Ob im Curry oder als Hackfleischersatz – Räuchertofu ist vielseitig und beliebt. Aber sind die Tofus im Handel auch frei von Schadstoffen und können geschmacklich überzeugen? Öko-Test kürt im aktuellen Test viele Testsieger. Auch Naturtofus konnten das Verbraucherschutzmagazin zuletzt überzeugen.
Welcher ist der beste Tofu? Über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten – über Schadstoffe in Lebensmitteln nicht. Öko-Test ließ Räuchertofu im Test auf beide Komponenten prüfen und hat nur sehr wenig auszusetzen.
Räuchertofu bei Öko-Test: Sind alle frei von Schadstoffen?
Insgesamt 19 Räuchertofus ließ Öko-Test im Labor testen, bis auf eine Ausnahme sind alles Bio-Produkte. Drei Tofus sind ungekühlt haltbar, die anderen stammen aus dem Kühlregal. Sensorik-Expert:innen verkosteten und prüften die Produkte auf Geschmack, Geruch, Aussehen und Konsistenz. Die Räuchertofus wurden zudem auf Schadstoffe wie Schwermetalle, Keime und polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) sowie auf den Salzgehalt geprüft.
Das Räuchern von Lebensmitteln hat nicht den besten Ruf, da es krebserregende Schadstoffe hinterlassen kann. Beim Räuchertofu im Test ist das allerdings nicht der Fall: Alle Produkte halten etwa die Grenzwerte für polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK), die oft in geräucherten Lebensmitteln zu finden sind, ein. Auch sonst bestehen alle Tofus die Schadstoffprüfung einwandfrei.
Räuchertofu: die besten Tofus bei Öko-Test
Das schlägt sich in der Bewertungstabelle nieder: 14 von 19 Räuchertofus schneiden mit der Bestnote „sehr gut“ ab. Vier weitere sind „gut“ und die schlechteste Note im Test lautet „befriedigend“.
In Sachen Geschmack gibt es leichte Unterschiede, einige Räuchertofus enthalten deutliche Rauchnoten, andere wiederum nur ein leichtes Raucharoma. Auch salzige oder leicht bittere Noten schmeckten die Expert:innen vereinzelt heraus. Bis auf den Bio-Räuchertofu von Müller Drogeriemarkt (Gesamtnote: „befriedigend“) bestanden alle Tofus den Sensoriktest allerdings „gut“ oder sogar „sehr gut“.
Zu den „sehr guten“ Testsiegern zählen unter anderem folgende Produkte:
- Alnatura Räuchertofu, 1,69 Euro/175 Gramm, mit deutlicher Rauchnote im Geschmack
- Berief Bio-Tofu geräuchert, 1,50 Euro/175 Gramm, rauchiger und salziger Geschmack
- Dennree Tofu mild geräuchert, 1,25 Euro/175 Gramm, leichte Rauchnote und leicht salzig
- Dm Bio Tofu geräuchert, 1,36 Euro/175 Gramm, hat nur eine ganz leichte Rauchnote
- Rossmann Ener Bio Tofu geräuchert, 1,39 Euro/175 Gramm, der charakteristische Geschmack ist nur ganz leicht vorhanden
- My Vay Bio Tofu geräuchert von Aldi, 1,10 Euro/175 Gramm, mit Rauchnote und salzig
- Edeka Bio My Veggie Tofu geräuchert 1,10 Euro/175 Gramm, rauchig und leicht salzig
- Rewe Bio + vegan Räucher-Tofu, 1,10 Euro/175 Gramm, leicht rauchig und leicht salzig
Öko-Test: Taifun-Tofu ist zu salzig
Nur „gut“ schneiden dagegen die beiden Bio-Räuchertofus von Taifun ab. Öko-Test kritisiert, dass der Hersteller den Tofus zu viel Salz zusetzt. Mit einem der Tofus hätte ein erwachsener Mensch laut den Verbraucherschützer:innen bereits mehr als die Hälfte der von der WHO empfohlenen maximalen Salz-Tagesdosis aufgenommen.
Woher kommt das Soja für den Tofu?
Öko-Test und auch wir bei Utopia können Tofu als veganen Fleischersatz absolut empfehlen. Ein häufiges Vorurteil gegen Tofu und andere Sojaprodukte ist die Herkunft der Sojabohnen. Sehr viel Soja wird in Südamerika angebaut – was oft die Abholzung der dortigen Regenwälder nach sich zieht.
Doch dabei ist wichtig: Das Soja aus dem Regenwald wird in aller Regel nicht zu Tofu und anderen veganen Lebensmitteln verarbeitet, sondern zu Tierfuttermittel – und trägt damit zur Ernährung mit tierischen und nicht mit pflanzlichen Produkten bei.
