Die Rote Liste gefährdeter Arten wurde wieder aktualisiert – mehrere tausend Tier- und Pflanzenarten sind vom Aussterben bedroht. Drei neue Reptilienarten gelten nun als ausgestorben, zum ersten Mal ist auch „Harry Potters“ Schneeeule auf der Liste.
Entwaldung, Fischerei, Exzessive Landwirtschaft, Klimawandel – die Tier- und Pflanzenwelt steht vor großen Herausforderungen. Das macht sich auch in der Artenvielfalt bemerkbar: Laut der aktualisierten „Roten Liste“ sind aktuell gut 25.000 Arten gefährdet – 5583 davon vom Aussterben bedroht.
Wahrscheinlich sind es sogar noch mehr: Die Experten haben für die Liste nämlich nur rund 91.500 Arten um die Lupe genommen – also nur einen Bruchteil der schätzungsweise zehn Millionen Tier- und Pflanzenarten auf unserem Planeten.
Rote Liste: Gefährdete Delfine und Wale
Die „Rote Liste gefährdeter Arten“ wird von der Weltnaturschutzunion (IUCN) herausgegeben. Besonders tragisch an der aktuellen Ausgabe: Drei neue australische Reptilienarten gelten in freier Wildbahn nun offiziell als ausgestorben (Der „Christmas Island Whiptail Skink“, „Blue-tailed Skink“ und „Lister’s Gecko“). Damit sind nun insgesamt 866 Tier- und Pflanzenarten ausgestorben.
Der „Christmas Island Whiptail Skink“:
Drastisch zurückgegangen ist auch die Zahl der Glattschweinswale und der Irawadidelfine – sie sind auf der neuen Roten Liste als „stark gefährdet“ eingestuft sind. Bei der Delfinart haben sich die Bestände in den vergangenen 60 Jahren mehr als halbiert. Der Hauptgrund für den starken Rückgang: Die Wale und Delfine verfangen sich immer wieder in Fischernetzen – vor allem in sogenannten „Stellnetzen“.
Schneeeule erstmals auf der Liste
Ganz neu auf der Liste ist außerdem die Schneeeule. Der Raubvogel ist vor allem aus der Harry-Potter-Saga bekannt: Harry Potters Eule „Hedwig“ gehört zu dieser Art. Die Schneeeule wird in der neuesten Ausgabe der Roten Liste erstmals als „gefährdet“ eingestuft.
Vor allem die Bestände in der arktischen Tundra haben stark abgenommen: Wegen der Klimaerwärmung finden die Eulen dort immer weniger Beutetiere und verhungern, berichtet taz online.
Die Rote Liste zeigt auch positive Entwicklungen
Das sind nur einige wenige Beispiele gefährdeter Tiere aus der Roten Liste. Die Liste bezieht sich aber auch auf Planzenarten. Mehrere Sorten wilder Reis und wilder Weizen sind ebenfalls bedroht – ihre natürlichen Lebensräume werden durch Landwirtschaft, oder Bebauung zerstört.
Es gibt aber auch Lichtblicke: So haben sich die Bestände von zwei Kiwi-Vogelarten aus Neuseeland etwas erholt. Sie gelten nicht mehr als „stark gefährdert“. Die Behörden seien gegen eingeführte Fressfeinde wie vorgegangen und haben außerdem die Eier der Vögel geschützt – das hat sich offenbar ausgezahlt.
Mehr Infos: Die Rote Liste gefährdeter Arten (Englisch)
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