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Was passiert, wenn du jeden Tag Schokolade isst?

Was passiert, wenn du jeden Tag Schokolade isst?
Foto: CC0 Public Domain / Unsplash.com – Tamas Pap

Jeden Tag Schokolade essen – das klingt nach einem Kindheitstraum. Doch was passiert wirklich dabei? Welche gesundheitlichen Risiken und Vorteile gibt es? Und macht es einen Unterschied, welche Art Schokolade du isst?

Schokolade zählt zu den liebsten Süßigkeiten in Deutschland: Laut Statistischen Bundesamt waren es im Jahr 2023 durchschnittlich über 13 Kilogramm pro Person – gut 2,6 Schokoladentafeln pro Woche.

Kakao – die Basis von Schokolade – wurde bereits vor Jahrtausenden von den Ureinwohner:innen Südamerikas als Nahrungs- und Genussmittel verwendet. In Europa kam der von Natur aus eher bittere Kakao zunächst nicht so gut an und verbreitete sich erst, als man begann, Honig oder Zucker zum Süßen zu verwenden.

Übrigens: Zu Anfang des 19. Jahrhunderts wurde Schokolade als Stärkungsmittel in Apotheken verkauft.

So entsteht Schokolade

Die Herstellung von Schokolade ist gar nicht so einfach: Zuerst werden die Kakaobohnen fermentiert, getrocknet, geröstet, gemahlen, entölt und zu Kakaomasse verarbeitet. Anschließend wird die Kakaomasse mit Zucker, Kakaobutter und gegebenenfalls mit Milchprodukten und Gewürzen gemischt. Diese Masse wird mit Walzen fein gemahlen, sodass die Bestandteile (insbesondere die Zuckerkristalle) möglichst fein werden. Anschließend wird die Schokoladenmasse in der sogenannten Conchiermaschine erwärmt und gerieben. Zum Schluss temperiert man die Masse und gießt sie in Formen.

Was steckt hinter den unterschiedlichen Sorten?

Laut dem deutschen Lebensmittelverband essen Erwachsene in Deutschland am liebsten Vollmilch-, Nougat- und Zartbitterschokolade. Die Sorten unterscheiden sich durch die enthaltenen Anteile an Zucker, Kakaobutter, Kakaomasse und Milchpulver. Die Kakaoverordnung sagt:

  • Milchschokolade muss mindestens 25 Prozent Gesamtkakaotrockenmasse enthalten, 14 Prozent Milchtrockenmasse, 2,5 Prozent fettfreie Kakaotrockenmasse und 3,5 Prozent Milchfett.
  • Für Schokolade gilt, dass mindestens 35 Prozent Gesamtkakaotrockenmasse, 18 Prozent Kakaobutter und 14 Prozent fettfreie Kakaotrockenmasse enthalten sein müssen.
  • Weiße Schokolade ist deshalb hell, weil sie kein dunkel färbendes Kakaopulver enthält, sondern nur Kakaobutter. Sie muss mindestens 20 Prozent Kakaobutter und 14 Prozent Milchtrockenmasse enthalten.

Die Bezeichnung Bitter- oder Zartbitterschokolade ist lebensmittelrechtlich nicht festgelegt, in der Kakaoverordnung wird sie zu „Schokolade“ gezählt. In der Regel steht bei Bitterschokolade aber der Kakaoanteil auf der Verpackung: Je höher die Prozentzahl, desto dunkler die Schokolade und desto weniger Zucker enthält sie. Übrigens ist Zartbitterschokolade oft von Haus aus vegan.

Diese Nährwerte hat Schokolade

Wer jeden Tag Schokolade isst, sollte wissen: An Makronährstoffen enthält sie hauptsächlich Kohlenhydrate (Zucker) und Fett. Dennoch stecken auch einige andere Nährstoffe drin.

Die folgende Tabelle gibt einen Überblick (jeweils bezogen auf 100 Gramm Schokolade):

Nährwertvergleich verschiedener Schokoladensorten
Nährwertvergleich verschiedener Schokoladensorten (Quelle: Nährstoffrechner)

Die Nährwerte unterschiedlicher Schokosorten unterscheiden sich teils stark: Während Milch- und weiße Schokolade deutlich mehr Zucker, Vitamin A und Vitamin B2 enthalten, haben 85- und 100%-ige Schokolade deutlich mehr Ballaststoffe und höhere Werte an Eisen, Magnesium und Kalium.

