2.500 Gärten: Deutschland sucht das Super-Soja Von Rudolf Krux Kategorien: Ernährung Stand: 15. März 2016, 09:00 Uhr Foto: © sima - Fotolia.com Rund 2.500 Hobbygärtner, Landwirte und Schulgärten aus allen Regionen Deutschlands pflanzen dieses Jahr Soja an. Das bundesweite Experiment soll die besten Standorte und Sorten für den künftigen Soja-Anbau in Deutschland ermitteln. Soja-Produkte sind eine beliebte Alternative zu Fleisch- und Milchprodukten: In Form von Tofu, Veggie-Würsten und Milchersatz zum Beispiel. Sogar Quark kann mittlerweile aus Soja hergestellt werden. Leider muss Soja oft von weither importiert werden, denn die Pflanze wird überwiegend in Südamerika und den USA angebaut. Damit sich das künftig ändert, hat die Universität Hohenheim zusammen mit dem Bio-Tofu-Produzenten Taifun ein bemerkenswertes Forschungsprojekt gestartet. Ziel war es zunächst, 1.000 Hobbygärtner und Landwirte in Deutschland zu finden, die an möglichst verschiedenen Standorten unterschiedliche Sojastämme und -sorten anbauen. Nach Ablauf der Bewerbungsfrist kann das Projekt nun sogar auf mehr als doppelt so viele Teilnehmer zählen. Knapp 2.500 Freiwillige beginnen im April oder Mai dieses Jahres mit der Aussaat. Die Ernte wird anschließend wissenschaftlich ausgewertet, um die besten Pflanzen zu identifizieren. Aus ihnen sollen dann neue Sorten gezüchtet werden, die optimal an die Bedingungen in Deutschland angepasst sind und sich besonders gut für die Tofu-Herstellung eignen. „Soja ist als Viehfutter eigentlich verschenkt“ Auch für die Landwirtschaft in Deutschland könnten sich mit dem Projekt sehr interessante Perspektiven ergeben. Soja wächst nämlich besonders gut in warmen Regionen. Insofern könnte der Anbau zur Vorbereitung auf den Klimawandel beitragen. Außerdem bindet Soja Stickstoff im Boden, „ist also die ideale Pflanze für die Fruchtfolge“, erklärt Volker Hahn von der Universität Hohenheim den Stuttgarter Nachrichten. Dabei wäre es „als Viehfutter eigentlich verschenkt. Und Sojamilch zu trinken ist aus Klimaschutzgründen allemal besser als Kuhmilch.“ Das Experiment: Wo wachsen Deutschlands beste Sojabohnen? (Foto: © Taifun) Utopia meint: Bisher ist Soja als Ersatzprodukt für Milch und Fleisch nicht unumstritten – in ersten Linie aufgrund der Anbaubedingungen und Transportwege. Den Sojaanbau in Deutschland auszuweiten und zu optimieren, könnte die Ökobilanz von Sojaprodukten deutlich verbessern und die Entscheidung für die pflanzliche Alternative womöglich einfacher machen. Aber auch heute schon gibt es weit mehr Fleischersatz und Milchalternativen als „nur“ Soja: Süßlupine zum Beispiel kann in Deutschland problemlos angebaut werden und ergibt leckere Veggie-Schnitzel oder -Burger. Weiterlesen auf Utopia: Ratgeber: vegetarische und vegane Schnitzel Sojamilch vs. Kuhmilch: Ist Sojamilch gesund? Zur Community-Diskussion: 1000 Gärten – Das Soja-Experiment ** mit ** markierte oder orange unterstrichene Links zu Bezugsquellen sind teilweise Partner-Links: Wenn ihr hier kauft, unterstützt ihr aktiv Utopia.de, denn wir erhalten dann einen kleinen Teil vom Verkaufserlös. Mehr Infos. War dieser Artikel interessant? 2 0 Vielen Dank für deine Stimme! Verwandte Themen: Garten Landwirtschaft Soja HOL DIR DEN UTOPIA NEWSLETTER Leave this field empty if you're human: