Sie gerben Leder für Schuhe und Taschen und nähen unsere Kleidung. Zwölf Stunden Arbeit täglich. Dabei sind die Arbeiterinnen und Arbeiter oft bitterarm. Woher kommen unsere Produkte, welche Menschen stellen sie her und unter welchen Umständen leben sie? Eine ZDF-Doku zeigt es.
Die 37 Grad Doku „Gesichter der Armut“ (ZDF) von Journalist Manfred Karremann zeigt am Beispiel von Bangladesch, wie unsere Kleidung produziert wird und unter welchen Umständen die Menschen leben, die sie fertigen – nur acht Flugstunden von uns entfernt.
Unschlagbar billig
Bangladesch ist nach China der zweitgrößte Textilproduzent der Welt, denn: T-Shirts, Kleider und Jeans dort fertigen zu lassen ist extrem billig. Bis zu 16 Stunden am Tag nähen die Arbeiter am Tag und das an sechs oder sieben Tagen in der Woche. Der Großteil der Textilarbeiter sind Frauen.
Luxusmarken würden nicht besser zahlen als Textildiscounter, oft produzieren sie in denselben Fabriken, so die Doku. Circa neun Cent in der Stunde bekommen die Angestellten für die gefährliche Arbeit in einer Gerberei, etwas mehr Näherinnen in Textilfabriken.
Die Doku „Gesichter der Armut“ fragt nach den Ursachen dieser Umstände, aber auch nach den Lösungen – denn „am Ende geht es nicht mehr nur um Textil und Leder, sondern auch darum, wie wir [heutzutage] in einer globalisierten Welt mit anderen Menschen umgehen“, sagt Filmemacher Karremann und fügt hinzu: „Mit fairem Handel hat das nichts zu tun.“
Die sehenswerte Doku „Gesichter der Armut – Leben mit ein paar Cent“ ist bis zum 29.09.2020 in der ZDF Mediathek verfügbar.
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