seit 2020 ein grundsätzlicher Rechtsanspruch darauf besteht. Die Kosten für die Wallbox und die Installation musst du aber selbst tragen.

Kaum noch Förderungen für Wallboxen

Bei der KfW-Bank kann man keinen Zuschuss mehr für eine Ladestation beantragen. Seit 2022 gibt es weder vom Bund noch von den Ländern Geld für die Anschaffung einer Wallbox. Im Februar 2022 hat das eFahrer-Magazin von Chip die Fördermöglichkeiten in allen 16 Bundesländern recherchiert. Zuschüsse für Privatpersonen gibt es nur noch in manchen Städten. In Hildesheim gibt es aktuell 500 Euro Zuschuss für eine Wallbox, wenn diese mit Ökostrom betrieben wird (vom örtlichen Energieversorger). In Mainz gibt es 400 Euro Zuschuss. Am besten erkundigst du dich bei deiner Kommune sowie deinem Stromversorger, ob es eine regionale Fördermöglichkeit gibt.

Wie installiert man eine Wallbox?

Der ideale Standort für eine Wallbox ist

  • möglichst nah am Auto (ein langer Kabelweg sollte vermieden werden)
  • möglichst dort, wo bereits eine passende Stromleitung verläuft

Wallboxen dürfen aufgrund der hohen Stromleistung nur von Fachbetrieben installiert werden. Die Kosten dafür hängen stark vom Aufwand ab. Wenn der Strom erst durch Erdarbeiten oder Wanddurchbrüche aufwendig zur Wallbox hingeführt werden muss, kann dies die Kosten erheblich in die Höhe treiben.

Tipp: Nur die Installation der Wallbox muss der Fachbetrieb übernehmen, wer selbst Kabel verlegen kann, kann bei der Vorarbeit Geld sparen.

Angebote für eine Wallbox-Installation findest du zum Beispiel bei verschiedenen Händlern wie etwa Mobilityhouse oder Tink. Für rund 200 Euro kommt ein:e Elektroinstallateur:in zu dir nach Hause, um dich vor Ort genau über die Möglichkeiten und Kosten zu beraten. Eine Liste verschiedener Wallbox-Installateur:innen (nach Bundesländern sortiert) findest du auf emobileo.

Praktisch: Der Fachbetrieb übernimmt zusätzlich zur Installation auch die Anmeldung oder Genehmigung beim Energieversorger.

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