Wovon Blattläuse angezogen werden: Vermeide diese 5 Faktoren

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Foto: CC0 / Pixabay / francok35

Blattläuse kommen nicht aus dem Nichts. Ihr Erscheinen lässt sich in der Regel auf spezifische Ursachen zurückführen, die du gezielt beheben kannst. Dieser Artikel zeigt, welche Faktoren Blattläuse besonders anziehen – und wie du sie vermeidest.

Blattläuse sind lästig, keine Frage. Aber wer sie wirklich loswerden will, muss verstehen, was sie überhaupt anzieht. Statt sofort Pestizide einzusetzen oder Hausmittel zu mischen, lohnt sich der Blick auf die Ursachen. Denn viele Gartenprobleme sind auf falsche Pflege, ungünstige Standorte oder schlechte Pflanzkombinationen zurückzuführen. 

Monokulturen: Ein Paradies für Blattläuse

Blattläuse lieben gleichförmige Pflanzungen. Wer auf engem Raum nur eine Pflanzenart anbaut, schafft ideale Bedingungen für Massenvermehrung. Das liegt vor allem daran, dass natürliche Feinde – wie Marienkäfer oder Florfliegen – in solchen Gärten kaum Lebensraum finden. Zudem breiten sich Schädlinge bei Monokulturen blitzschnell aus. Gibt es keinen Widerstand durch Vielfalt, haben Blattläuse freie Bahn.

Vermeide deshalb:

  • große Flächen mit nur einer Pflanzenart (z. B. nur Rosen oder nur Tomaten)
  • das Anlegen von Beeten ohne Mischkultur oder blühende Begleitpflanzen
  • das Entfernen von „Unkraut“, das Fressfeinden als Habitat dient

Besser:

  • Vermische verschiedene Arten und Sorten.
  • Pflanze Kräuter wie Lavendel oder Ringelblumen, sowie Zwiebeln und Knoblauch als Schutzpflanzen vor Blattläusen.
  • Schaffe nützlingsfreundliche Zonen mit Wildblumen oder Hecken.

Überzüchtete Pflanzen: Ein Magnet für Blattläuse

Viele Rosenarten sind stark überzüchtet und damit anfällig für Blattläuse.
Viele Rosenarten sind stark überzüchtet und damit anfällig für Blattläuse. (Foto: CC0 / Pixabay / Couleur)

Nicht alle Pflanzen sind gleich robust. Zartlaubige oder stark gezüchtete Sorten ohne natürliche Abwehrstoffe ziehen Blattläuse geradezu an. Das gilt besonders für viele überzüchtete Zierpflanzen, wie einige Rosenarten. Wer solche Pflanzen kultiviert, sollte sich bewusst sein: Sie brauchen mehr Aufmerksamkeit und sind anfälliger für Befall.

Tipp:

  • Bevor du eine Pflanze kaufst, informiere dich über ihre Widerstandsfähigkeit.
  • Setze auf robuste, möglichst alte oder samenfeste Sorten – diese sind oft weniger anfällig.
  • Beobachte neue Pflanzen besonders in den ersten Wochen nach dem Einpflanzen.

Zu viel Dünger: Schnellerer Wuchs, aber schwächere Pflanzen

Viele Hobbygärtner:innen meinen es gut und greifen regelmäßig zum Dünger. Besonders stickstoffhaltige Dünger lassen Pflanzen schnell wachsen, aber auch anfälliger werden. Das frische, weiche Gewebe der neuen Triebe bietet Blattläusen ideale Bedingungen: leicht anzustechen, nährstoffreich und kaum geschützt. Zudem verändert Überdüngung das Bodenleben und schwächt das natürliche Gleichgewicht.

Vermeide deshalb:

  • häufige Düngergaben ohne vorherige Bodenanalyse
  • synthetische Volldünger mit hohem Stickstoffanteil

Setze stattdessen auf:

Falscher Standort und Pflege: Ursachen für Blattläuse

Durch falsche Pflegemaßnahmen schwächst du deine Pflanzen und machst sie anfälliger für Blattläuse.
Durch falsche Pflegemaßnahmen schwächst du deine Pflanzen und machst sie anfälliger für Blattläuse. (Foto: CC0 / Pixabay / Hans)

Blattläuse befallen bevorzugt geschwächte Pflanzen. Stehen deine Pflanzen am falschen Ort – zu schattig, zu feucht, zu windig oder auf verdichtetem Boden – können sie keine stabile Abwehr aufbauen. Auch falsches Gießen, Rückschnitt zur falschen Zeit oder unregelmäßige Pflege belasten die Pflanze zusätzlich.

Achte deshalb darauf:

  • die Standortbedingungen vor dem Pflanzen zu prüfen (insbesondere Sonne, Boden, Windschutz),
  • Pflanzen regelmäßig, aber gezielt zu gießen – lieber selten, dafür durchdringend,
  • den Rückschnitt zur passenden Jahreszeit vorzunehmen (idealerweise im Spätwinter oder nach der Blüte),
  • den Boden regelmäßig zu lockern und mit Mulch zu schützen.

Mehr Blattläuse durch Pestizide?

Es klingt paradox: Wer gegen Schädlinge spritzt, schadet oft den Nützlingen mehr. Viele Pestizide – auch biologische – töten wahllos. Marienkäferlarven, Florfliegen, Schwebfliegen oder Ohrwürmer verschwinden, während sich Blattläuse dank ihrer kurzen Generationszeit rasch erholen. Ein Teufelskreis entsteht: Je mehr du bekämpfst, desto mehr musst du bekämpfen.

Deshalb gilt:

  • Vermeide Insektizide, auch „natürliche“ oder „biologische“. 
  • Lasse Fressfeinden Zeit und Raum – sie brauchen etwas länger, wirken aber nachhaltiger.
  • Fördere Nützlinge durch Insektenhotels, Hecken und wilde Ecken im Garten. 
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