Wetell greift die Mobilfunkbranche mit nachhaltigen und fairen Handytarifen an. Das Angebot geht weit über das hinaus, was sich Kund:innen sonst oft auf dem Mobilfunkmarkt gefallen lassen müssen. Doch wie „grün“ sind die Tarife wirklich?
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Wetell unterscheidet sich deutlich von der Konkurrenz am Markt der Anbieter für Handytarife: Mit seiner öko-sozialen Ausrichtung ist das Unternehmen bisher noch recht allein auf weiter Flur.
Wetell: Mehr Transparenz, Nachhaltigkeit und Fairness
Als Crowd-Investment-Startup begonnen, konnte sich Wetell seit dem Marktgang im Juli 2020 mittlerweile auf dem Markt etablieren. Das ist besonders erfreulich, da die drei Gründer:innen und ihr Team seit 2018 einige Hürden überwinden mussten. Die Details dazu findest du bei Bedarf auf der Wetell-Webseite. Zwischenzeitlich war nämlich keineswegs absehbar, ob der Versuch gelingen würde, einen neuen Nachhaltigkeitsstandard in der Mobilfunkbranche zu etablieren.
Die Ziele, die sich das Freiburger Start-up für sein Telefonie-Angebot vorgenommen hatte, klingen immer noch ausgesprochen ambitioniert: strengstmöglicher Datenschutz, 100 Prozent erneuerbare Energien, ein Maximum an Fairness und Transparenz sowie generell ein nachhaltiges, gemeinwohlorientiertes Wirtschaften. Das sind allesamt Werte, mit denen die Mobilfunkbranche in den letzten Jahrzehnten keineswegs glänzen konnte, die eigentlich gar nicht vorstellbar erschienen, wenn man an Telefónica, Vodafone, Telekom und Konsorten denkt.
Welches Netz nutzt Wetell?
Als kleines Unternehmen kann Wetell keine eigene Mobilfunkinfrastruktur mitbringen und ist deshalb darauf angewiesen, auf absehbare Zeit mit einem (größeren) Partner zusammenzuarbeiten, der bereits einen Netzzugang besitzt. Daher nutzt Wetell das Mobilfunknetz von Vodafone und bietet nach eigenen Angaben eine zuverlässige „D-Netz-Qualität“.
Wenn du prüfen möchtest, ob du mit Wetell bei dir einen guten Handyempfang erwarten kannst, hilft dir daher die Netzabdeckungskarte von Vodafone weiter.
Die Tarife im Detail
Aktuell bietet Wetell folgende Handytarife für Privatkund:innen an (Preise pro Monat):
- Tarif Ultrakurz: 15 Euro – 2 GB Daten LTE; 100 Freiminuten, danach 19 Cent/min; 9 Cent/SMS
- Tarif Mittelwelle: 20 Euro – 15 GB Daten LTE; Allnet-Flat
- Tarif Superfunk: 25 Euro – 25 GB Daten LTE; Allnet-Flat
- Tarif Megafon: 30 Euro – 30 GB Daten LTE; Allnet-Flat
- Tarif Überschall: 45 Euro – 40 GB Daten 5G; Allnet-Flat
Dazu kommt eine, vergleichbar moderate einmalige Einrichtungsgebühr von 10 Euro. Alle Tarife sind standardmäßig monatlich kündbar. Eine absolute Besonderheit in der Mobilfunkbranche ist außerdem der in 2022 von Wetell eingeführte „Fairstärker„. Damit will der Anbieter auch Menschen mit niedrigeren Einkommen seine nachhaltigen Handytarife ermöglichen.
Das Prinzip ist einfach: Wer weniger Geld hat, kann bis zu 5 Euro weniger pro Monat für seinen Tarif bezahlen. Ausgeglichen wird das Ganze über finanzstärkere Kund:innen, die freiwillig mit bis zu 5 Euro mehr pro Monat unterstützen. Für beide Optionen sind keine Nachweise notwendig, Wetell appelliert hierbei also ausschließlich an die Fairness der Kund:innen untereinander.
Im November 2022 hat der Mobilfunkanbieter die Einführung von eSIMs für seine Privatkund:innen-Tarife angekündigt. Damit sollen sie künftig auch mit Smartwatches wie der Apple Watch oder anderen mobilen Endgeräten nutzbar werden, die keine physische SIM-Karte nutzen.
>> Direkt zur Tarifübersicht bei Wetell
Tarife im Preisvergleich: Günstiger als O2?
