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Ökologischer Wahnsinn: Skigebiet fliegt Schnee per Helikopter ein

Schnee, Helikopter, Ski, pyrenäen, Frankreich
Foto: CC0 Public Domain / Pixabay

Der Winter ist zu warm – und in vielen Skiregionen fehlt der Schnee. Ohne Schnee bleiben allerdings auch die Skifahrer weg. Um das zu verhindern, hat ein Skigebiet in Frankreich Schnee mit einem Helikopter liefern lassen.

Der vergangene Monat war weltweit der wärmste Januar seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Bei bis zu zweistelligen Plusgraden fällt kein Schnee, selbst im Gebirge blieben viele Hänge grün. In Frankreich sind die Temperaturen an einigen Orten so hoch, dass selbst Schneekanonen es nicht mehr schaffen, Schnee für Skipisten herzustellen.

Das Skigebiet Luchon-Superbagnères in den Pyrenäen hat sich etwas einfallen lassen, um die Skisaison noch zu retten: Vergangenen Freitag hat ein Hubschrauber 50 Tonnen Naturschnee in das Gebiet geflogen. Auf Youtube wurde ein Video von dem Transport veröffentlicht: Hier gehts zum Video auf Youtube.

Schnee per Hubschrauber liefern, soll sich lohnen

Wie die französische Zeitung „Le Monde“ berichtet, hat die Aktion etwa zweieinhalb Stunden gedauert. Der Hubschraubertransport habe etwa 5.000 bis 6.000 Euro gekostet – das lohne sich jedoch: Man erwarte das Zehnfache an Gewinn.

Der neue Schnee soll außerdem die Arbeitsplätze von 50 bis 80 Personen sichern, etwa von Stationspersonal, Skiverleihern und Gastronomen. Auch die ansässige Skischule soll nun die nächsten 15 Tage arbeiten können.

Der Schneetransport war „nicht besonders ökologisch“

Der sogenannte „Syndicat Mixte“ verteidigte den Schneetransport daher. Der Syndicat ist eine Art Verband, der verschiedene Interessen vertritt und sich auch um das Skigebiet kümmert. Ziel der Aktion sei gewesen, die Stadt Luchon und die Tourismusbranche zu unterstützen.

Der Direktor Hervé Pounau sagte jedoch auch, er sei sich bewusst, dass der Helikoptereinsatz „nicht super ökologisch“ sei. „Es ist wirklich außergewöhnlich und wir haben nicht die Absicht, das zu wiederholen. Diesmal hatten wir keine Wahl“, zitiert Le Monde den Direktor.

Klimaschädlicher Wintersport

Umweltschützer*innen kritisierten den Schneetransport. Jeder Helikopterflug produziert jede Menge klimaschädliche CO2-Emissionen und belastet die Umwelt. Die französische Umweltministerin Élisabeth Borne tweetete: „Die Beschneiung von Skistationen mit dem Hubschrauber ist kein möglicher Weg.“

Utopia meint: Es ist paradox: Der Klimawandel führt dazu, dass die Temperaturen steigen und weniger Schnee fällt. Als Reaktion darauf setzen die Skigebiete Schneekanonen oder sogar Hubschrauber ein, um die Pisten mit Schnee zu bedecken. (Zu Beginn dieser Skisaison sorgte eine besonders absurde Skipisten in Kitzbühel für Empörung.) Kanonen und Helikopter wiederum produzieren Emissionen, die den Klimawandel weiter anheizen. Es ist ein Kreislauf, der sich nur weiter verstärken kann. Um das nicht zu unterstützen, kannst du deinen Winterurlaub ökologischer gestalten: Wintersport: 15 Tipps für nachhaltigen Spaß

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