Es ist ein eindringlicher Appell: Mehr als 15.000 Forscher richten sich mit einer Warnung an die Menschheit. Es ist bereits die zweite kollektive Ermahnung – die erste Warnung sprachen Wissenschaftler vor 25 Jahren aus.
„Bald wird es zu spät für uns sein, unseren Kurs zu ändern […] und die Zeit wird knapp. Wir müssen in unserem täglichen Leben und in unseren regierenden Institutionen anerkennen, dass die Erde mit all ihrem Leben unser einziges Zuhause ist.“ – mit diesen Worten endet ein Aufruf, mit dem sich tausende Wissenschaftler an die Menschheit wenden.
In der Warnung kritisieren die Forscher den mangelnden Umweltschutz und weisen auf den Zustand der Erde hin. Insgesamt 15.364 Wissenschaftler aus 184 Ländern haben den Appell unterschrieben.
Die größten Problemfelder
Verfasst wurde der Aufruf von acht Autoren, die an namhaften Universitäten in verschiedenen Ländern arbeiten. Dass ihr Schreiben so viele Unterzeichner bekommen würde, hatten sie nicht erwartet.
Für ihre Analyse nutzten die Autoren Daten von staatlichen Behörden, Organisationen und Forschern. Die wichtigsten Aussagen des Schreibens (laut The Independent):
- In den letzten 25 Jahren ist die Menge des pro Kopf verfügbaren Trinkwassers um 26 Prozent gesunken.
- Die Zahl sauerstoffarmer und verschmutzter „Todeszonen“ in den Ozeanen hat um etwa 75 Prozent zugenommen.
- Etwa 120 Millionen Hektar Wald wurden abgeholzt, hauptsächlich um Platz für Agrarland zu schaffen.
- Der Kohlendioxid-Ausstoß und die durchschnittliche Temperatur sind weltweit gestiegen.
- Die Zahl der Säugetiere, Reptilien, Amphibien, Fische und Vögel ist weltweit um 29 Prozent gesunken.
- Die Bevölkerung ist um 35 Prozent gewachsen.
Druck auf die Politik ausüben
Die Warnung der Weltforschergemeinde kommt zum Jubiläum der ersten gemeinsamen Warnung vor 25 Jahren. 1992 hatten 1700 Wissenschaftler in einem Schreiben vor drängenden Problemfeldern wie dem Klimawandel, der Waldabholzung und der schwindenden Artenvielfalt gewarnt. Seitdem hat sich nur wenig getan – „alarmierenderweise hat sich das meiste sogar verschlechtert“, heißt es in dem Aufruf.
Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass politische Maßnahmen noch etwas bewirken könnten – damit die Politik aber reagiert, müsse der öffentliche Druck auf sie erhöht werden. Wissenschaftler, einflussreiche Personen in den Medien und Bürger sollen darauf bestehen, dass ihre Regierungen handeln. Allerdings sehen die Forscher die Verantwortung nicht nur in der Politik: „Es ist auch an der Zeit, dass wir unsere individuellen Verhaltensweisen überdenken und verändern.“
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