Kipppunkte, Artensterben und Biodiversitätskrise – wie hängt das eigentlich alles zusammen? Und kann man die globalen Auswirkungen eines kippenden Klimas sehen? Mit der Recherche-Reise grad.jetzt machen sich Naturfotograf Markus Mauthe und Journalistin Louisa Schneider auf den Weg in verschiedene Regionen der Welt – mit dem Ziel, die Tragweite der Klimakrise und die Konsequenzen für Menschen und Natur, sichtbar zu machen.
Die Auswirkungen der Klimakrise zeigen sich bereits sehr konkret – das kann niemand mehr leugnen. Dass Klimakipppunkte, Artensterben und die Biodiversitätskrise aber eng miteinander zusammenhängen, ist vielen oft noch nicht bewusst. Denn auch wenn wir ständig darüber reden – vieles rund um das Thema Klimakrise ist oft abstrakt und unklar. Fakt ist: Natürliche Ökosysteme können Veränderungen nur begrenzt auffangen – eben bis zu einem bestimmten Grad, dann kippen sie. Sind die sogenannten Kipppunkte erst einmal überschritten, gibt es kein Zurück. Im Gegenteil, es wird noch schlimmer: Klimaforscher:innen gehen davon aus, dass viele Prozesse sogar noch schneller ablaufen, wenn sie einmal in Gang gesetzt wurden. Wie kann man diese Ausmaße also greifbar machen?
Warum die Sichtbarkeit von Klimakipppunkten so wichtig ist –„grad.jetzt“
Um den Schutz der Artenvielfalt und den Erhalt der Biodiversität zu gewährleisten muss auch Politik, Wirtschaft und Klimakrise-Leugner:innen verdeutlicht werden, dass die Auswirkungen uns wirklich alle betreffen. Darum ist es so wichtig über das Thema zu sprechen, es sichtbar zu machen und laut zu sein!
Die Devise lautet also: Hinschauen statt ignorieren, verstehen statt leugnen und handeln statt tatenlos zuschauen.
Genau hier setzt das Projekt grad.jetzt an. Im Laufe der Reise wollen Louisa Schneider und Markus Mauthe die Zusammenhänge von Kipppunkten, Klima und Biodiversität anschaulich darstellen und darüber aufklären.
In Bildern und Videoclips zeigen Markus und Louisa welche Naturschönheiten noch existieren – und welche schon zerstört wurden. Sie verstärken die Stimmen der Menschen, die vor Ort von den Veränderungen in einem ungerechten Maß bedroht sind. Zahlreiche Hintergrundartikel machen außerdem Zusammenhänge und Wechselwirkungen verständlich – und das ist sehr wichtig!
Denn zu viele Menschen, etwa Indigene in Amazonien, aber auch die Bewohner der Küstenregionen am Pazifik, sind bereits unmittelbar von den Auswirkungen der Klimakrise betroffen. Der Verlust von Biodiversität geht zum Teil auf menschengemachte, bewusste Zerstörung der Natur zurück. Dazu gehören unter anderem die illegale Brandrodung und Abholzung des Regenwaldes. Je mehr darüber berichtet wird, desto stärker werden Stimmen von Betroffenen gewichtet und desto schneller kann auch gehandelt werden.
Zwei Generationen, ein Ziel: Das treibt Markus und Louisa an
Für das Projekt grad.jetzt haben sich zwei Generationen gefunden, die sich für das gleiche Ziel einsetzen: Markus Mauthe fängt seit mehr als dreißig Jahren mit seiner Kamera die Zerstörung der Natur und die daraus folgende Bedrohung für die Menschheit ein. Die Klima-Aktivistin und Journalistin Louisa Schneider engagiert sich gegen die Folgen der Klimakrise und ist dabei mit ihren 23 Jahren ein kritisches Sprachrohr der jungen Generation.
