Tomaten oder Äpfel in Plastikschale sind alles andere als umweltfreundlich. Das ist bekannt, doch nicht immer lassen sich Lebensmittel verpackungsfrei einkaufen. Eine neue Studie zeigt, welche klimaschonenden Verpackungen es gibt und welche der Umwelt am meisten schaden.
Seit der Corona-Pandemie wieder verstärkt in Supermärkten zu beobachten: Menschen packen Obst und Gemüse in Plastiktütchen und Essen von Lieferdiensten kommt selten ohne Alu- oder Styroporverpackung plus Plastiktüte aus. Verpackungsmüll ist ein riesiges Problem: In Deutschland produziert jede*r pro Jahr 38 Kilogramm Plastikmüll.
Eine neue Studie von Worldwatchers hat jetzt die Auswirkungen von (Plastik-)Verpackungen auf das Klima untersucht. Mit eindeutigen Ergebnissen: Der private Verbrauch von Verpackungsmüll belastet das Klima jedes Jahr mit 120 Kilogramm CO2 pro Person – zusätzlich zur Umweltverschmutzung der Verpackungen.
Die klimaschädlichsten Verpackungsmaterialien von Aluminium bis PET
Mit der Wahl der Verpackung können wir viele CO2-Emissionen einsparen, denn die Verpackungsmaterialien belasten das Klima unterschiedlich stark. Aluminium ist laut Studie der traurige Spitzenreiter: Pro Kilogramm Verpackungsgewicht werden 7,57 Kilogramm CO2-Emissionen ausgestoßen.
Auf Platz zwei (3,11 Kilogramm CO2-Emissionen je Kilogramm Verpackungsgewicht) folgt mit etwas Abstand Weißblech, das für Konserven verwendet wird. Wer statt einer Weißblechkonserve ein Konservenglas verwendet, spart deshalb bereits viel an klimabelastenden CO2-Emissionen ein.
Kunststoffverpackungen schneiden im Ranking etwas besser ab und belasten das Klima mit „nur“ 2,0 Kilogramm CO2-Emissionen. Glas und Papier kommen mit deutlich weniger aus: Ein Kilo Glasverpackung geht mit 0,62 Kilogramm, ein Kilo Papierverpackung mit 0,53 Kilogramm CO2-Emissionen zulasten unseres Klimas einher.
Für die Studie errechnete Worldwatchers im September den CO2-Anteil der Verpackung eines Produkts. Mittels künstlicher Intelligenz wurden die Daten aus den Barcode-Daten auf den Produkten ermittelt.
Klimafreundliche Verpackung: Besser Mehrweg statt Einweg
Die Studie zeigt weiter, dass sich Glas-Mehrwegverpackungen und PET-Mehrwegverpackung am wenigsten auf das Klima auswirken. Hier lag der CO2-Emissionswert für Mehrwegglas lediglich bei 0,04 und bei Verpackungen aus Mehrweg-PET bei 0,03. Das zeigt, dass wir allgemein besser Mehrwegverpackungen wählen sollten als Einwegverpackungen. Joghurt, Milch, Nüsse und viele weitere Produkte gibt es zum Beispiel bei Alnatura im plastikfreien Pfandglas.
Fazit: besser frisch und unverpackt als Einwegverpackungen
Insgesamt sind Verpackungen ein komplexes Thema, denn deren Umweltbelastung setzt sich aus vielen Faktoren zusammen: Rohstoffe, deren Gewinnung, das Herstellungsverfahren, das Gewicht des Verpackungsmaterials, der Reyclinganteil und die Recyclingfähigkeit.
Aufgrund der hohen CO2-Emissionen empfiehlt die Worldwatchers-App, die auch einen CO2-Rechner besitzt, bevorzugt frische und unverpackte Lebensmittel zu kaufen. Außerdem werden Glas und Papier als Verpackung vor Kunststoff und Metall empfohlen. In den kommenden Versionen der Worldwatchers-Klimakompass-App soll separat angegeben sein, welchen Anteil die Verpackung an dem CO2-Fußabdruck eines Produktes hat.
Wichtig zu wissen: Laut einer Studie des ifeu-Instituts im Mai hat die Verpackung eines Lebensmittels sogar oft einen größeren Einfluss auf die Ökobilanz als das Produkt selbst. Kauf deshalb doch einfach mal in einem Unverpackt-Laden ein und trinke lieber Leitungswasser als Wasser aus Flaschen.
Wenn es schwer fällt, Verpackungen zu vermeiden, solltest du in jedem Fall Mehrwegverpackungen bevorzugen. Ob du besser Mehrweg-PET oder Mehrwegglas wählst, hängt oft vom jeweiligen Produkt ab. Denn PET ist zwar leichter und schneidet deshalb wie in der Worldwatchers-Studie besser ab als Glas, gleichzeitig kann Glas öfter wiederbefüllt werden. Lies dazu auch unseren Beitrag: Einweg oder Mehrweg, Glas- oder Plastikflaschen: Was ist umweltfreundlicher?
Was du auf jeden Fall tun kannst: Regionale Produkte bevorzugen.
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