Was passiert, wenn du jeden Tag Schokolade isst?

  • Deine Stimmung steigt: Insbesondere dunkle Schokolade enthält Theobromin, eine Verbindung, welche die Stimmung heben und das Wohlbefinden fördern kann. Außerdem regt Schokolade die Produktion von Endorphinen an, den sogenannten „Glückshormonen“, die das Wohlbefinden steigern.
  • Deine Herzgesundheit könnte gestärkt und dein Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen reduziert werden: Einige Studien deuten darauf hin, dass der Konsum von dunkler Schokolade sich förderlich auf die Blutgefäße und den Blutdruck auswirken kann. Insbesondere den enthaltenen sekundären Pflanzenstoffe (Flavonoide) wird diese Wirkung zugeschrieben.
  • Deine geistige Leistungsfähigkeit bleibt erhalten: Eine Studie aus dem Jahr 2016 zeigte, dass der Konsum von Schokolade bei Menschen über 65 Jahren das Risiko für einen kognitiven Abbau reduzierte.
  • Dein Risiko für chronische Erkrankungen könnte sinken: Dunkle Schokolade enthält sekundäre Pflanzenstoffe. Diese helfen, freie Radikale im Körper zu bekämpfen und verringern dadurch das Risiko für chronische Erkrankungen. Eine Studie aus dem Jahr 2020 weist jedoch darauf hin, dass die wissenschaftlichen Beweise noch unzureichend sind.

Die möglichen Vorteile beziehen sich also hauptsächlich auf dunkle Schokolade mit hohem Kakaoanteil und eher wenig Zucker.

Gesundheitlichen Risiken, wenn du jeden Tag Schokolade isst

Trotz dieser möglichen gesundheitlichen Vorteile gibt es auch klare gesundheitliche Risiken, wenn man täglich Schokolade isst:

  • Du kannst an Gewicht zunehmen: Je nachdem wie viel und welche Schoki du isst, wird sich das auf dein Gewicht auswirken. Denn: Schokolade ist ein hochverarbeitetes Lebensmittel, das einen hohen Energiegehalt hat und viel Zucker und Fett enthält.
  • Dein Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen kann steigen: Wenn du täglich größere Mengen an (Milch-) Schokolade isst und dadurch an Gewicht zunimmst, steigt auch dein Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
  • Dein Hautbild kann sich verschlechtern: Wie eine aktuelle Studie aus dem Jahr 2024 zeigt, beeinflusst der Konsum von Zucker das Hautbild bei Jugendlichen negativ.
  • Dein Geschmackssinn gewöhnt sich an Süßes: Wenn du täglich Milchschokolade isst, wird deine Toleranzgrenze für süße Lebensmittel und dein Verlangen nach Süßem steigern. Eine Studie aus dem Jahr 2022 deutet darauf hin, dass Menschen, die übermäßig viel Schokolade konsumieren, zu einem besorgniserregenden Essverhalten neigten.

Jeden Tag Schokolade? Muss nicht sein

Was passiert, wenn du jeden Tag Schokolade isst, hängt also – neben deinen persönlichn gesundheitlichen Voraussetzungen – von der Sorte und von der Menge ab: Einerseits kann es gesundheitliche Vorteile haben, doch andererseits solltest du die Risiken nicht außer Acht lassen. Am besten greifst du zu dunkler Schokolade: Die enthält weniger Zucker, dafür mehr Ballaststoffe, Eisen, Magnesium, Kalium und Antioxidantien.

Nichtsdestotrotz solltest du Schoki nur in Maßen essen und auf eine ausgewogene Ernährung achten. Wenn du nicht eh schon jeden Tag dunkle Schokolade isst, fang jetzt nicht damit an. Wenn du dir ab und zu ein Stückchen (dunkle) Schokolade gönnst, musst du aber auch nicht damit aufhören.

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