Sanddorn kannst du ganz einfach in deinem eigenen Garten pflanzen und ernten. Wie du dabei am besten vorgehst und welche Besonderheiten es bei Sanddorn-Beeren gibt, erfährst du hier.
Sanddorn wächst als Strauch und kann bis zu sechs Meter hoch werden. Die Beere wird auch Weidendorn, Rote Schlehe, Sandbeere oder Dünendorn genannt und wächst in Deutschland hauptsächlich an der Ostsee.
Aber der Strauch wächst nicht nur dort an der Küste, in den Dünen oder Kieferwäldern, sondern kann auch in deinem Garten angepflanzt werden. Roh schmeckt die Beere eher nicht, da sie sehr sauer ist, aber in der Küche ist sie vielseitig anwendbar und besonders reich an Vitamin C.
Sanddorn richtig pflanzen: So wird es eine reiche Ernte
Sanddorn ist eine anspruchslose Pflanze, die an vielen Standorten gut gedeiht. Damit sie optimal wachsen kannst, solltest du schon beim Pflanzen auf einige Dinge achten:
- Standort: hell, vollsonnig oder halbschattig
- Boden: gedeiht auf fast allen Böden, bevorzugt aber lockeren, luftdurchlässigen und sandigen Boden
- Abstand zu anderen Pflanzen: mindestens drei Meter, da seine Wurzeln sich stark ausbreiten und andere Pflanzen verdrängen können
- Pflanzzeit: am besten im Februar, alternativ Ende Oktober oder Anfang November
Sanddorn aus Samen ziehen und anpflanzen
Sanddorn kannst du über seine Samen vermehren, das braucht jedoch etwas Geduld:
- Sammle im September Sanddornbeeren und trockne sie zunächst. Du kannst sie beispielsweise auf einem Küchentuch über der Heizung ausbreiten und so langsam und schonend trocknen.
- Dann folgt die sogenannte Stratifizierung. Dabei wird die Keimhemmung der Beeren durch Kälte aufgehoben. Fülle eine Schale oder einen Eimer mit einem Gemisch aus Sand und Torf oder Estrichsand und mische die Samen darunter. Nun stellst du das Gefäß draußen an einen schattigen und geschützten Ort und setzt die Samen der Witterung aus. Durch Regen, Schnee und Kälte wird die Keimhemmung aufgehoben.
- Im Frühjahr säst du die Keime dann aus. Umpflanzen lassen sich die Jungpflanzen des Sanddorns nicht gerne, deshalb solltest du gleich den endgültigen Ort wählen. Achte darauf, dass du mindestens zwischen drei und vier Meter Platz zwischen den Samen lässt und sie nicht unter Bäume pflanzt.
Wichtig: Nur die weiblichen Büsche tragen Früchte. Aus den Samen entwickeln sich fast immer weibliche Büsche, doch für eine erfolgreiche Ernte benötigst du einen männlichen Sanddorn zur Bestäubung. Da du an den Samen nicht erkennst, ob sich ein männlicher oder weiblicher Busch entwickelt, bietet es sich an, eine männliche Jungpflanze aus der Baumschule in deiner Region zu besorgen.
Sanddornpflanze richtig pflegen
Der Sanddorn ist ein extrem robustes Gewächs und benötigt kaum Pflege. Folgende Dinge solltest du aber beachten:
- Sanddorn braucht nur direkt nach dem Pflanzen und im ersten Jahr Wasser. Danach musst du ihn nicht mehr gießen.
- Auch auf Dünger kannst du verzichten, denn Sanddorn wächst so gut wie auf allen Böden. Er lebt in Symbiose mit anderen Pflanzenarten, die ihn mit Stickstoff versorgen. Im ersten Jahr kannst du normalen Kompost hinzugeben, um sein Wachstum zu unterstützen.
- Sanddorn wächst sehr in die Breite und trägt im Alter nur noch an den äußeren Zweigen Früchte. Du solltest die abgeernteten Zweige daher immer wieder zurückschneiden. Das verjüngt den Sanddorn zugleich.
- Ein Schädling, der den Sanddorn eingehen lassen kann, ist die Sanddornfruchtfliege. Diese hat sich die letzten Jahre stark verbreitet. Wie sie effektiv bekämpft werden kann, wird noch erforscht.
Nach dem Pflanzen kommt die Sanddorn-Ernte
Die Erntezeit bei Sanddorn beginnt im frühen Herbst und variiert leicht zwischen den verschiedenen Sorten. Die Beeren sind reif, wenn sie eine schöne orange Farbe haben. Beim Pflücken solltest du auf deine Finger aufpassen und am besten Handschuhe tragen, da die Dornen wehtun können.
Selbst gepflanzten Sanddorn verarbeiten
Die frischen Sanddorn-Beeren lassen sich nicht lange lagern. Sanddorn-Saft schmeckt frisch-säuerlich und auch für selbstgemachte Marmelade eignet sich die Beete hervorragend.
Alternativ kannst du sie trocknen oder einfrieren. Weitere Verarbeitungsmöglichkeiten und Anwendungsgebiete von Sanddorn findest du in folgenden Artikeln:
- Sanddorn-Öl: Wirkung, Anwendung und Inhaltsstoffe
- Sanddorntee: Wirkung und Zubereitung
- Sanddorn-Rezepte: So kannst du ihn verarbeiten
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- Erdbeeren pflanzen: Tipps zur richtigen Pflege und Ernte
- Heidelbeeren pflanzen: So pflegst und schneidest du Blaubeer-Sträucher
Überarbeitet von Lena Kirchner
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