Wer im Supermarkt einkaufen geht, kommt in der Regel mit viel Plastikverpackungen nach Hause. Bei Aldi soll sich das jedoch bald ändern. Der Discounter hat eine „ambitionierte Verpackungsstrategie“ angekündigt.
„Die Aldi Verpackungsmission“ – so heißt die Offensive, mit der sowohl Aldi Süd als auch Aldi Nord künftig jede Menge Verpackungsmüll einsparen wollen. Die konkreten Ziele:
- Bis 2022 sollen alle Verpackungen von Eigenmarken recyclingfähig sein.
- Bis 2025 soll die Verpackungsmenge bei den Eigenmarken um 30 Prozent sinken.
Mehr unverpackte Ware bei Aldi
Um diese Ziele zu erreichen, plant Aldi unter anderem die Verpackungen bei Obst und Gemüse zu reduzieren – jedoch „unter Berücksichtigung der Produktqualität und der Lebensmittelverluste“. Zusätzlich will der Discounter künftig mehr unverpackte Produkte anbieten. Dass Lebensmittel im Supermarkt auch mit weniger oder ganz ohne Plastik auskommen können, zeigen die verpackungsfreien Supermärkte schon länger.
Außerdem plant Aldi, „diverse Einwegplastik-Artikel“ durch Mehrwegvarianten oder umweltverträgliche Alternativen ersetzt werden. Welche Artikel damit konkret gemeint sind, führte Aldi nicht weiter aus.
Nicht nur Aldi geht gegen Plastik vor
Aldi ist nicht der einzige Supermarkt, der Plastik in den Filialen reduzieren will. Im Juli hatte bereits die Rewe Group erklärt, Einweg-Plastikstrohhalme komplett abzuschaffen. Lidl plant sogar, bis spätestens Ende 2019 Einweg-Strohhalme, Einwegbecher und -gläser, Teller, Besteck und Wattestäbchen aus Plastik aus dem Sortiment zu nehmen.
Hintergrund der Anti-Plastik-Maßnahmen von Aldi und Co. sind die aktuellen Pläne der EU-Kommission gegen Plastikmüll: Die Kommission hatte Ende Mai eine umfassende Anti-Plastik-Strategie vorgestellt, nach der Einweg-Plastikgeschirr und -Besteck, Strohhalme, Wattestäbchen und Luftballonhalter aus Plastik verboten werden sollen.
Wann kommt das Einwegplastik-Verbot?
Die Richtlinie muss noch vom Europaparlament und dem Europäischen Rat angenommen werden. Das könnte schon vor der nächsten Europawahl im Mai 2019 geschehen. Die Supermärkte scheinen sich schon jetzt auf das Verbot von Einwegplastik vorzubereiten.
Es ist erfreulich zu sehen, dass die großen Supermärkte Alternativen zu Plastik entwickeln. Es zeigen sich auch Erfolge: So haben Aldi Süd und Aldi Nord nach eigenen Angaben 2017 mehr als 120 Millionen Pappkartons eingespart und rund 50.000 Tonnen Treibhausgas-Emissionen vermieden, indem sie Obst und Gemüse in Mehrwegkisten statt Einwegbehältern transportierten.
Die Supermärkte haben trotzdem noch einen langen Weg vor sich, bis sie einen nachhaltigen Umgang mit Verpackungen erreichen. Initiativen wie die von Aldi machen jedoch Hoffnung.
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