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Bio-Lutions: Kompostierbare Verpackungen aus regionalen Pflanzenresten

Bio-Lutions Verpackungen Pflanzenreste
Foto: © Bio-Lutions

Plastikmüll ist eines der größten Umweltprobleme unserer Zeit – ein großer Teil des Mülls stammt dabei von Verpackungen. Das Unternehmen „Bio-Lutions“ hat eine vielversprechende Lösung entwickelt: Kompostierbare Verpackungen aus Pflanzenresten.

„Die ersten Einwegartikel, die man sorgenfrei nutzen kann“ – so bezeichnet „Bio-Lutions“ seine Produkte aus Pflanzenmaterial. Neben Verpackungen stellt das Unternehmen auch Einweggeschirr aus Pflanzenfasern her.

Nachhaltigkeit steht dabei im gesamten Prozess an erster Stelle: Bio-Lutions verwendet nur Agrarabfälle, also die Pflanzenbestandteile, die in der Landwirtschaft ohnehin anfallen und nicht mehr anderweitig genutzt werden. Das Material soll außerdem regional produziert werden. Je nach Region kommen also auch unterschiedliche Planzenfasern zum Einsatz – in Deutschland sind das zum Beispiel Tomaten-, Paprika-, Zucchini-, Hopfen- und Hanfpflanzen sowie Ströhe und Gräser.

Wenn die Verpackungen oder Geschirrteile ausgedient haben, können sie laut Bio-Lutions innerhalb von zwölf Wochen kompostiert werden. Das Material lasse sich außerdem für die Produktion von Biogas nutzen, recyceln oder nahezu klimaneutral verbrennen.

Keine chemischen Zusätze

Für die Herstellung des pflanzlichen Materials nutzt Bio-Lutions ein patentiertes Verfahren: Im ersten Schritt werden die Pflanzenreste gereinigt, zusammengepresst und konserviert. Anschließend verarbeitet Bio-Lutions die Fasern zu selbstbindenden Nanoteilchen.

Bio-Lutions Verpackungen Pflanzenreste
Eine Verpackung für Auberginen. (Foto: © Bio-Lutions)

Dieses Grundmaterial wird dann geformt und getrocknet und zum Schluss zugeschnitten. Im gesamten Prozess kommen dabei keine chemischen Zusätze zum Einsatz, schreibt Bio-Lutions auf der Unternehmenswebseite.

Die Basis-Verpackung eignet sich laut Bio-Lutions für trockene Lebensmittel, aber auch für Produkte wie elektronische Geräte. Für Produkte, die eine wasserfeste Verpackung brauchen, fügt Bio-Lutions noch eine Laminierung aus Bio-Plastik hinzu.

Bio-Lutions Verpackungen Pflanzenreste
Verpackungsdesigns von Bio-Lutions. (Foto: © Bio-Lutions)

Ein Blick auf die verschiedenen Design-Konzepte auf der Webseite zeigt, wohin die Reise mit den pflanzlichen Verpackungen hingehen soll: Von Obst- und Gemüsebehältnissen über Kaffeekapseln, Seifenspender, Cremedosen, Pralinenschachteln und Joghurtbehälter ist alles Mögliche dabei.

Erste Fabrik in Indien

Mit den Verpackungen und dem Einweggeschirr aus Pflanzenfasern will Bio-Solutions dazu beitragen, unseren exzessiven Verbrauch an Erdöl, Plastik oder Zellulose zu reduzieren. Die Herstellung des Materials sei außerdem deutlich energie- und wassersparender, als etwa die Herstellung von Zellulose.

Für das Konzept wurde Bio-Lutions bereits mehrfach ausgezeichnet. In diesem Jahr erhielt das Unternehmen den deutschen Verpackungspreis in der Kategorie „Nachhaltigkeit“, sowie den Preis für das beste „Bio-based Material of the Year 2017“ des Nova-Forschungsinstituts. Nach einer Testphase in China im vergangenen Jahr hat Bio-Lutions diesen Januar die erste Fabrik in Bangalore (Indien) eröffnet. 2018 sollen Fabriken in anderen Ländern folgen.

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