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Stadt Dresden verbannt Glyphosat

Dresden verzichtet auf Glyphosat
Von Paulo.andrade.pt - Eigenes Werk, CC-BY-SA 4.0

Die Stadt Dresden verzichtet ab sofort auf den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln, die Glyphosat enthalten. In Parks, auf Spielplätzen, Friedhöfen und an Straßenrändern darf das gefährliche Pestizid nicht mehr versprüht werden.

Glyphosat ist das weltweit am häufigsten eingesetzte Pestizid – und stark umstritten, weil es die Artenvielfalt gefährdet und im Verdacht steht, der menschlichen Gesundheit zu schaden. (Mehr Info: Alles was du über Glyphosat wissen solltest)

„Gerade in Parkanlagen und auf Spielplätzen kommen insbesondere Kinder immer wieder mit dem Boden in Berührung. Gift hat dort deshalb nichts zu suchen. Es ist daher richtig, dass wir unabhängig von der weiteren Zulassung von Glyphosat auf das Mittel verzichten“

begründet Dresdens Umweltbürgermeisterin Eva Jähnigen den Schritt.

„Glyphosat und andere Breitbandherbizide tragen nachweislich zum Verlust der Artenvielfalt bei. Sie beseitigen jeglichen Wildpflanzenwuchs, so dass Insekten, Schmetterlinge und Vögel keine Nahrung mehr finden“, so Jähnigen. Weil das Unkrautvernichtungsmittel weiterhin auf landwirtschaftlichen Flächen eingesetzt werde, sei es ein Gewinn, wenn Städte wie Dresden bedrohten Vogel- und Insektenarten Lebensräume und Nahrung bieten können.

Sowohl das Dresdener Amt für Stadtgrün und Abfallwirtschaft als auch der städtische Eigenbetrieb Friedhofs- und Bestattungswesen werden deshalb in Zukunft auf glyphosathaltige Mittel verzichten. Das Amt arbeite bereits seit Jahren an einer Minimierung des Einsatzes von chemischem Pflanzenschutz, so Abteilungsleiter Jörg Lange. Noch könne man auf chemische Mittel allerdings nicht ganz verzichten.

Die Entscheidung, glyphosathaltige Pflanzenschutzmittel zu verbannen ist dennoch ein begrüßenswerter Schritt, den sich andere deutsche Städte zum Vorbild nehmen sollten.

Hintergrund: die Debatte um Glyphosat

Auf EU-Ebene wurde die Zulassung von Glyphosat als Pflanzenschutzmittel trotz Protesten vor kurzem um eineinhalb Jahre verlängert. In dieser Zeit soll die Europäische Chemikalienagentur (ECHA) ein Gutachten erstellen, um die Frage zu klären, ob der Stoff krebserregend ist oder nicht. Das Gutachten soll als Grundlage für die Entscheidung über eine weitere Zulassung dienen.

Die Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC) der Weltgesundheitsorganisation (WHO) hatte das Pestizid im März 2015 als „wahrscheinlich krebserregend“ eingestuft. Andere Institute wie zum Beipsiel das Deutsche Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) bewerten Glyphosat noch immer als nicht gesundheitsgefährdend.

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