In vielen Produkten der dm-Eigenmarke „Balea“ steckt Mikroplastik – bei herkömmlicher Kosmetik ist das generell ein Problem. Eine Petition auf Campact fordert die Drogerie-Kette dazu auf, die winzigen Plastikpartikel nicht mehr einzusetzen.
Es steckt in Shampoo, Bodylotion, Peeling, Zahnpasta und zahlreichen weiteren Kosmetikprodukten: Mikroplastik. Die kleinen Plastikteilchen dienen dort unter anderem als Füllstoff oder Bindemittel. Das Problem: Mikroplastik ist nicht biologisch abbaubar und gelangt übers Abwasser in die Umwelt. Dort kann das Plastik unabsehbare Schäden anrichten.
Aus diesem Grund hat eine Studentin schon vor zwei Jahren eine Petition gegen Mikroplastik in Kosmetika gestartet – sie richtet sich speziell an die Drogeriekette dm und ihre Kosmetik-Eigenmarke „Balea“. In mehr als 75 Pflege- und Hygieneprodukten der Eigenmarke „Balea“ steckt Mikroplastik, heißt es in der Petition.
Aktueller Stand der Petition
Die Petition fordert dm dazu auf, Mikroplastik komplett aus den Balea-Produkten zu entfernen. Sie erinnert außerdem an ein wichtiges Unternehmensprinzip der Drogeriekette: „Nachhaltigkeit ist für uns bei dm […] Teil unseres Selbstverständnisses.“
Bislang haben mehr als 188.000 Menschen unterschrieben (Stand 1. Januar). Nach eigenen Angaben hat Campact im Dezember die Geschäftsführung von dm kontaktiert, um die Petition persönlich zu übergeben. Die Drogeriekette stimmte jedoch zunächst nur einem Telefonat zu. Campact besteht allerdings weiter auf einen persönlichen Termin und wartet nun auf die Reaktion von dm.
Dm-Eigenmarke Balea ist erfolgreich
Balea ist bei dm-Kunden sehr beliebt – nicht nur weil die Produkte so günstig sind. Einer Studie des Magazins „Readers Digest“ zufolge ist vor allem das Vertrauen in die Marke groß: In der Kategorie „Hautpflege“ belegte Balea den zweiten Platz hierbei hinter Nivea. Laut der Studie vertrauen Kunden Balea also mehr, als großen Marken wie L’oréal, Dove oder auch Weleda.
Aber wissen die Kunden auch, dass Mikroplastik in Balea-Kosmetik steckt? Teilweise – das ergab zumindest eine Straßenumfrage der Initiatorin der Campact-Petition. Passanten, die von dem Mikroplastik wussten, erklärten, Balea deshalb zu meiden.
Mikroplastik in Kosmetik
Mikroplastik ist nicht nur ein Problem von dm und Balea. In vielen herkömmlichen Kosmetikprodukten stecken die mikroskopisch kleinen Plastikteilchen, versteckt hinter komplizierten Namen wie Polyquaternium-7 oder Acrylates Copolymer.
Viele Kosmetikhersteller geben inzwischen an, auf Mikroplastik zu verzichten oder bald verzichten zu wollen. Aber: Die meisten (konventionellen) Unternehmen verstehen darunter aber nur die festen Plastikpartikel wie etwa Polyethylen (PE).
Wer auf der sicheren Seite sein will, sollte also Naturkosmetik verwenden. Bei dm gibt es zum Beispiel auch die Bio-Eigenmarke Alverde zu kaufen – ganz ohne Mikroplastik. Andere empfehlenswerte Marken: Bestenliste: Die besten Naturkosmetik-Hersteller. Alternativ: Kosmetik selber machen: Rezepte für Cremes, Shampoos, Seife und mehr
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