Die typische Barbie-Puppe ist blond, hat unrealistische Proportionen und sieht trotz wechselnder Outfits eigentlich immer gleich aus. Nun hat Barbie jedoch Puppen von echten Vorbildern auf den Markt gebracht. Ein guter Schritt – der aber auch für Ärger sorgte.
„Inspirierende Frauen“ – so heißt die neue Puppen-Serie, die Barbie passend zum Weltfrauentag vorstellte. Die einzelnen Barbies zeigen bedeutende weibliche Persönlichkeiten und Vorbilder, etwa die Nasa-Physikerin Katherine Johnson (rechts im Bild) oder Künstlerin und Feministin Frida Kahlo (Mitte). Insgesamt 18 Puppen gehören zu der Serie.
Manche der Figuren stellen bereits verstorbenen Frauen dar, wie etwa die Flugpionierin Amelia Earhart (links im Bild). Die Pilotin war die erste Frau, die den Atlantik im Alleinflug überquerte. Aber auch aktuelle Persönlichkeiten sind Teil der Serie, zum Beispiel die Olympiasiegerinnen Gabby Douglas (Turnen) und Chloe Kim (Snowboarden).
Barbie will Mädchen inspirieren
„Wir wollen ein Licht auf starke weibliche Vorbilder aus der Gegenwart und der Vergangenheit werfen und so mehr Mädchen inspirieren“, schreibt Barbie auf Twitter. Die Aktion kommt gut an: Im Online-Shop von Barbie sind die ersten Modelle bereits ausverkauft.
Kritik an der Frida-Kahlo-Barbie
Allerdings gibt es auch Kritik an den Puppen – genauer gesagt an der Frida-Kahlo-Barbie. Frida Kahlo war eine mexikanische Malerin, Kommunistin und Frauenrechtlerin. Sie gilt als eine der bedeutendsten Malerinnen des 20. Jahrhunderts, ihr Markenzeichen waren die zusammengewachsenen Augenbrauen. Die Familie der Künstlerin ist mit der Gestaltung der Puppe nicht einverstanden.
Kahlos Großnichte Mara de Anda Romeo kritisierte, dass Mattel gar nicht die Rechte habe, das Bild von Frida Kahlo für eine Barbie zu nutzen. Außerdem stelle die Puppe nicht das dar, was Frida Kahlo repräsentierte.
Anderes Design für Kahlo-Frida-Puppe
So hat die Barbie nur ein paar Haare zwischen den Augenbrauen – kein Vergleich zu der charakteristischen dichten „Unibrow“ von Frida Kahlo. Auch das Kostüm der Barbie passe nicht zu dem kunstvollen Kleidungsstil der Künstlerin, meinen Kritiker. Insgesamt sei die Puppe also eher wieder eine typische Barbie als eine Frida Kahlo.
„Die Puppe sollte zu dem passen, was Frida Kahlo wirklich war“, erklärte Romeos Anwalt laut dem britischen Guardian. Romeo wolle kein Geld, sondern Mattel solle das Design der Barbie ändern. Mattel erklärte jedoch, dass das Unternehmen für die Gestaltung der Puppe bereits mit der Frida Kahlo Corporation zusammen gearbeitet hatte.
Barbie will das Image verbessern
An Barbie-Puppen wird immer wieder kritisiert, dass sie ein unrealistisches Frauenbild und fragwürdige Schönheitsideale repräsentieren. Mit der „Inspirierende Frauen“-Serie wollte Mattel es eigentlich besser machen. Der Spielzeughersteller versucht schon seit einiger Zeit, das Image der Barbies zu verbessern – etwa mit „Karriere“-Barbies oder kulturell diverseren Puppen. Problematisch bei Barbies sind allerdings oft auch die Produktionsbedingungen.
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