Wwoofing bedeutet: Unentgeltlich auf Öko-Farmen zu arbeiten und dafür mit Kost, Unterkunft und spannenden Einblicken entlohnt werden. Wir verraten dir, was du über Wwoofing wissen musst.
Wwoofing wurde 1971 von der ehemaligen britischen Sekretärin Sue Coppard ins Leben gerufen, die einen Ausgleich zu ihrem Bürojob in London suchte und an den Wochenende auf einer Farm mithalf. WWOOF stand damals für „Working Weekends on Organic Farms“.
Weil Wwoofing inzwischen auch international so beliebt ist und viele Reisende deutlich länger als nur ein Wochenende auf den Höfen verbringen, wurde der Name in „World-Wide Opportunities on Organic Farms“ umbenannt. Mittlerweile gibt es über 40 nationale Wwoofing-Organisationen, darunter auch Deutschland. Viele sogenannte Wwoofer:innen nutzen dieses Angebot, um auf günstige Weise zu reisen und fremde Länder, Kulturen und Sitten zu erleben.
Bei Wwoofing können freiwillige Helfer:innen für Kost und Logis auf Öko-Farmen mithelfen. Geld gibt es keines, dafür aber jede Menge Erfahrungen, Austausch und ein Leben in der Natur. Mittlerweile gibt es Wwoof-Organisationen auf der ganzen Welt. Spitzenreiter mit den größten Wwoof-Gemeinden sind Australien, Amerika, Neuseeland, Kanada und Frankreich. Auch in Deutschland gibt es mittlerweile rund 500 Höfe, auf denen du mithelfen kannst.
Das erwartet dich beim Wwoofing auf der Öko-Farm
Der große Vorteil von Wwoofing ist nicht nur das günstige Reisen. Du bist Teil einer familiären Gemeinschaft, die sich der ökologischen Landwirtschaft mit fairen Arbeits- und Lebensbedingungen verschrieben hat.
Wwoofing ist mehr als ein Arbeitsverhältnis wie etwa das zwischen den klassischen Saisonarbeiter:innen und den Großbäuer:innen. Im besten Fall entsteht ein freundschaftliches Verhältnis, das vielleicht ein Leben lang anhält. Auch kannst du andere Wwoofer:innen kennenlernen, wenn die Farm mehrere Helfer:innen gleichzeitig aufnimmt.
Was erwartet dich noch?
- Arbeitszeit: Wwoofer:innern arbeiten meistens 25 Stunden pro Woche. Der genaue Zeitplan wird vorab vereinbart, um beiden Seiten gerecht zu werden.
- Bezahlung: Für ihre tatkräftige Unterstützung bekommen sie kostenlose Verpflegung, eine Unterkunft und einen guten Einblick in den Tagesablauf auf Öko-Farmen. Geld gibt es nicht.
- Unterkunft: Die Unterkünfte können stark variieren. Laut Erfahrungsberichten gab es schon alles: vom hübschen Gästezimmer über Heuböden sowie Wohnwägen bis hin zum Zelt. Böse Überraschungen sollte es allerdings keine geben, da man sich im Vorfeld ausführlich über Gastgeber:innen und anfallende Arbeiten in länderspezifischen Wwoof-Büchern und auf der Homepage informieren kann.
- Aufgaben: Die Aufgaben sind sehr unterschiedlich – was eben auf einem landwirtschaftlichen Betrieb gerade so anfällt. Unter Absprache werden Kühe gemolken, Ställe ausgemistet und bei der Gemüse-Ernte geholfen.
- Erfahrung: Durch Wwoofing erlebst du nicht nur Land und Leute, sondern lernst auch noch viel über ökologische Landwirtschaft, nachhaltige Lebensweisen und Gartenarbeit.
- Aufenthaltsdauer: Da die Arbeit am Hof eine Einschulung benötigt, sind zwei Tage meist das Minimum. Eine Woche hingegen ist ideal, alles, was darüber hinaus geht, wird gerne gesehen. Allerdings gibt es mittlerweile auch Farmen, die Helfer:innen für nur einen Tag suchen. Ideal also, wenn du auf der Durchreise bist.
Wie kann ich beim Woofing mitmachen?
Anders als bei betreuter Freiwilligenarbeit und Farmaufenthalten muss man beim Wwoofing den Aufenthalt selbst organisieren.
Auf der internationalen Homepage der Organisation kann man aus über 12000 Öko-Farmen in mehr als 130 Ländern auf fünf Kontinenten wählen. Zu einem Großteil der Farmen gibt es neben Bewertungen anderer Wwoofer:innen einen Steckbrief mit Fotos und wichtigen Informationen wie:
- Hofbeschreibung
- Viehbestand
- Unterbringung
- Aufgabenbereiche
- maximale Wwoofer:innen-Zahl
- gesprochene Sprachen
- Aufnahmezeitraum und -dauer
Wer sich für eine Farm entschieden hat, muss die Familie oder den Betreiber selbst kontaktieren. Für einige Länder, wie zum Beispiel Bangladesch und China, gibt es Hinweise, die für einen sicheren Aufenthalt sorgen sollen und Informationen zu den benötigten Visa. Wem das zu riskant oder zu viel Aufwand ist, der findet in Deutschland, den Nachbarländern und anderen EU-Ländern viele interessante Wwoof-Farmen.
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Überarbeitet von Lea Hermann
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