Beiden ist es wichtig, das sichtbar zu machen, was sonst im Verborgenen bleibt. Außerdem ist es ihr Ziel, Menschen zu Wort kommen zu lassen, die schon jetzt konkret von den Problemen betroffen sind. Mit verständlichen Sachberichten über Kippelemente, die Bedrohung der Artenvielfalt und darüber, welche Folgen Biodiversitätsverluste für uns haben, fokussiert das Projekt grad.jetzt eine der größten Herausforderungen unserer Zeit – und du kannst mit dabei sein!
Weitere Informationen über Markus Mauthe und Louisa findest du bei Greenpeace.
Unterwegs mit grad.jetzt – Sechs Regionen und Kipppunkte unserer Erde
Im Laufe der kommenden zwei Jahre kannst du das Team um Markus Mauthe und Louisa Schneider in sechs verschiedene Regionen der Welt begleiten. Im Gespräch mit Expert:innen, Aktivist:innen und Biodiversitätshüter:innen, wie zum Beispiel indigenen Gemeinschaften, klärt grad.jetzt ganz gezielt auf und beantwortet Fragen einfühlsam und verständlich. Diese geplanten Stationen von grad.jetzt zeigen vor Ort, was Kipppunkte sind und wie Klimakrise und Verlust der Artenvielfalt zusammenhängen:
- Amazonien: Das Amazonasbecken ist das größte tropische Regenwaldgebiet der Erde und produziert den meisten Regen selbst, indem Wasser über dem Wald verdunstet. Der Amazonas-Regenwald in Brasilien ist aber von Austrocknung und Abholzung bedroht. Das Ökosystem gerät an seine kritische Grenze, wenn sich Niederschläge durch das wärmer werdende Erdklima verringern und gigantische Gebiete für Nutzflächen abgeholzt oder bewusst abgebrannt werden. Louisa und Markus sind Augenzeugen der Feuer im Regenwald. Sie treffen aber auch Indigene, die ganz akut von den Auswirkungen betroffen sind und die sich für den Erhalt der Biodiversität einsetzen.
- Bangladesch: Extremwetter bedrohen in ganz Südasien bereits die Lebensgrundlage vieler Menschen. Das Land Bangladesch ist aufgrund seiner geografischen Lage besonders stark vom steigenden Meeresspiegel und von Überschwemmungen betroffen. Überflutete Küstenregionen zwingen die Menschen vielfach zum Umsiedeln. Das Meerwasser flutet Agrarflächen und versalzt das Trinkwasser. Auf dieser Station macht grad.jetzt sichtbar, welche Folgen die Überschwemmungen für die Nahrungs- und Trinkwassersicherheit haben, aber auch, was die extreme Vermüllung einer gesamten Region für die Menschen vor Ort bedeutet.
- Senegal: Im Westen des afrikanischen Kontinents trifft man noch immer auf reichlich intakte Natur, wie zum Beispiel im Djoudj-Nationalpark im Norden Senegals. Doch an vielen Orten sind die Ökosysteme auch hier in akuter Gefahr. Erhöht sich infolge der Erderwärmung die Meerestemperatur, setzt zum Beispiel der Sahel-Monsun später ein und fällt schwächer aus. Das gefährdet Ackerbau und Viehzucht in einer Region, in der die Bevölkerung überwiegend von der Landwirtschaft lebt. grad.jetzt stellt unter anderem Projekte vor, in denen Menschen aktiv an der Rettung der Ökosysteme arbeiten. So trifft das Team unter anderem Abgeordnete der senegalesischen Regierung, die das Projekt der “großen grünen Mauer” erklären.
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Kanada/Alaska: Auch die nördlichen borealen Wälder in der kaltgemäßigten Klimazone sind stark vom Rückgang bedroht. Sie stellen fast ein Drittel der Waldflächen der Erde dar. Aber die Klimakrise verändert die Wälder und sorgt zum Beispiel in der Taiga für eine Zunahme der Waldbrände. Hinzu kommen Abholzung und Kahlschlag, wie im brasilianischen Regenwald durch den Holzhandel. Was steht dieser Region bevor, wenn der Kipppunkt überschritten wird? Die Wälder werden schließlich von Busch- und Graslandflächen verdrängt. Markus und Louisa zeigen im Rahmen von grad.jetzt, wie sehr sich die Wälder bereits verändert haben und welche Auswirkungen dies auf die Biodiversität hat.
