Wenn man einmal anfängt Chips zu essen, fällt es schwer wieder aufzuhören. Oft endet es damit, dass die Chipstüte leer ist. Aber warum ist das so? Experten haben das Phänomen wissenschaftlich untersucht – und eine interessante Antwort geliefert.
Chips machen süchtig – das können die meisten wahrscheinlich bestätigen. Inzwischen gibt es Hinweise, woran das liegt: Einer Untersuchung der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen zufolge liegt es an einem bestimmten Verhältnis von Fett und Kohlenhydraten.
In Tierversuchen mit Ratten fanden die Wissenschaftler schon früher heraus, dass ein Verhältnis von 35 Prozent Fett zu 45 Prozent Kohlenhydraten besonderes Suchtpotential hat. Die Ratten bevorzugten Lebensmittel mit diesem Verhältnis.
Chips aktivieren bestimmte Regionen im Gehirn
Die Experten der Universität in Erlangen sind nun laut Spiegel Online noch einen Schritt weiter gegangen: Für eine neue Studie führten sie Experimente mit knapp 20 Personen durch. Sie gaben ihnen zuerst Chips zu essen, drei Tage später dann Zucchini.
Jeweils vor und nach dem Essen wurden die Gehirne der Probanden außerdem mit einem Kernspin durchleuchtet. Das Ergebnis: Als die Probanden die Kartoffelchips aßen, war die Reaktion im Gehirn extrem stark – und zwar im Belohnungszentrum des Gehirns.
Durch die Aktivität im Belohnungszentrum entsteht ein angenehmes Gefühl bei der jeweiligen Person. Um das aufrecht zu erhalten müssen jedoch mehr Chips her – und man isst, bis die Tüte leer ist.
Suchtgefahr nach Chips und der BMI
Was die Forscher überraschte: Wie stark die Reaktion im Gehirn war, hing mit dem BMI der Person zusammen. Je dicker die Versuchsperson war, desto stärker war die Wirkung im Gehirn.
Welches Verhältnis von Fett und Kohlenhydraten bei Menschen die größte Suchtgefahr hat, konnte die Studie allerdings nicht klären. Die Wissenschaftler der Erlanger Universität gehen jedoch von einem ähnlichen Verhältnis wie auch bei den Ratten aus.
Weniger Chips essen
Die Untersuchung macht deutlich, was für eine große Rolle Prozesse im Gehirn beim Essen spielen. Allerdings betonen die Wissenschaftler auch, dass Hirnaktivitäten wandelbar sind. Sie können sich beispielsweise nach einer Gewichtsabnahme verändern, schreibt Spiegel Online.
Die Sucht nach Chips kann man sich also auch wieder abgewöhnen. Chips sollte man ohnehin nicht allzu oft essen – in der Regel enthalten sie einige bedenkliche Inhaltsstoffe, darunter Acrylamid. Der Stoff entsteht beim Frittieren und gilt als krebserregend. Viele Chips-Hersteller setzen außerdem Palmöl ein. Besser als Chips: Gesunde Snacks: Leckere Rezepte und Ideen. Und wenn es doch mal Chips sein sollen: Chips selber machen
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