Seit über einem Jahr gehen junge Menschen jeden Freitag für das Klima auf die Straße. In einem Kommentar erklären drei der bekanntesten Gesichter von Fridays For Future, warum sie weiterhin streiken müssen.
Am Freitag fand bereits die vierte globale Klimademonstration statt. Und auch für die nächsten Wochen sind Streiks angekündigt. Im Netz kursieren wilde Spekulationen darüber, wie lange sich die „Fridays For Future“-Bewegung wohl noch halten wird. Laut Initiatorin Greta Thunberg und ihren Mitstreiterinnen Luisa Neubauer und Angela Valenzuela ist noch lange nicht Schluss. Und das ist nichts, worüber man sich freuen sollte.
Denn dass die Aktivist*innen noch immer jeden Freitag Schule schwänzen heißt auch: Die Politik tut noch immer nichts gegen die Klimakrise. Das zumindest werfen Thunberg, Neubauer und Valenzuela den Machthabern der Weltgemeinschaft jetzt in einem Kommentar beim Magazin Project Syndicate vor. Das Magazin ist eine Non-Profit-Organisaton, die Kommentare von namhaften Persönlichkeiten publiziert. Unter anderem der ehemalige UN-Generalsekretär Ban Ki-moon, der Ex-US-Präsident Jimmy Carter und die Politikerin Julia Tymoschenko haben hier bereits Texte veröffentlicht.
„Warum wir wieder streiken“
Unter der Schlagzeile „Warum wir wieder streiken“ erklären Thunberg, Neubauer und Valenzuela, warum sie auch weiterhin freitags demonstrieren werden. Zwar hätten die politischen Entscheidungsträger und die Öffentlichkeit die Ernsthaftigkeit und Dringlichkeit der Klimakrise erkannt. Doch geschehen sei immer noch nichts.
„Wir entscheiden uns nicht zu streiken, weil es uns Freude bereitet. Wir tun es, weil wir keine anderen Möglichkeiten sehen“, verteidigen die Aktivistinnen ihr Handeln. Eine Reihe von Klimakonferenzen der Vereinten Nationen und unzählige Verhandlungen hätten zu viel beschworenen, aber letztlich leeren Versprechungen der Regierungen dieser Welt geführt. „Die gleichen Regierungen, die es Unternehmen ermöglichen, fossile Brennstoffe zu fördern und immer weiter nach Öl und Gas zu bohren und unsere Zukunft für ihren Profit zu verbrennen.“
Trotz Klimawandel: Profit vor Umweltschutz
In ihrem Kommentar kritisieren Thunberg und Co., dass Politiker und Unternehmen in den letzten Jahrzehnten immer und immer wieder den Profit über die Umwelt gestellt hätten. Wohl wissend, dass der menschengemachte Klimawandel existiert.
Die Klimaaktivistinnen rufen deshalb dazu auf, weiterhin zu streiken. Schüler*innen, junge Menschen und Erwachsene auf der ganzen Welt würden zusammenstehen und die Machthaber*innen dazu auffordern, zu handeln.
„Wir haben gelernt, dass sich niemand [für das Klima] einsetzen wird, wenn wir es nicht selbst tun. Deshalb werden wir weiterhin streiken. Wir werden lauter und lauter. Wir werden tun, was immer nötig ist, um die politischen Anführer dazu zu bringen, entsprechend der aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse zu handeln.“
Utopia meint: Der Kommentar erzählt nichts Neues. Dass sich die öffentliche Wahrnehmung der Klimakrise geändert hat, ist offensichtlich. Auch die Kritik an zu schwachen und unkonkreten Maßnahmen ist bekannt. Ein Beispiel ist das Klimapaket, das die Bundesregierung im September beschloss. Ein anderes der Ausstieg der USA aus dem Pariser Klimaabkommen. Und doch ist der Kommentar lesenswert, weil er zeigt, wie groß die Macht eines Einzelnen ist. Greta Thunberg hat die Klimaproteste vor über einem Jahr ganz alleine gestartet. Mittlerweile ist eine weltweite Bewegung daraus entstanden.
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