Sind die Wetell-Tarife teuer? Im Vergleich mit aktuellen Tarifen von O2 (Stand Januar 2023) liegt Wetell bei den monatlichen Gebühren gleichauf. Wer wenig Geld hat und die bereits erwähnte Fairstärker-Option von Wetell nutzt, kommt sogar günstiger weg:
Wetell Mittelwelle vs O2 Mobile S Boost Flex:
- Wetell Mittelwelle: 15 GB LTE, 20 Euro/Monat (monatlich kündbar)
- O2 Mobile S Boost Flex: 8 GB LTE, ca. 28 EUR/Monat (monatlich kündbar, monatl. Datenvolumen wächst jedes Jahr um 5 GB)
Wetell Megafon vs O2 Mobile M Flex:
- Tarif Superfunk: 25 GB LTE, 25 EUR/Monat (monatlich kündbar)
- O2 Mobile M Flex: 25 GB LTE, ca. 33 EUR/Monat (monatlich kündbar, monatl. Datenvolumen wächst jedes Jahr um 5 GB)
Bei Wetell bekommt man zusätzlich sogar mehr Datenvolumen zum selben Preis: Und auch der Anschlusspreis liegt bei den genannten O2-Tarifen mit ca. 40 Euro deutlich höher. Hier verlangt Wetell dagegen nur 10 Euro Einrichtungsgebühr. Zusätzlich hat man es bei O2 mit einem verbraucher:innenfeindlichen Fußnotengewirr zu tun, was bei Wetell deutlich transparenter und einfacher gelöst ist.
Dennoch: Es gibt günstigere Handytarife als von Wetell am Markt. Dafür haben Aldi Talk, Smartmobil & Co. aber – genau wie O2 – keinerlei ökofaire Leistungen im Gepäck. Mit der Möglichkeit, per Fairstärker-Option bei Wetell bis zu 5 Euro monatlich weniger zu bezahlen, schmilzt der reine Preisvorteil der Discount-Anbieter außerdem noch weiter dahin. Und Verbraucher:innen müssen bei Günstiganbietern besonders vorsichtig sein, in versteckte Kostenfallen zu laufen: Eine Gefahr, von der bei Wetell – die eine transparente Preispolitik pflegen – bislang nichts zu spüren ist.
Wetell verspricht volle Öko-Fairness
Bei anderen Anbietern ebenfalls undenkbar: Auf der Website legt das Telefonie-Unternehmen ausführlich dar, was Kund:innen für ihr Geld – neben einem stabilem Netz – alles von Wetell erwarten dürfen. Hier einige Stichpunkte:
- Um den eigenen CO2-Ausstoß auf Null zu drücken, hat Wetell gemeinsam mit Partnern Photovoltaik-Anlagen in Deutschland gebaut. Nicht vermeidbare Emmissionen kompensiert das Unternehmen mit der Partnerfirma Carbonfuture.
- Zusammenarbeit bevorzugt mit Partnerunternehmen und Dienstleistern, die ebenfalls nachhaltig und fair agieren
- Gesellschaftspolitisches Engagement z.B. bei Fridays for Future oder Entrepreneurs for Future
- Ökologische Unternehmensführung: Büro und Server mit Ökostrom, nachhaltiges Büromaterial, Reisen nur per Zug u.a.
- Umfassender Datenschutz: Keine Analyse personenbezogener Daten; Stammdaten und Telefonieverhalten werden nicht verknüpft; frühestmögliche Löschung personenbezogener Daten; verschlüsselte Datenspeicherung in Deutschland; kein Datenverkauf; keine Werbung u.a.
- Zertifiziertes Gemeinwohlorientiertes Unternehmen
Mehr Informationen zu den mittel- und langfristigen Zielen von Wetell findest du auf der Website, Dort ist auch anschaulich dargestellt, wie viel Prozent der selbstgesteckten Ziele das Start-up nach eigener Einschätzung schon erreicht hat. Und wer dann noch Fragen hat, der findet auf der Website auch eine gut verständliche, ausführliche FAQ-Liste.
Wetell-Alternativen: Weitere grüne Mobilfunkanbieter
Leider ist der Mobilfunkmarkt im Bereich der nachhaltigen Anbieter derzeit noch recht dünn besiedelt. Welche Alternativen zu Wetell aktuell auf dem Markt sind, kannst du in diesem Artikel nachlesen:
Das wichtigste in Kürze: Ein vergleichbares Angebot wie bei Wetell bekommst du hierzulande bislang nur von Goood. Dieser B-Corp-zertifizierte Telefonanbieter mit Sitz in München lockt seit 2016 mit der Möglichkeit, 10 Prozent der Grundgebühr automatisch an einen guten Zweck zu spenden. Auch dort werden Transparenz und Klimaschutz großgeschrieben – auch wenn Goood in der Kommunikation bislang stärker auf den Spendenaspekt setzt als auf das eigene Nachhaltigkeitskonzept.
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