Eine Pedelec-Versicherung ist freiwillig, eine E-Scooter-Versicherung dagegen Pflicht. Für beide Zweiräder hat sich Öko-Test Versicherungen angesehen und gibt Tipps, was wirklich wichtig ist.
E-Bikes boomen – vor allem die Pedelecs sind beliebt: Sie haben eine Trittunterstützung und beschleunigen das Fahrrad auf bis zu 25 km/h. Eine Versicherungspflicht gibt es für die Pedelecs zwar nicht, dennoch hält Öko-Test eine Versicherung für sinnvoll.
Anders verhält es sich bei den E-Scootern, die inzwischen offiziell auf Radwegen und auf der Straße fahren dürfen. Allerdings nur, wenn sie neben der Straßenzulassung auch eine Versicherungsplakette haben. Denn die Kfz-Haftpflichtversicherung für solche E-Roller ist Pflicht.
Allerdings gibt es große Unterschiede zwischen den Versicherungen, erklärt Öko-Test. Das Verbrauchermagazin hat Versicherungen für E-Scooter und für Pedelecs analysiert.
Pedelec-Versicherung schon für unter 80 Euro
Pedelec-Fahrern empfiehlt Öko-Test, eine private Haftpflicht abzuschließen, die bei einem Unfall das Opfer entschädigt. Ist das Pedelec teuer gewesen, sollte es auch gegen Diebstahl versichert sein.
- Die günstigste Pedelec-Versicherung kommt von der Zurich-Versicherung. Der Vollkasko-Schutz für knapp 80 Euro greift auch bei Diebstahl. Allerdings gibt es eine Selbstbeteiligung von 85 Euro und ein gutes Schloss ist Pflicht.
- Am teuersten ist der Pedelec-Schutzbrief von Schutzklick (ohne Selbstbeteiligung). Sie kostete ca. 330 Euro im Jahr. Bei selbst verursachten Schäden (Unfall, Sturz) greift die Versicherung aber nicht.
Auffällig ist, dass Vermittlungs-Dienste im Internet deutlich teurer als gewöhnliche Versicherungen sind. So sind die vier teuersten Policen alle von Vermittlungs-Diensten, unter den vier günstigsten Angeboten befinden sich dagegen drei klassische Versicherungen.
Gute Pedelec-Versicherung erkennen
Große Unterschiede zwischen den Versicherungen gibt es bei der Frage, welche Elektronik- und Feuchtigkeitsschäden übernommen werden. Auch bei Diebstahl von lose verbundenem Zubehör sowie der Selbstbeteiligung unterscheiden sich die Versicherungs-Policen deutlich voneinander.
Viele Hausrat-Policen bieten für einen Aufschlag an, das Pedelec mitzuversichern. Laut Öko-Test liegen diese Aufschläge zwischen 83 und 144 Euro und lohnen sich daher nicht. Das Verbrauchermagazin empfiehlt, stattdessen eine günstige Pedelec-Versicherung abzuschließen. Denn die zahlt nicht nur bei Diebstahl wie die Hausratversicherung. Stattdessen erstattet sie meist auch Reparaturkosten bei selbstverschuldeten Unfällen und Stürzen. Elektronik und Akku sind ebenfalls mitversichert.
Versicherungen für Pedelec & E-Scooter (ePaper)**
E-Scooter-Versicherung ab 16 Euro im Jahr
Die Preise einer KFZ-Versicherung für E-Scooter unterscheiden sich deutlich voneinander. Als Grund vermutet Öko-Test, dass die Versicherer einfach noch keine Erfahrungen mit der Schadenshöhe haben. Einige kalkulieren die Tarife daher vorsichtiger als andere.
- Marktführer HUK-Coburg hat die günstigste Versicherung im Test: Die Haftpflicht-Versicherung kostet 19 Euro jährlich, optional können Kunden noch Teilkasko für 16 Euro dazu buchen. Wer jünger als 23 Jahre ist, zahlt etwas mehr (19 Euro / 29 Euro).
- Die teuerste Haftpflicht-Versicherung kommt von der Provinzial Rheinland mit 68 Euro. Für unter 23-Jährige sind Allianz und Zurich noch teurer. Hier werden 86 Euro bzw. 74 Euro fällig.
Öko-Test weist darauf hin, dass sich die Prämien in den nächsten Jahren noch deutlich verändern werden. Entscheidend sei, ob die E-Scooter tatsächlich wie befürchtet so viele Unfälle verursachen. „Wenn E-Scooter-Fahrer also tatsächlich viele Fremdunfälle haben sollten, dürfe auch die „Lockprämie“ der HUK-Coburg kaum zu halten sein“.
Alle Details findest du in der Ausgabe 07/2019 von Öko-Test sowie online auf www.ökotest.de.
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