Frauenmanteltee gehört vor allem wegen seiner hilfreichen Wirkung bei Menstruations- oder Wechseljahrsbeschwerden zu den Arzneitees. Wir verraten dir, wozu du das Kraut noch anwenden kannst.
Frauenmantel (Alchemilla) ist in unseren Breitengraden eine relativ weit verbreitete Pflanze und wird in vielen Gärten als Bodendecker genutzt. Wie der Name andeutet, handelt es sich um ein Heilkraut, das traditionell bei Frauenleiden eingesetzt wird. Doch nicht nur Frauen können von seiner Wirkung profitieren.
Die Wirkung von Frauenmanteltee für Frauen
In der Frauenheilkunde wird die Pflanze bereits seit Jahrhunderten eingesetzt und auch als Frauenkraut bezeichnet. Studien kamen zu dem Ergebnis, dass Frauenmantel, unter anderem wegen der enthaltenden Flavonoide und Triterpene, eine antioxidative, entzündungshemmende und wundheilende Wirkung hat. Allerdings sind noch weitere Studien nötig, um herauszufinden, wie genau und bei welchen Beschwerden Frauenmantel tatsächlich wirkt.
Bei den folgenden Problemen kommt Frauenmanteltee traditionell bei Frauen zum Einsatz:
- Frauenmanteltee wird bei Unterleibsentzündungen, Menstruationsbeschwerden und prämenstruellen Stimmungsschwankungen (PMS) empfohlen. Laut der Deutschen Apothekerzeitung liegt für die Wirkung aber keine Bewertung der Europäischen Arzneimittel-Agentur vor.
- Des Weiteren soll der Tee bei Fruchtbarkeitsstörungen, Zusatzblutungen (Metrorrhagie) und Wechseljahresbeschwerden helfen. Wissenschaftlich belegt ist dies allerdings nicht.
- Außerdem wird Frauenmanteltee bei Kinderwunsch verwendet, denn er kann einen ausgleichenden Einfluss auf die Zyklusregulation im weiblichen Hormonhaushalt haben.
- Aber auch nach der Geburt ist Frauenmanteltee sehr hilfreich: In dieser Phase soll er den Milchfluss sowie den Heilungsprozess von Verletzungen, die während der Geburt entstanden sind, unterstützen.
Bist du unsicher, wie und wann du Frauenmanteltee anwenden solltest, kannst du dich an deine:n Gynäkolog:in wenden.
Frauenmanteltee: So hilft das Heilkraut außerdem
Darüber hinaus hat das Frauenmantelkraut aber noch zahlreiche weitere positive Effekte – unabhängig vom Geschlecht. Allerdings konnten bisher nicht alle belegt werden, beziehungsweise braucht es dafür noch weitere Forschungsergebnisse. So soll Frauenmanteltee helfen können:
- Frauenmantel wirkt, wie bereits erwähnt, entzündungshemmend und antibakteriell, antioxidativ sowie krampflösend.
- Empfohlen wird der Frauenmanteltee auch bei Magen-Darm-Problemen, wie etwa eine Studie von 2020 zum traditionellen Gebrauch der Pflanze bestätigt. Die enthaltenen Gerbstoffe lassen die Darmschleimhaut zusammenziehen, wodurch in diese Bakterien schlechter einziehen können. Deshalb kann der Tee bei leichtem Durchfall helfen.
- Der Tee der mehrjährigen Pflanze kann entspannend wirken.
- Bei Schleimhautreizungen im Mund- und Rachenraum kann es wegen der entzündungshemmenden Wirkung helfen, mit dem Frauenmanteltee zu gurgeln.
- Im Genitalbereich ist der Tee – vor allem für Frauen – als Sitzbad zu empfehlen, während du ihn bei Wunden und nässenden Ekzemen auch als Umschlag verwenden kannst.
- Darüber hinaus wird dem Frauenmantel eine positive Wirkung bei Übergewicht, Herzkreislauf-Problemen und Diabetes zugesprochen, die auch belegt ist.
- Auch bei Krampfadern wird das Kraut empfohlen – es soll das Blut reinigen und verdünnen.
Frauenmantel wild ernten
Frauenmantelpflanzen findest du vor allem auf feuchten Wiesen, in lichten Wäldern und an Gräben. Die ausgewachsene Staude ist zwischen zehn und 50 Zentimeter hoch. Von Mai bis August trägt sie gelb-grünliche Blüten, während die sieben- bis elf-lappigen, kreisrunden Blätter behaart und am Rand gezackt sind. Am besten erntest du das Kraut während der Blütezeit von Mai bis August am frühen Morgen. Schneide hierzu einfach das gesamte Kraut etwas über der Erde ab. Achte aber darauf, dass du immer nur einen Teil des Bestands erntest, damit sich die Pflanze wieder vermehren kann.
Anschließend schneidest du das Kraut klein oder zupfst nur die Blättchen ab, bevor du die Pflanzenteile an einem luftigen und schattigen Ort trocknest. Natürlich kannst du Frauenmanteltee auch aus den frischen Blättern zubereiten.
Frauenmantel selbst anbauen
Du kannst den Frauenmantel auch recht unkompliziert im eigenen Garten anbauen. Das Kraut ist anspruchslos und genügsam.
Das brauchst du für den Anbau:
- Am besten wählst du einen sonnigen Standort. Aber auch ein halbschattiger Platz ist durchaus noch geeignet.
- Der Frauenmantel bevorzugt einen feuchten, humushaltigen und nährstoffreichen Boden mit einem neutralen pH-Wert.
- Staunässe verträgt die Pflanze hingegen nicht.
Alternativ kannst du Frauenmanteltee im Bioladen oder in der Apotheke kaufen, wobei du Bio-Qualität immer bevorzugen solltest. So vermeidest du Produkte, in denen möglicherweise Rückstände giftiger Pestizide enthalten sind.
Zubereitung des Frauenmanteltees
Möchtest du dir einen Frauenmanteltee zubereiten, solltest du die folgenden Schritte beachten. So gelingt dir der Tee mit frischen oder getrockneten Blättern:
- Pro Tasse (250 Milliliter) Frauenmanteltee übergießt du ein bis zwei Teelöffel des Krauts mit heißem Wasser. Bei einer ganzen Kanne mit einem Liter Wasser wären das circa drei bis vier Teelöffel. Laut Beipackzettel solltest du nicht mehr als drei bis fünf Tassen pro Tag trinken.
- Lasse den Tee etwa zehn Minuten lang ziehen, bevor du das Kraut abseihst oder dein Tee-Ei entfernst.
Trinke bei Beschwerden drei- bis viermal täglich eine Tasse des Frauenmantelkrauts. Besonders effektiv soll der Tee wirken, wenn du ihn in Schlucken über den Tag verteilt trinkst. Hole vor der Anwendung und der Dosierung im Zweifelsfall ärztlichen Rat ein.
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Überarbeitet von Lea Hermann
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