Auch die Tundra wird von den beiden erkundet und thematisiert: Denn das Auftauen der Permafrostböden hat starke Auswirkungen auf das Klima. Erwärmt sich der gefrorene Boden, wird Kohlenstoff freigesetzt und beschleunigt die globale Erderwärmung.
- Grönland/arktischer Ozean: Abschmelzende Eisberge visualisieren in den Medien oft die dramatischen Auswirkungen der Klimakrise. Hier wird ganz besonders die Dynamik von Kipppunkten sichtbar: Tauen Eisflächen ab, kann die Erde an diesen Stellen weniger Sonnenlicht reflektieren. Stattdessen erwärmt sich die Erde weiter – und die Klimakrise beschleunigt sich. Man nennt das auch Albedo-Effekt. Wissenschaftler:innen gehen davon aus, dass bis zum Jahr 3000 der Meeresspiegel um über sieben Meter ansteigen wird, wenn der Grönländische Eisschild komplett abschmelzen sollte. Im Gespräch mit Menschen vor Ort, zum Beispiel der indigenen Gemeinschaft Inuit, übermitteln Markus und Louisa die Veränderung des Gletschers und dessen Auswirkungen für Menschen und Natur.
- Pazifik: Für grad.jetzt dreht sich hier alles um die tropischen Korallenriffe, denn diese verletzlichen Ökosysteme sind außerordentlich anfällig für Klimaveränderungen, Umweltverschmutzung und Übersäuerung der Ozeane. Gesunde Korallenriffe erstrahlen in vielen Regenbogenfarben. Doch durch die Erwärmung des Meerwassers wird zum Beispiel die Symbiose zwischen Algen und Korallen verhindert. Die Folge: Die sogenannte Korallenbleiche. Die Korallen sterben nach und nach ab und Forscher:innen stoßen immer öfter auf erblasste oder weiße Korallenriffe. Die Auswirkungen für die Menschen sind gravierend: Ohne Riffe fehlt den Küsten nämlich ein wichtiger Schutz vor Überflutungen – und den Menschen fehlen die Fische, die häufig Grundlage ihrer Ernährung sind. Markus und Louisa treffen hier Fachleute der Universität in Perth und sprechen unter anderem auch mit indigenen Communities über ihren Kampf gegen die Kohleindustrie.
Spannende Eindrücke der Reise: Erfahre mehr auf den Live-Multivisionsshows
Was wäre eine solche Reise, ohne spannende Live-Eindrücke? Du kannst das Projekt grad.jetzt nicht nur auf Instagram verfolgen, sondern auch Live-Multivisionshows an verschiedenen Orten in Deutschland besuchen. Die Veranstaltungsreihe geht ab 2024 auf Tour.
Markus Mauthe und Louisa Schneider werden dort mit beeindruckenden Bildern und Videosequenzen von ihrem Erlebten berichten. Es erwarten dich Ausschnitte aus der vielfältigen Natur unseres Planeten, Erzählungen der persönlichen Erlebnisse und Begegnungen, die sie an den Orten von Kipppunkten erfahren haben. Außerdem informieren sie dich über die globalen Probleme von Ökosystemen und Biodiversität.
Markus Mauthe ist dabei schon ein echter Profi. Die Live-Multivisionsshows wie „Welt im Wandel“ sind bereits fester Bestandteil seiner langjährigen Arbeit als Naturfotograf. Der Umweltaktivist beschreibt dabei aus seiner Perspektive die rasant fortschreitende Veränderung unserer Erde, die er mit seiner Kamera seit 30 Jahren für uns dokumentiert. Im Rahmen des Projekts grad.jetzt hat er Louisa Schneider an seiner Seite.
Bist du dabei? Die Termine aller Greenpeace-Multivisionsshows findest du hier: Greenpeace Fotoshows
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