Wie auch ein paar andere Alltagsgegenstände sind Streichhölzer häufig nicht vegan. Wir zeigen dir, welche tierischen Stoffe sie enthalten und welche Alternativen es gibt.
Es stört dich möglicherweise nicht, dass einige alltägliche Werkzeuge nicht vegan sind – selbst wenn du dich rein pflanzlich ernährst. Es gibt jedoch Veganer:innen, die in allen Lebensbereichen auf tierische Produkte verzichten möchten. In diesem Fall solltest du bei Streichhölzern genau hinschauen, weil sie unter anderem Gelatine enthalten können.
Wieso sind Streichhölzer nicht vegan?
Je nachdem, wie die Streichhölzer hergestellt werden, können tierische Stoffe darin zu finden sein. Weil die einzelnen Inhaltsstoffe in der Regel nicht angegeben sind, ist dies nur durch eine Nachfrage bei den Produzent:innen ermittelbar. Andernfalls bestätigt nur eine eindeutige Kennzeichnung als „vegan“, dass keine Tierprodukte in der Herstellung verwendet werden.
Auch wenn Streichhölzer einfach erscheinen, ist ihre Herstellung aufwendig. Sie müssen sich in kurzer Zeit entzünden, und möglichst lange und gleichmäßig brennen. Um das zu erreichen, sind unter anderem chemische Stoffe vonnöten. Oft kommt zudem Gelatine zum Einsatz.
Aufgrund von Gelatine sowie tierischem Leim sind nicht alle Streichhölzer vegan. Denn diese Substanzen werden aus Abfällen gewonnen, die bei der Schlachtung von Tieren anfallen. Das umfasst etwa Bänder, Knochen, Häute und Sehnen. Damit sind die Zündhölzer streng genommen nicht einmal vegetarisch.
Übrigens: Speisegelatine wird in Europa meist aus Schweineschwarten hergestellt. Grundsätzlich müssen Unternehmen aber nicht kennzeichnen, von welchen Tieren die Gelatine stammt.
Gründe für den Einsatz von tierischer Gelatine
Die meisten kennen Gelatine wahrscheinlich als Inhaltsstoff von Lebensmitteln. Pflanzliche Alternativen dazu sind Pektin oder Agar Agar. Trotzdem findet die tierische Variante häufig noch Verwendung in Gummibärchen, Marshmallows, Tortenguss, Schokoküssen und mehr.
Neben Lebensmitteln ist Gelatine auch in weiteren Gegenständen enthalten, wo dies weniger ersichtlich ist. Dazu gehören neben Nahrungsergänzungsmitteln und Medikamenten beispielsweise gewisse Druckerplatten oder Filmrollen, bei denen sie zur Beschichtung dienen kann.
In Streichhölzern findet sich Gelatine oftmals im Zündkopf, um die enthaltenen Stoffe aneinanderzubinden. Gleichzeitig hilft sie bei der Entzündung. Auch in Teilen der Verpackung, wie der Reibefläche, steckt Gelatine. Sie fungiert hier etwa als Klebstoff oder als Beschichtung. Außerdem können die Streichholzschachtel und der Zündkopf tierischen Leim beinhalten, der ebenfalls mit Abfallprodukten aus der Schlachtung hergestellt wird.
Vegane Alternativen für Streichhölzer
Dass tierische Stoffe nicht zwingend notwendig sind, beweisen einige Streichhölzer, die direkt als vegan ausgewiesen werden. Bei diesen kannst du sicher sein, dass sie keine Tierprodukte verwenden. Da ansonsten meist Kennzeichnungen über die einzelnen Bestandteile fehlen, musst du bei der Firma nachfragen, welche die Zündhölzer herstellt.
Streichhölzer gestalten sich insgesamt umweltfreundlicher als Einwegfeuerzeuge. Letztere halten sich zwar länger, sind aufgrund mehrerer verschiedener Inhaltsstoffe, wie Plastik, allerdings meist nicht recycelbar. Des Weiteren fällt die Herstellung von Streichhölzern ressourcensparender aus. Eine sinnvolle Alternative mit besserer Ökobilanz bildet hingegen ein wiederbefüllbares Feuerzeug – sofern du es einige Jahrzehnte nutzt.
Hundertprozentig nachhaltig sind die Produktion und Nutzung von Streichhölzern leider nicht. Du solltest daher auf Varianten zurückgreifen, die Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft verwenden. Die allerbeste Wahl stellen in dieser Hinsicht sogenannte Zündbriefchen aus Recyclingpapier dar. Doch oft fehlt hier die Angabe, ob sie vegan sind. Das kannst du ebenso nur auf Nachfrage genau ermitteln.
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