Nicht immer hat man Zeit, die Mahlzeit fürs Baby selbst zuzubereiten. Babygläschen sind daher für viele Eltern eine willkommene Entlastung. Allerdings schaffen es nicht alle Produkte, den Nährstoffbedarf des Babys zu decken – das zeigt eine aktuelle Untersuchung von Stiftung Warentest.
Kartoffelpüree mit Gemüse, Nudeln mit Tomatensoße oder Couscous mit Linsen: Fertiggläschen gibt es in verschiedenen Geschmacksrichtungen. Stiftung Warentest hat 20 solcher Babygläschen untersucht – mit dabei bekannte Marken wie Hipp sowie Eigenmarken von Drogerien. 15 Gläschen enthielten Fleisch, 17 waren bio.
Das wichtigste Kriterium im Test: Versorgt der Brei ein sechs Monate altes Baby mit ausreichend Nährstoffen? Stiftung Warentest bestimmte hierfür im Labor die Gehalte der Grundnährstoffe, Mineralstoffe, Vitamin C und das Fettsäurespektrum. Das Labor suchte außerdem nach Keimen sowie Schadstoffen wie Pestiziden, Schwermetallen und Weichmachern.
Babygläschen bei Stiftung Warentest: Die Ergebnisse
Erfreulich: Stiftung Warentest konnte keine Keime finden. Auch Rückstände von Schadstoffen gab es kaum. Viele der getesteten Babygläschen könnten allerdings eine bessere Nährstoffzusammensetzung haben – so das Fazit von Stiftung Warentest. Die Ergebnisse im Überblick:
- Kein Brei ist „sehr gut“.
- Sieben Babymenüs kann die Verbraucherschutzorganisation mit „gut“ empfehlen, darunter etwa das „Vegetarische Menü Couscous-Gemüse-Pfanne“ von Hipp und das „Vegetarische Menü Linsengemüse mit Couscous“ von Alnatura.
- Testsieger ist das Babygläschen „Fenchel-Pastinake mit Couscous & Huhn“ von dmBio.
- 13 Produkte sind nur „befriedigend“. Sie enthalten zu wenig Eisen.
Der Test zeigt: Vegetarische Babygläschen können gute Eisenquellen sein
Der Eisenbedarf ist bei Babys besonders hoch, schreibt Stiftung Warentest. Wissenschaftler:innen würden daher fünfmal pro Woche Fleisch fürs Baby empfehlen. So viel muss es aber nicht unbedingt sein. Laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung ist selbst eine vegetarische Ernährung möglich, solange das Baby alle benötigten Nährstoffe bekommt. Fleischhaltiger Brei lässt sich etwa durch einen vegetarischen Gemüse-Kartoffel-Getreide-Brei ersetzen. Füge hier Obstpüree oder einen Saft hinzu, der reich an Vitamin C ist. Das Vitamin C sorgt dafür, dass der Körper das enthaltene Eisen gut aufnehmen kann.
Dass Fleisch für eine gute Versorgung mit Eisen gar nicht unbedingt nötig ist, zeigen drei vegetarische Babygläschen aus dem Test, die alle mit „gut“ abschneiden: Sie liefern sogar mehr Eisen als die Breie mit Fleisch. Das liegt an Zutaten wie Linsen oder Amaranth, in denen besonders viel Eisen steckt. Diese vegetarischen Babybreie sind laut Stiftung Warentest „gut“:
- „Vegetarisches Menü Couscous-Gemüse-Pfanne“ von Hipp
- „Vegetarisches Menü Linsengemüse mit Couscous“ von Alnatura
- „Babylove Tomaten-Gemüse mit Nudeln“ von dm
Wichtig: Babygläschen ohne Deckel erwärmen
Schadstoffe gab es im Test nur wenige: In allen Breien steckte Nitrat – allerdings meist nur so wenig, dass es zu keiner Abwertung kam. Jedes Fertiggläschen enthielt außerdem geringe Spuren von „Furan“, eine Substanz, die beim Erhitzen entsteht. Im Tierversuch wirke Furan krebserzeugend, ob es die Gesundheit von Babys gefährde, sei unklar, heißt es bei Stiftung Warentest. Die Empfehlung der Verbraucherschutzorganisation: Den Brei im offenen Gläschen in einem Wasserbad erwärmen und dabei umrühren. Das Furan verflüchtige sich, wodurch sich der Furan-Gehalt um bis zu zwei Drittel verringere.
Utopia meint: In selbst gekochtem Babyfrei ist Furan kein Problem, schreibt Stiftung Warentest. Ein Grund mehr, die Mahlzeiten fürs Baby so weit wie möglich selbst zuzubereiten – idealerweise mit Bio-Zutaten aus der Region. Wichtig sind dabei außerdem hochwertige Pflanzenöle. Ein Grundrezept und Variationsmöglichkeiten für selbst gemachten Gemüsebrei findest du hier.
Alle Details zu den Ergebnissen des Babybrei-Tests gibt es bei Stiftung Warentest.
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