Wird man trotz Sonnencreme braun?

Es ist ein gängiger Mythos, dass man mit Sonnencreme nicht braun wird. Aber stimmt das wirklich? Dazu schauen wir uns die Funktion von Sonnencremes genauer an.

Gebräunte Haut ist für viele aufgrund gängiger Schönheitsideale erstrebenswert – fatalerweise, denn eine gesunde Bräune gibt es nicht. Trotzdem legen sich viele mit heller Haut oft ohne ausreichenden Schutz in die Sonne für den begehrten sonnengeküssten Teint. Denn das Gerücht, dass du mit Sonnencreme nicht braun werden kannst, hält sich hartnäckig. 

Auch mit Sonnencreme wirst du braun

Der Dermatologe Christian Merkel widerlegt in der Süddeutschen Zeitung das Gerücht, dass man mit Sonnencreme nicht braun werden kann. Du kannst trotz Sonnencreme braun werden, allerdings dauert es laut dem Experten ein wenig länger. Egal ob mit oder ohne Sonnencreme: Setzt du dich der UV-Strahlung der Sonne aus, beginnen deine Pigmentzellen Melanin zu bilden. Melanin ist ein natürlich vorkommendes Farbpigment, das nicht nur für die Bräunung der Haut sorgt, sondern auch dazu beiträgt, sie vor den schädlichen Auswirkungen der UV-Strahlen zu schützen. 

Auch mit Sonnenschutz bildet sich Melanin. Der Grund ist, dass Sonnencreme als Filter wirkt und nicht als „Sunblocker“: Egal, wie hoch der Lichtschutzfaktor einer Sonnencreme ist, sie kann die Haut nicht hundertprozentig vor Sonnenstrahlung schützen. 

Es ist übrigens auch egal, ob du dich mit Lichtschutzfaktor 30 oder 50 einschmierst: Brauner wirst du so oder so. Denn sogar Cremes mit LSF 50+ können nicht die gesamte Strahlung blockieren. Laut der Helmholtz-Gesellschaft lassen sie immer noch zwei Prozent der UV-Strahlung an die Haut, also ein Fünfzigstel. Trotzdem wird ein Sonnenschutz mit ausreichend hohem LSF-Faktor empfohlen, um die Gefahr eines Sonnenbrands zu reduzieren. Denn sie verlängert deine Eigenschutzzeit.

Nicht nur mit Sonnencreme wirst du braun, sondern auch, wenn du dich im Schatten aufhältst. Wie Dermatologe Merkel erklärt, kann dir auch ein Sonnenbrand im Schatten drohen. Das liegt daran, dass schädliche UV-Strahlen von der Umgebung reflektiert werden oder Sonnenschirme zum Beispiel nur einen Teil der Strahlung blocken. Es ist also empfehlenswert, dich auch im Schatten einzucremen.

Sonnenschutz: Was du beachten solltest

Auch wenn du dich mit Sonnencreme einschmierst, kannst du also braun werden. Trotzdem solltest du das nicht als Freifahrtschein betrachten, dich eingecremt stundenlang zum Bräunen in die Mittagssonne zu legen. Denn Sonnencreme ist kein hundertprozentiger Schutz und auch nur eine von vielen Maßnahmen, die notwendig sind, um dich vor vorzeitiger Hautalterung, Sonnenbrand und dadurch erhöhtem Hautkrebsrisiko zu schützen.

Folgendes gibt es zu beachten, wenn du dich in der Sonne aufhältst:

• Wie das Bundesamt für Strahlenschutz schreibt, solltest du direkte Sonne meiden und dich mit Textilien und Kopfbedeckungen vor der Sonne schützen. Eine Kopfbedeckung schützt auch deine Haare vor der Sonne.
• Benutze Sonnencremes ohne bedenkliche Inhaltsstoffe. Diese können nicht nur deiner Gesundheit schaden, sondern auch der Umwelt, wenn du im Meer oder See badest. Als besonders schädlich gilt Octocrylen. Wirf mal einen Blick in unsere Sonnencreme-Bestenliste.
• Vergiss nicht, dich regelmäßig einzucremen, um einen Sonnenbrand vorzubeugen.

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