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Warnweste beim Fahrradfahren: Das solltest du wissen

Warnweste Fahrrad
Foto: CC0 Public Domain / Unsplash - Dmytro Samsonov

Eine Warnweste auf dem Fahrrad zu tragen, kann die Sichtbarkeit verbessern. Wir verraten dir, was du zum Thema Warnweste beim Fahrradfahren wissen musst: Ob sie Pflicht ist, ob sie die Unfallgefahr verringert und was du beim Kauf beachten solltest.

Die Warnweste auf dem Fahrrad wird ähnlich diskutiert wie der Helm, denn beides sind Sicherheitsindikatoren. 2022 starben in Deutschland 474 Fahrradfahrer:innen bei Unfällen im Straßenverkehr, 2020 waren es mit 426 noch weniger Radfahrer:innen. Damit die Sterberate für Radfahrer:innen sinkt, debattierte die deutsche Bundesregierung immer wieder darüber, ob eine Helm- oder Warnwestenpflicht für Radfahrer:innen beschlossen werden sollte. Es ist keinesfalls verboten, eine Warnweste auf dem Fahrrad zu tragen. Aktuell sind in Deutschland Warnweste und Helm aber nicht verpflichtend. 

In anderen europäischen Nachbarländern sieht das anders aus. Dort ist es beispielsweise nachts bei schlechter Sicht Pflicht, eine Warnweste zu tragen. Zu diesen Ländern gehören unter anderem Frankreich, Italien, Spanien, Litauen und Ungarn.

Warnweste auf dem Fahrrad: Sinnvoll oder nicht?

Wenn es dunkel ist, bist du als Fahrradfahrer:in schlecht zu erkennen.
Wenn es dunkel ist, bist du als Fahrradfahrer:in schlecht zu erkennen.
(Foto: CC0 / Pixabay / holdosi)

Indem du als Radfahrer:in eine Warnweste trägst, bist du sichtbarer im Straßenverkehr unterwegs. Das gilt besonders in der Dunkelheit oder bei schlechten Wetterverhältnissen.

Jedoch ist damit nicht bestätigt, dass dein Unfallrisiko sinkt. In Großbritannien wurde dazu eine Untersuchung durchgeführt. Die Ergebnisse waren erschreckend: Während Autofahrer:innen etwa vier Prozent der Fußgänger:innen übersehen, nehmen Autofahrer:innen 22 Prozent der Radfahrer:innen nicht wahr. Oft entstehen nämlich Unfälle, weil Fahrende im Auto in die falsche Richtung schauen, abgelenkt sind oder sich auf ein Telefonat konzentrieren. Wenn dadurch ein Unfall passiert, kann eine Warnweste letztendlich nichts ausrichten.

Außerdem überholen viele Autofahrer:innen Fahrradfahrer:innen zu nah und halten damit nicht den Sicherheitsabstand von 1,5 Metern zum Fahrrad ein. Eine Warnweste trage dabei nur wenige Zentimeter zugunsten des Sicherheitsabstands bei.

Darauf solltest du beim Kauf einer Warnweste achten

Es gibt deutsche, wie auch europäische Normen für Warnwesten.
Es gibt deutsche, wie auch europäische Normen für Warnwesten.
(Foto: CC0 Public Domain / Unsplash - ev)

Dennoch spricht die erhöhte Sichtbarkeit für das Tragen einer Warnweste auf dem Fahrrad. Achte beim Kauf auf die folgenden Punkte:

  • Da du deine Warnweste als letztes „Kleidungsstück“ anziehst, achte darauf, dass sie groß und weit genug ist. Du solltest darunter eine Winterjacke oder einen dicken Pullover tragen können.
  • Es bietet sich eine Warnweste mit Klettverschluss an. So kannst du die Warnweste einfach öffnen und schließen.
  • Nur durch Licht strahlt die Warnweste in der Dunkelheit. Deshalb ist es wichtig, dass die Warnweste auch Streifen besitzt, damit sie auch in einer sehr dunklen Umgebung etwas leuchtet.
  • Orientiere dich beim Kauf einer Warnweste an der deutschen (DIN EN 471:2003+A1:2007) oder an der auch europäische Normen (EN ISO 20471:2013) für Warnwesten.
  • Im Laufe der Zeit und nach mehreren Waschgängen kann sich die Warnweste abnutzen und ihre reflektierende Wirkung verlieren. Ersetze sie darum regelmäßig.
  • Auch für Kinder ist eine Warnweste ideal für den Schulweg, damit sie von anderen Verkehrsteilnehmer:innen schneller wahrgenommen werden.
  • Praktisch: Besorge dir eine Sattel- oder Rahmentasche, in der du die Warnweste verstauen kannst. Dann hast du sie immer griffbereit an deinem Fahrrad.
  • Beachte, dass eine Warnweste nur eine Ergänzung zu einem verkehrssicheren Fahrrad mit einer Fahrradbeleuchtung ist. 

Kaufen: Aktuell ist es noch eine Herausforderung, wirklich nachhaltige Warnwesten zu finden, da bei der Herstellung in der Regel Synthetik zum Einsatz kommt. Hersteller wie Gofluo oder Antonia Berndt bemühen sich aber immerhin um nachhaltigere und fairere Produktionsbedingungen. 

https://utopia.de/ratgeber/3-tipps-so-wird-dein-fahrrad-winter-und-schneefest/

Weitere Tipps, um das Unfallrisiko zu senken

Wir haben einige Tipps, wie du als Radfahrer*in das Unfallrisiko senken kannst.
Wir haben einige Tipps, wie du als Radfahrer*in das Unfallrisiko senken kannst.
(Foto: CC0 / Pixabay / Alexas_Fotos)

Neben der Warnweste gibt es noch andere Möglichkeiten für mehr Sicherheit.

  • Versuche, im Straßenverkehr mit deinem Fahrrad aufzufallen. Achte auf helle Kleidung, eine gute Beleuchtung und Reflektoren. Trage eine Warnweste in der Dämmerung, in der Nacht oder auch im Winter, um sichtbar im Straßenverkehr zu sein.
  • Trage einen Helm beim Fahrradfahren. Dieser kann dir beim Sturz das Leben retten.
  • Fahre defensiv und vorausschauend Fahrrad. Rechne damit, dass dich ein:e Autofahrer:in vielleicht nicht erkennen oder einen Fehler machen könnte.

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Überarbeitet von Rachel Pechholz

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