Die ökologisch angebauten Sojabohnen für die Räuchertofus im Test stammen aus Deutschland, Österreich und weiteren EU-Staaten. Beim einzigen Nicht-Bio-Tofu wird Soja aus Kanada verwendet.
Alle Details und Testergebnisse kannst du in der Ausgabe 01/2025 von Öko-Test oder online auf ökotest.de nachlesen.
Naturtofu im Test: Das sind die besten Bio-Tofus
Wenn beim Räuchertofu alles in bester Ordnung ist, stimmen Qualität und Geschmack dann auch bei naturbelassenem Tofu aus dem Handel? Öko-Test hat Naturtofus zuletzt 2022 geprüft – die Testergebnisse können sich ebenfalls sehen lassen.
In den 22 Naturtofus im Test fand das von Öko-Test beauftragte Labor 2022 weder Pestizidrückstände noch gentechnisch veränderte Organismen, Schimmelpilzgifte oder Mineralölbestandteile. Und in puncto Zusatzstoffe und Aromen? Ebenfalls Fehlanzeige.
Alle Tofus im Test trugen ein Bio-Siegel, was wir für Lebensmittel generell empfehlen. Beim Bio-Anbau sind beispielsweise synthetische Düngemittel und chemisch-synthetische Pestizide verboten. Folgende Tofus haben von Öko-Test 2022 eine „sehr gute“ Gesamtnote erhalten und zählten damit zu den insgesamt 18 Testsiegern im Tofu-Test:
- Berief Bio Tofu Natur
- Bio Bio Tofu (Netto Markendiscount)
- Dennree Tofu Natur
- Dm Bio Tofu Natur
- Edeka Bio My Veggie Tofu Classic
- Ener Bio Tofu Natur (Rossmann)
- Lord of Tofu Natural Tofu, fermented by Kombucha
- Nagel Nigari Tofu Natur
- Rewe Bio vegan Tofu Natur, Naturland
- Taifun Tofu Natur
- Vantastic Foods Bio Tofu Natur
- Vemondo Bio Tofu Natur (Lidl)
Tofu im Öko-Test: Woher stammen die Sojabohnen?
Öko-Test wollte aber nicht nur wissen, was im Tofu steckt, sondern auch woher die Sojabohnen für den Tofu stammen. Auch hier die schöne Nachricht: Die Sojabohnen werden in Deutschland und Österreich angebaut, für einen Naturtofu auch in Italien. Die Transportwege hier sind also recht kurz und der Mythos, dass für Tofu Regenwald abgeholzt werde, stimmt auch hier nicht.
Bio-Tofu von Aldi: Kritik an hohem Aluminiumgehalt
Doch ganz ohne Kritik kam der Naturfofu-Test nicht aus. Der „Mein Veggie Tag Veganer Bio Tofu Natur“ von Aldi schnitt mit am schlechtesten ab und kam nicht über das Gesamturteil „befriedigend“ hinaus. Der Grund für das schlechteste Ergebnis im Test: Der Aluminiumgehalt ist laut Öko-Test zu hoch. Aluminium kann in Tofu stecken, da die Sojapflanzen das natürlicherweise im Boden vorkommende Metall aufnehmen.
Die von der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) vorgegebene Menge Aluminium, die unser Körper pro Woche verarbeiten kann, wäre laut Öko-Test mehr als zur Hälfte erreicht, wenn eine 60 Kilo schwere Person täglich 200 Gramm von dem Aldi-Tofu isst. Für die Verbraucherschützer:innen ein Grund, das Produkt im Test abzuwerten. Aluminium gilt als neurotoxisch und kann die Entwicklung von Kindern im Mutterleib beeinträchtigen.
Die gesamten Testergebnisse kannst du im Öko-Test Spezial Vegetarisch und Vegan 2022 oder auf oekotest.de nachlesen.
Test-Fazit: Tofu darf öfter auf den Teller!
Auch wenn es 2022 für den Aldi-Tofu und ein anderes Produkt vereinzelt Kritik gab, freuen uns die insgesamt richtig guten Testergebnisse des damaligen und aktuellen Tofu-Tests. Sie zeigen, dass Tofu ein gesundes Lebensmittel ist, das mit viel Eiweiß, Eisen, B-Vitaminen und mehrfach gesättigten Fettsäuren punktet – und deshalb öfter auf unserem Teller landen sollte. Denn für Tofu wird weder Regenwald abgeholzt, noch leiden dafür Tiere.
Auch bei Stiftung Warentest konnte Tofu im Test überzeugen.
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