Ist WLAN-Strahlung eigentlich gefährlich? Hier erfährst du, was es damit auf sich hat, was die Wissenschaft zur WLAN-Strahlung sagt und wie du sie reduzieren kannst.
WLAN: Wie stark ist die Strahlung?
WLAN (Wireless LAN) wurde ursprünglich entwickelt, um PCs kabellos miteinander zu verbinden. Heute ermöglicht es vielen Menschen, über ihre Laptops und andere Geräte auf das Internet zuzugreifen. In Gebäuden sind WLAN-Reichweiten bis zu 100 Metern, im Freien sogar bis zu 300 Metern möglich.
Je nach Frequenzbereich transportieren WLAN-Verbindungen zwischen 100 Milliwatt und einem Watt Energie, das ist ihre Strahlungsleistung. Die Strahlungsleistung ist ein Wert, der misst, wie stark ein (meist elektronisches) Gerät in seine Umgebung abstrahlt. Je weiter du von der Strahlungsquelle entfernt bist, desto schwächer ist die Strahlung. Das gilt auch für die Belastung. Zum Vergleich: Eine durchschnittliche Energiesparlampe nimmt zwischen fünf und 25 Watt auf. Bei Glühbirnen sind es noch mehr, nämlich zwischen 15 und 300 Watt.
WLAN-Strahlung: Bestehen gesundheitlichen Risiken?
Es existieren viele Mythen über WLAN-Stahlung: Von Krebs bis Alzheimer sollen sie (mit-)verantwortlich für eine breite Palette von Erkrankungen sein.
Die meisten Befürchtungen sind jedoch unbegründet. Zum einen überschreiten Elektrogeräte mit WLAN-Empfang nicht die gesetzlichen Grenzwerte: Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) bezieht sich auf die Spezifische Absorptionsrate (SAR), welche angibt, wie viel Strahlungsleistung menschliches Gewebe absorbiert. Laut den Behörden gelten 0,08 Watt pro Kilogramm Körpergewicht als unbedenklich.
Dieser Wert ist etwas geringer als die maximale Strahlungsleistung von WLAN. Von WLAN wird aber nur selten der ganze Körper bestrahlt – im Abstand von einem Meter sinken die Belastungswerte bereits um 80 Prozent. Oftmals sind nur bestimmte Körperteile direkt betroffen: zum Beispiel deine Beine, wenn du deinen Laptop auf dem Schoß trägst. Bei so nahem Körperkontakt gelten andere Grenzwerte: Das BfS erlaubt hier 2 Watt pro Kilogramm.
Diese Werte werden praktisch nicht überschritten. Ein auf dem Schreibtisch platzierter Laptop strahlt mit etwa 0,1 bis 0,2 Watt pro Kilogramm. Nur bei besonders ungünstigen Konstellationen (etwa Laptop auf dem Schoß und WLAN-Router nahe am Oberschenkel) können Strahlungen im Grenzbereich entstehen.
Es gibt vereinzelte Studien, die eine schädliche Wirkung von WLAN nachgewiesen haben. Beispielsweise wurden Ratten und Mäuse täglich ein bis zwei Stunden elektromagnetischen Feldern ausgesetzt, was negative Auswirkungen auf deren Lebern hatte. Ob diese Ergebnisse auf Risiken für den Menschen hindeuten, lässt sich nicht eindeutig sagen.
Jedoch sorgt WLAN-Strahlung für Elektrosmog. Dies ist ein umgangssprachliches Wort für elektromagnetische Strahlenbelastung, die durch die Vielzahl elektronischer Geräte verursacht wird. Die Strahlung kann z.B. negative Auswirkungen auf die Konzentrationsfähigkeit haben oder für Kopfschmerzen und Verspannungen sorgen. Der Verein Diagnose:Funk hat Studienergebnisse in einem Report zusammengefasst.
Was kannst du selbst tun?
Auch wenn WLAN-Strahlung nicht nachweislich Erkrankungen hervorruft, solltest du dich trotzdem nicht unnötig mit Strahlen belasten. Zudem gibt es keine wissenschaftlich belastbaren Langzeitstudien darüber, ob WLAN-Strahlung nicht doch gefährlich ist. Folgendes kannst du unternehmen:
- Halte die vom Hersteller empfohlenen Mindestabstände ein oder erhöhe den Abstand sogar.
- Versuche, die WLAN-Router möglichst weit entfernt von Plätzen zu platzieren, an denen du dich lange Zeit aufhältst – zum Beispiel dein Bett, Schreibtisch oder Ähnliches.
- Verzichte, wenn möglich, auf WLAN und greife auf Kabelverbindungen zurück.
- Mit einer Zeitschaltuhr oder über die Routereinstellungen kannst du das WLAN ausschalten, wenn du es nicht benötigst – beispielsweise nachts.
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